Aktien Europa: Luxuswerte schieben Märkte ins Plus
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Gewinne der hoch kapitalisierten
Luxusaktien haben die europäischen Aktienmärkte am Freitag gestützt.
Starke Zahlen von Branchenprimus LVMH verliehen neuen
Schub. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann
gegen Mittag 0,47 Prozent auf 4603,69 Punkte. Für den französischen
Cac 40 ging es um 1,59 Prozent auf 7582,94 Punkte
nach oben und der britische FTSE 100 zog um 1,1
Prozent auf 7612,26 Punkte an.
Eine starke Nachfrage nach Mode, Schmuck und Parfüm hatte LVMH 2023
ein weiteres Rekordjahr beschert. Für 2024 rechnet Konzernchef
Bernard Arnault mit weiteren Zuwächsen - trotz der wirtschaftlichen
und politischen Unsicherheiten in der Welt. Das trieb das
Börsenschwergewicht um 8,7 Prozent nach oben. Auch andere Werte des
Sektors wie Kering und Richemont waren
gefragt. Hinzu kam, dass der Spirituosenhersteller Remy Cointreau
mit seinen Zahlen ebenfalls überzeugt hatte. Die Aktie kletterte um
13,7 Prozent.
Im Pharmasektor fielen Lonza auf. Die Aktien des
Schweizer Zulieferers sprangen um 13,3 Prozent nach oben. Das
Unternehmen hatte entgegen den Erwartungen ein erfreuliches
Jahresergebnis vorgelegt. Zudem hatte Lonza sowohl die Finanzziele
für dieses Jahr als auch die Mittelfristziele bekräftigt.
Die Gewinne der Luxuswerte überdeckten etwas die durchwachsene
Entwicklung am Gesamtmarkt. So schwächelten Technologiewerte.
"Machten Zahlen und Ausblick von SAP und Netflix
zu Wochenbeginn noch Lust auf Aktien, kippten Intel
gestern nach Börsenschluss wieder Wasser in den
Wein", betonte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker
Robomarkets. Die enttäuschende Prognose des US-Halbleiterstellers
störte die Zuversicht im Technologiesektor. So verloren ASML
mit 2,7 Prozent deutlich.
Im Nutzfahrzeugsektor vermochten Volvo nicht recht zu
überzeugen. Eine schwächere Wirtschaftsentwicklung und niedrigere
Transportmengen hatten die Nachfrage beim Lastwagen- und
Bushersteller gebremst. Der Auftragsstau bei Lkw in Nordamerika und
Europa aus den vergangenen beiden Jahren sei mittlerweile weitgehend
abgearbeitet, berichteten die Schweden. Die Aktie fiel um 2,5
Prozent./mf/jha/