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OTS: Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse

Absatz Tabakwaren in Deutschland geht weiter zurück, kein Anstieg der

Raucherquote (FOTO)

Berlin (ots) - Der Zigarettenabsatz ist 2023 auf 64 Mrd. Stück gesunken. Das

waren 2,7% weniger als im Vorjahr, als noch 65,8 Mrd. Zigaretten versteuert

wurden. Dies geht aus den heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen

Bundesamtes zum Bezug von Steuerzeichen für Tabakprodukte und Substitute für

Tabakwaren hervor.

"Bei den Tabakwaren sind Zigaretten nach wie das beliebteste Produkt, jedoch

geht der Zigarettenkonsum seit Jahren kontinuierlich zurück", so Jan Mücke,

Hautgeschäftsführer im BVTE. Im Trend der letzten Jahre waren dies ein bis drei

Prozent. 2022 war der Absatz um 8,3% zurückgegangen. 2022 gab es eine

Tabaksteuererhöhung auf alle Tabakwaren, jedoch hat die Energiekrise durch den

Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen erhöhten Lebenshaltungskosten den

Konsum von Tabakwaren zusätzlich einbrechen lassen. Auch 2023 sind die Preise

weiterhin stark angestiegen und belasten die Verbraucher. Hinzu kommt, dass die

Tabaksteuer im letzten Jahr für Tabakwaren erneut angehoben wurde.

Auch bei anderen klassischen Tabakprodukten ist der Absatz gesunken. Feinschnitt

zum Selberdrehen oder Stopfen verzeichnete beim Steuerzeichenbezug ein Minus von

6,0%. 2023 wurden insgesamt 23.581 Tonnen versteuert, 2022 waren es noch 25.080

Tonnen gewesen. Der Feinschnittkonsum war in der Lockdown-Phase während der

Corona-Pandemie angestiegen, weil durch den eingeschränkten Reiseverkehr keine

preiswerteren Zigaretten im Ausland zu kaufen waren.

Bei Zigarren/Zigarillos ging der Absatz mit 2,3 Mrd. Stück um 9,7% zurück. 2022

wurden noch 2,5 Mrd. Stück versteuert. Pfeifentabak ist mit 398 Tonnen ein

Nischenprodukt. Wasserpfeifentabak konnte nur 728 Tonnen verzeichnen, da

Shisha-Tabak fast so hoch wie Zigaretten besteuert wird und seit Mitte 2022 in

Deutschland nur noch in 25 g Packungen angeboten werden darf. Als Folge hiervon

scheint ein zunehmender Anteil der Nachfrage vom Schwarzmarkt bedient zu werden.

Der kontinuierliche Rückgang beim Bezug von Steuerzeichen für Tabakwaren

widerlegt Annahmen zu einem Anstieg der Raucherquote. Die Deutsche Befragung zum

Rauchverhalten (Debra) hatte ermittelt, dass der Anteil der Raucher seit Corona

auf über 30% angewachsen ist. "Die Debra-Studie weist methodische Schwächen auf.

Wäre der Raucheranteil so hoch, dann müsste auch die Absatzmenge gestiegen sein.

Das ist nicht der Fall", stellte Jan Mücke fest. Die Zahl der Raucher gehe seit

Jahren zurück. Nach einem jüngst erschienenen WHO-Bericht zu weltweiten

Raucherprävalenzen rauchen in Deutschland aktuell 18,8% der Bevölkerung ab 15

Jahren.

Der Rückgang beim versteuerten Tabakabsatz wird auch nicht durch legal oder

illegal aus dem Ausland eingeführte Zigaretten kompensiert. Nach den vom

Marktforschungsinstitut IPSOS erhobenen Abfalluntersuchungen in Müllanlagen und

auf der Straße beträgt der Anteil der Zigarettenschachteln, die keine deutsche

Steuerbanderole aufweisen und hier konsumiert wurden, 18,7%. Der Anteil liegt

damit leicht unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019 (19,1%). Dies ist ein weiteres

Indiz, dass nicht von einem überproportional gestiegenen Raucheranteil seit

Corona ausgegangen werden kann.

Seit Juli 2022 werden nikotinhaltige und nikotinfreie Liquids für E-Zigaretten,

sogenannte Substitute für Tabakwaren, in Deutschland erstmals mit 0,16 Euro/ml

versteuert. 2023 wurden für 1241 Tsd. Liter Steuerzeichen bezogen und damit 201

Mio. Euro an Tabaksteuer eingenommen. 2024 ist die Steuer für Liquids erneut

angestiegen auf 0,20 Euro/ml und wird bis 2026 weiter angehoben auf 0,32

Euro/ml.

Bei den Tabakprodukten stehen 2024 keine Steuererhöhungen an. Weitere Schritte

sind für 2025 und 2026 vorgesehen. Die Gesamt-Tabaksteuereinnahmen für

klassische Tabakprodukte und E-Zigaretten entwickelten sich 2023 besser als 2022

und liegen mit insgesamt 14,7 Mrd. Euro deutlich über dem Vorjahresniveau von

14,2 Mrd. Euro. "Damit zeigt sich, dass sich mit moderaten Steuererhöhungen in

einem schrumpfenden Markt Mehreinnahmen erzielen lassen", findet Jan Mücke. Die

bisher höchsten Tabaksteuereinahmen gab es 2015 mit 14,9 Mrd. Euro. Die meisten

Einnahmen wurde 2023 mit 12 Mrd. Euro durch die Zigarette realisiert. Für

erhitzten Tabak weist das Statistische Bundesamt wegen des Datenschutzes keine

Zahlen auf, da auf dem deutschen Markt zurzeit nur zwei Anbieter Tabaksticks

anbieten.

Pressekontakt:

Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE)

Jan Mücke

Hauptgeschäftsführer

Georgenstraße 25

10117 Berlin

Tel. +49 30 88 66 36 - 123

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OTS: Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse

(BVTE)

AXC0066 2024-01-26/09:05

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