AKTIEN IM FOKUS: Infineon unter Druck - Sektorstimmung leidet unter Intel
FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Chipsektor bleibt die Stimmung im Zuge der
Resultate von Intel gedämpft. Der US-Halbleiterriese
enttäuschte mit seinem Ausblick für das laufende Quartal und dies
wirkte sich auch hierzulande auf die Nachfrage nach Chipwerten aus:
Die Papiere von Infineon fielen vorbörslich um zwei
Prozent. Sie setzten damit ihren durchwachsenen Kursverlauf der
vergangenen Tage fort, obwohl der Tech-Sektor insgesamt eine
besonders starke Woche hinter sich hat. Auch die Papiere des
Wafer-Zulieferers Siltronic und des
Branchenausrüsters Aixtron gaben vorbörslich nach.
Die Intel-Aktien, die in den vergangenen Tagen ihr bisheriges
Jahresminus fast aufgeholt hatten, brachen im nachbörslichen
US-Handel um etwa zehn Prozent ein. Der Prozessorhersteller stellte
für das laufende Vierteljahr Erlöse zwischen 12,2 und 13,2
Milliarden Dollar in Aussicht, was deutlich weniger war als die von
Analysten im Schnitt erwarteten gut 14 Milliarden. "Auch wenn wir
davon ausgehen, dass die meisten Anleger mit einer Verfehlung der
Prognosen gerechnet hatten, war der Ausblick für das erste Quartal
äußerst schwach und deutlich schlechter als befürchtet", sagte
Analyst Stacy Rasgon von Bernstein Research.
Getrübt wurde die Sektorstimmung auch von einer pessimistischen
Analystenstimme zum Chip-Hersteller STMicroelectronics
, der am Vortag einen schwachen Ausblick abgegeben
hatte. Die Barclays Bank gab am Freitagmorgen ihr optimistisches
Votum für die Aktien auf, deren Kurs im Tradegate-Handel um 2,6
Prozent sank. Analyst Simon Coles begründete seine vorsichtigere
Einstufung mit seinen Schätzungen, die kurzfristig unter dem Konsens
lägen. Auch der aktuelle Aktienkurs in Relation zu den
Gewinnerwartungen spreche gegen ein optimistisches Votum. Der
Experte zieht die Aktien von Infineon vor, da die Deutschen weniger
stark auf Industrie-Endmärkte ausgerichtet seien, die aktuell am
deutlichsten schwächelten./tih/bek/mis