ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Wieder Rekorde nach Pause - auch bei Microsoft
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Technologiebörse Nasdaq hat am Mittwoch
ihre tags zuvor unterbrochene Rekordjagd wieder aufgenommen. Auch
dank starker Quartalszahlen von Netflix schloss der
Auswahlindex Nasdaq 100 0,55 Prozent höher bei 17
499,30 Punkten. Der marktbreite S&P 500 gewann
letztlich 0,08 Prozent auf 4868,55 Punkte und erreichte ebenfalls
erneut eine Bestmarke.
Dagegen blieb der Leitindex Dow Jones Industrial mit
einem Minus von 0,26 Prozent auf 37 806,39 Punkte unter seinem
Rekordwert vom Montag - trotz einer Bestmarke von Schwergewicht
Microsoft , dessen Börsenwert erstmals die Marke von
drei Billionen US-Dollar erreichte.
Das Wachstumsthema Künstliche Intelligenz (KI) bescherte den
Microsoft-Aktien in den vergangenen Monaten einen Höhenflug mit
immer neuen Rekorden. Am Mittwoch gewannen sie letztlich 0,9
Prozent. Vor anderthalb Wochen verdrängte der Softwareriese Apple
erstmals seit Jahren vom Spitzenplatz bei der
Börsenbewertung, zumindest zeitweise. Zuletzt lag die
Marktkapitalisierung beider Konzerne knapp über der
3-Billionen-Schwelle, wobei Apple die Nase hauchdünn vorn hat -
obwohl der Aktienkurs von Microsoft seit Jahresbeginn deutlich
stärker gestiegen ist.
Netflix-Papiere sprangen als Nasdaq-100-Spitzenreiter um 10,7
Prozent hoch und waren damit so teuer wie zuletzt vor zwei Jahren.
Der Streamingdienst-Anbieter hatte im vergangenen Quartal mit einem
Zuwachs von mehr als 13 Millionen Kunden die Erwartungen am Markt
weit übertroffen. Beobachter sehen dies als Erfolgsbeleg für die
neue Unternehmensstrategie, das Teilen eines Zugangs per Weitergabe
des Passworts zu unterbinden und die Kunden zum Abschluss eines
eigenen kostenpflichtigen Abos zu bewegen.
Auch überraschend gute Nachrichten des niederländischen
Chipausrüsters ASML beflügelten die Stimmung im
Tech-Sektor. Dessen im Nasdaq 100 gelistete Anteilscheine gewannen
als zweitbester Wert 8,9 Prozent. Die Aktien der Chiphersteller AMD
und Nvidia legten um 5,9
beziehungsweise 2,5 Prozent zu. Beim Branchenkollegen Texas
Instruments stand hingegen ein Kursrückgang um 2,5
Prozent zu Buche. Der Anbieter von Spezialchips unter anderem für
Maschinen und die Autobranche enttäuschte die Anleger mit einem
bedeutenden Umsatz- und Gewinnrückgang.
Der Telekommunikationskonzern AT&T enttäuschte mit
einem Gewinneinbruch im Schlussquartal ebenfalls, wie der
Kursrückgang um drei Prozent zeigte. Zudem fielen die Prognosen des
Managements für das laufende Jahr niedriger aus als von Analysten
erwartet. Beim Chemiekonzern Dupont sorgte ein
schwacher Ausblick sogar für einen Kursrutsch von 14 Prozent. Die
Titel des Pharmakonzerns Abbott Laboratories quittierten den Quartalsbericht mit einem Minus von
2,8 Prozent.
Beim Elektroautobauer Tesla hielt sich die Vorfreude
auf die Quartalszahlen in Grenzen: Die Aktien schlossen 0,6 Prozent
schwächer, nachdem sie sich jüngst nach einer wochenlangen Talfahrt
stabilisiert hatten. Auch ein Bericht, dem zufolge Tesla Mitte 2025
die Produktion eines neuen Massenmodells starten will, euphorisierte
die Anleger nicht. Der nach der Schlussglocke veröffentlichte
Zwischenbericht enttäuschte denn auch prompt die Erwartungen.
Die Aktien von Ford verloren drei
Prozent, nachdem der Autobauer den Rückruf von knapp zwei Millionen
Fahrzeugen angekündigt hatte.
Der Euro behauptete nach guten Konjunkturdaten aus
der Eurozone sowie den USA zumindest einen Teil seiner Gewinne.
Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0879 Dollar, womit er
zumindest den Rückschlag vom Dienstag weitgehend wieder wettmachte.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0905
(Dienstag: 1,0872) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9170
(0,9197) Euro gekostet.
Die Kurse von US-Staatsanleihen drehten nach den US-Daten ins Minus.
Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) sank um
0,22 Prozent auf 110,97 Punkte. Die Rendite für zehnjährige
Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 4,18 Prozent./gl/he