Wiener Börse 2 - AT&S stark nachgefragt / Aktien des Leiterplattenherstellers steigern sich um über fünf Prozent - Andritz mit neuem Auftrag
Die Wiener Börse hat den Handel am Dienstag mit Zuwächsen bestritten. Der österreichische Leitindex ATX schloss um 0,40 Prozent höher bei 3.384,41 Einheiten. Der ATX Prime steigerte sich um 0,38 Prozent auf 1.703,50 Zähler.
Mit Blick auf die Geldpolitik wichtiger internationaler Notenbanken war die Bank of Japan auf ihrer jüngsten Zinssitzung am Dienstag wie erwartet bei ihrer ultralockeren Geldpolitik geblieben. Zunehmend richtet sich die Aufmerksamkeit nun auf die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag.
Neben dem Thema Geldpolitik standen Entwicklungen in China im Fokus. Zur Stabilisierung des krisengeschüttelten Aktienmarktes erwägt die Regierung einem Agenturbericht zufolge ein milliardenschweres Maßnahmenpaket. Rund 278,53 Milliarden Dollar (zwei Billionen Yuan) sollten vor allem von Offshore-Konten chinesischer Staatskonzerne für einen Stabilisierungsfonds mobilisiert werden, der über die Hongkonger Börse in heimische Werte investieren soll, berichtete "Bloomberg News" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Konjunkturseitig richtete sich die Aufmerksamkeit am Nachmittag auf die Verbraucherstimmung in der Eurozone, die sich zu Beginn des Jahres unerwartet verschlechtert hat. Der Indikator für die Konsumlaune fiel im Jänner im Vergleich zum Vormonat um einen Punkt auf minus 16,1 Zähler, wie die EU-Kommission mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einer besseren Stimmung und einem Indexwert von minus 14,3 Punkten gerechnet. Der Wert bleibt damit unter seinem langfristigen Durchschnitt.
Am heimischen Aktienmarkt stand Andritz unternehmensseitig mit einem neu an Land gezogenen Auftrag in Griechenland im Zentrum. Die griechische Baufirma Terna hat den Grazer Konzern mit der Lieferung der elektromechanischen Ausrüstung für den neuen Pumpspeicherkomplex Amfilochia in Zentralgriechenland beauftragt. Das Projekt ist die größte netzgebundene Energiespeicherinvestition in Griechenland und wird etwa 816 GWh elektrische Energie pro Jahr liefern, so das Technologieunternehmen. Die Titel der Andritz steigerten sich um 1,26 Prozent.
Im Blick stand überdies eine Analyse von ODDO BHF zu Frequentis. Darin haben die Experten des Analystenhauses das Kursziel von 31 auf 34 Euro angehoben. Die Bewertung wurde von "Neutral" auf "Outperform" hoch gestuft. Frequentis schlossen um 1,13 Prozent höher bei 26,90 Euro.
Für das im April anstehende Jahresergebnis 2023 des Konzerns erwarten die Experten des Analystenhauses kurzfristig keine Verbesserung der EBIT-Marge. Darüber hinaus würde die Zahl der Neuaufträge, verglichen mit 2022, weiter steigen. Insofern sieht ODDO für 2024 steigende Erlöse.
Mit Blick auf die größten Gewinner im prime market Segment gingen die Aktien von AT&S mit starken Zuwächsen von 5,47 Prozent aus dem Handel. Ihnen folgten Lenzing mit plus 3,85 Prozent und Mayr-Melnhof mit plus 2,69 Prozent. Klar schwächer schlossen indes UBM mit minus 2,29 Prozent, Addiko Bank gaben um 1,75 Prozent nach.
sto/ste
ISIN AT0000999982