ROUNDUP: Deutz verkauft Bootsmotorentochter an Yamaha Motor - Aktie steigt
KÖLN (dpa-AFX) - Der Motorenbauer Deutz hat wie
angekündigt seine Bootsmotorentochter Torqeedo verkauft. Die Sparte
gehe an den japanischen Anbieter Yamaha Motor Co. für
einen erwarteten Preis im höheren zweistelligen
Millionen-Euro-Bereich, teilten die Kölner am Freitag mit. Deutz
hatte den Schritt bereits angekündigt, um sich stärker auf die
klassischen Motoren und das bestehende Servicegeschäft zu
konzentrieren. Ein Abschluss des Verkaufs wird gegen Ende des ersten
Quartals erwartet, er dürfte einen Buchgewinn im kleineren
zweistelligen Millionen-Euro-Bereich nach sich ziehen. Das auf
Elektro-Bootsmotoren ausgerichtete Unternehmen Torqeedo hatte die
Zahlen von Deutz zuletzt belastet. Die Deutz-Aktie legte deutlich
zu.
Das im SDax notierte Papier gewann am Nachmittag 6,6
Prozent auf 4,86 Euro und knüpfte damit nach einem Rücksetzer wieder
an die Aufwärtstendenz seit Mitte Oktober an. Auf dem Tief im Herbst
war die Aktie nur noch 3,64 Euro wert. Seitdem hat sie ein Drittel
gewonnen. Im Herbst 2021 notierte der Kurs allerdings teils über 8
Euro, davon ist Deutz noch weit entfernt.
Analyst Jorge Gonzalez Sadornil sah den Verkauf positiv. Er hatte
zuvor mit einem Erlös von 55 Millionen Euro gerechnet. Die
Veräußerung sollte die operative Gewinnmarge (be Ebit) bei Deutz
angesichts der Verluste bei Torqeedo aufbessern, schrieb er. Darüber
hinaus helfe der Deal, die Übernahme diverser Industriemotoren von
Rolls Royce Power Systems finanziell zu stemmen.
Deutz hatte Torqeedo 2017 übernommen. "Der ursprünglich mit dem Kauf
von angestrebte Technologietransfer ist erfolgt", sagte
Deutz-Vorstandschef Sebastian Schulte. Nun gebe es für Torqeedo
bessere Partner als Deutz, um Marktkenntnisse zu nutzen und
Größenvorteile zu erschließen. Für Deutz sei es ein wichtiger
Schritt, den eigenen "grünen Bereich" neu aufzustellen./men/jsl/jha/