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EQS-Adhoc: Marktverzerrung in Europa beeinträchtigt Finanzergebnis 2023 - Meyer Burger konzentriert sich auf US-Produktion und bereitet Schliessung der Modulproduktion in Deutschland vor (deutsch)

Marktverzerrung in Europa beeinträchtigt Finanzergebnis 2023 - Meyer Burger konzentriert sich auf US-Produktion und bereitet Schliessung der Modulproduktion in Deutschland vor

Meyer Burger Technology AG / Schlagwort(e): Strategische

Unternehmensentscheidung

Marktverzerrung in Europa beeinträchtigt Finanzergebnis 2023 - Meyer Burger

konzentriert sich auf US-Produktion und bereitet Schliessung der

Modulproduktion in Deutschland vor

17.01.2024 / 06:45 CET/CEST

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Thun, 17. Januar 2024

Marktverzerrung in Europa beeinträchtigt Finanzergebnis 2023 - Meyer Burger

konzentriert sich auf US-Produktion und bereitet Schliessung der

Modulproduktion in Deutschland vor

* Angesichts gravierender Auswirkungen der Marktverzerrung in Europa

rechnet Meyer Burger für das Geschäftsjahr 2023 derzeit mit einem

Gesamtumsatz von ca. CHF 135 Mio., einem EBITDA-Verlust von mindestens

CHF 126 Mio. und einer Cash-Position zum Jahresende von ca. CHF 150 Mio.

* Während Meyer Burger das Wachstum des US-Geschäfts vorantreibt, das

durch die führende Forschung und Entwicklung an den Standorten in Europa

sowie die dort hergestellten Fertigungsanlagen unterstützt wird,

bereitet das Unternehmen die Schliessung der Modulproduktion in

Deutschland vor. Für den Fall ausbleibender Massnahmen der Politik zur

Herstellung fairer Wettbewerbsbedingungen sollen auf diese Weise die

derzeitigen, unhaltbaren Verluste abgestellt werden. Die Zellproduktion

in Deutschland wird fortgesetzt, um den Hochlauf der Modulproduktion in

den USA zu unterstützen.

* Meyer Burger konzentriert sich auf strategische Optionen, um ihr

langfristiges Wachstumspotenzial und ihre Finanzierungsposition zu

verbessern, beispielsweise über Partnerschaften mit Industrieunternehmen

und Technologielizenzen; Meyer Burger hat eine weltweit führende

Investmentbank zur Unterstützung des Strategieprozesses beauftragt.

* Meyer Burger befindet sich in fortgeschrittenen Gesprächen mit dem

deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz über eine von

Euler Hermes gedeckte Exportfinanzierung und verfolgt weiterhin

zusätzliche Finanzierungsoptionen, einschliesslich 45X und Darlehen des

US-Energieministeriums. Darüber hinaus erwägt Meyer Burger die

Beschaffung von Eigenkapital, vor allem zur Finanzierung des Baus von

Zell- und Modulwerken in den USA.

* Die langfristigen Aussichten für Meyer Burger als einzigem westlichen

Anbieter für die hocheffiziente Heterojunction-Technologie sind

unverändert äusserst attraktiv; das Potenzial allein in den USA ist mit

Abnahmeverträgen über 5,4 Gigawatt beträchtlich.

Die Meyer Burger Technology AG, ein langjähriger Pionier und

Technologieführer in der weltweiten Photovoltaikindustrie, hat einen Plan

vorgelegt, um die Verluste in Europa zu reduzieren und sich gemeinsam mit

ihren bestehenden und potenziell neuen Abnahme- und Industriepartnern auf

profitables Wachstum in den USA zu fokussieren. Angesichts des sich

verschlechternden europäischen Marktumfelds ist die Fortsetzung der

europäischen Solarproduktion in vollem Umfang vorerst nicht weiter tragbar.

Parallel dazu erwägt Meyer Burger strategische Partnerschaften, um die

Vermarktung ihrer hochmodernen Technologie zu beschleunigen. Derartige

Partnerschaften würde ein schnelleres Wachstum mit geringerem Kapitalbedarf

ermöglichen und gleichzeitig die lokalen Lieferketten in den USA stärken.

Ein Teil des Plans wäre bedauerlicherweise die Schliessung des Werkes in

Freiberg, Deutschland, bereits Anfang April 2024. Dabei handelt es sich um

die grösste in Betrieb befindliche Solarmodulproduktion Europas. Hiervon

wären rund 500 Beschäftigte betroffen. Eine endgültige Entscheidung müsste

bis zur zweiten Februarhälfte 2024 getroffen werden, sofern keine

ausreichenden Massnahmen zur Herstellung fairer Wettbewerbsbedingungen in

Europa, etwa durch Resilienzmassnahmen, ergriffen werden. Die

Solarzellproduktion in Thalheim (Bitterfeld-Wolfen), Deutschland, würde

weiterhin den Produktionshochlauf der US-Solarmodulproduktion in Goodyear,

USA, unterstützen. Der Maschinenbau und die F&E-Standorte in der Schweiz und

in Deutschland wären von diesen Massnahmen nicht betroffen und würden mit

ihren technologischen Entwicklungen weiterhin zum Geschäft ausserhalb

Europas beitragen.

Meyer Burger plant, Gespräche mit allen betroffenen Beschäftigten und

weiteren Beteiligten zu führen. Im Falle einer Schliessung würden

unverzichtbare Mitarbeitende aus den Bereichen Ingenieurwesen, Technologie,

Lieferkettenmanagement und bestimmten anderen kritischen Funktionen am

Produktionsstandort in Freiberg die Möglichkeit erhalten, ihre Verträge auf

andere Meyer-Burger-Gesellschaften zu übertragen.

"In den USA können wir - bedingt durch die dortige Industriepolitik - unsere

führende Technologieposition voll ausnutzen, was zu einem erheblichen

Interesse von potenziellen Partnern führt. Angesichts eines

Auftragsbestandes von 5,4 Gigawatt im Rahmen von Abnahmevereinbarungen und

der Möglichkeit, ein EBITDA von rund CHF 250 Mio. im Jahr 2026 zu erzielen,

sind wir in der Lage, ein profitables Geschäft aufzubauen und unseren

Aktionären somit einen positiven Ausblick zu geben. Der Ausbau des

US-Geschäfts schreitet derzeit wie geplant voran und die Inbetriebnahme

unserer Modulproduktion in Goodyear wird voraussichtlich im zweiten Quartal

2024 anlaufen", sagte Gunter Erfurt, CEO von Meyer Burger.

Geschäftszahlen 2023

Ein starker Anstieg der chinesischen Produktionsüberkapazitäten sowie von

Indien und den USA verhängte Handelsbeschränkungen führten im vergangenen

Jahr zu einem erheblichen Überangebot und einer beispiellosen Verzerrung auf

dem europäischen Solarmarkt. Dadurch wurde die erfolgreiche Umsetzung der

Geschäftsstrategie beeinträchtigt. Diese muss nun in Ermangelung von

politischen Massnahmen, die faire Wettbewerbsbedingungen gewährleisten -

etwa der Net Zero Industry Act (NZIA) in der EU und nachfolgende nationale

Lösungen wie Resilienz-Massnahmen in Deutschland - überprüft werden. Der

Rückzug von Meyer Burger als Hersteller von Solarmodulen in Europa würde die

Abhängigkeit des Kontinents von Importen aus China weiter zementieren und

die europäische Solarenergiewende weniger zukunftssicher machen.

Meyer Burger rechnet derzeit damit, das Geschäftsjahr 2023 mit einem

EBITDA-Verlust von mindestens CHF 126 Mio. abzuschliessen (vorläufige

ungeprüfte Geschäftszahl). Die Menge der produzierten Solarmodule ist trotz

rückläufigen Verkaufs auf 650 Megawatt angestiegen, der Modul-Lagerbestand

hat sich deutlich auf rund 360 Megawatt erhöht. Das EBITDA wurde durch die

Unterauslastung der Produktionskapazitäten in Deutschland und

Wertminderungen auf Produktionsmaterial und Endprodukte sowie durch Kosten

für den Betrieb der Produktionsanlagen in Deutschland und den weiteren

Ausbau in den USA im Jahr 2023 belastet. Die endgültige EBITDA-Zahl könnte

erheblich von der heute bekannt gegebenen Schätzung abweichen, insbesondere,

wenn weitere Wertberichtigungen aufgrund von Werksschliessungen notwendig

werden.

Finanzierungsmöglichkeiten

Meyer Burger beendete das Jahr 2023 mit einer Cash-Position von etwa CHF 150

Mio. Auf der Grundlage aktueller Prognosen benötigt Meyer Burger

Finanzmittel in Höhe von ca. CHF 450 Mio., bis das Unternehmen einen

positiven Cashflow erzielt. Dieser Zeitpunkt wird für 2025 erwartet,

vorausgesetzt der Hochlauf der US-Aktivitäten verläuft planmässig. Meyer

Burger erwartet, dass die potenziellen Umstrukturierungskosten durch den

Verkauf eigener Lagerbestände finanziert werden.

Dem Unternehmen stehen verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten zur

Verfügung: Meyer Burger befindet sich in fortgeschrittenen Gesprächen mit

dem deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz über eine von

Euler Hermes gedeckte Exportfinanzierung. Weitere Optionen sind eine

45X-Finanzierung (Monetarisierung künftiger US-Steuergutschriften), ein

Advanced Manufacturing Production Credit sowie ein Darlehen des

US-Energieministeriums, für das Meyer Burger die erste Prüfphase bereits

erfolgreich durchlaufen hat. Das Unternehmen erwägt zudem eine

Eigenkapitalfinanzierung, etwa eine Bezugsrechtsemission,

Privatplatzierungen oder andere Formen eigenkapitalbasierter Finanzierung.

Strategische Optionen

Im aktuellen Umfeld bleiben die USA der mit Abstand attraktivste Markt für

Solarhersteller. Die dortigen Marktbedingungen lassen die Solarindustrie

florieren; sie profitiert von einer stabilen Kostenbasis, festen

Abnahmeverträgen und einem hervorragenden Preisniveau. Staatliche

Förderprogramme wie der Inflation Reduction Act (IRA) tragen zusätzlich zum

bestehenden Marktpotenzial bei.

"Der Schwerpunkt liegt derzeit auf dem Wachstum im hochattraktiven US-Markt,

der eine hohe Profitabilität ermöglicht. Gemeinsam mit Partnern könnten wir

unsere Position dort erheblich verbessern, ohne eigene grössere

Investitionen tätigen zu müssen. Wir würden unsere technologische

Führungsposition nutzen und ausbauen, indem wir auf unsere F&E- und

Maschinenbau-Standorte in der Schweiz und in Deutschland zurückgreifen. Die

Entscheidung zur Schliessung unserer Modulproduktion in Deutschland, die vor

weniger als drei Jahren in Betrieb genommen wurde, würden wir gerne

vermeiden. Solange der Gesetzgeber trotz seiner Ankündigungen keinen fairen

Wettbewerb herstellt, bereiten wir die Umstrukturierung in Deutschland vor",

sagt Gunter Erfurt.

Mit der Unterstützung einer weltweit führenden Investmentbank hat das

Unternehmen Gespräche mit ausgewählten potenziellen strategischen Partnern

aufgenommen.

Darüber hinaus hat Urs Schenker, Mitglied des Verwaltungsrats, aus

persönlichen Gründen seinen Rücktritt erklärt. "Der Verwaltungsrat dankt Urs

Schenker für seine wertvollen Beiträge zur Neuausrichtung von Meyer Burger",

sagte Franz Richter, Präsident des Verwaltungsrats von Meyer Burger.

Meyer Burger bietet Webcasts für Investoren, Analysten und Medienvertreter

um 10:00 Uhr MEZ und um 15:00 Uhr MEZ an, um ihre Pläne zu erörtern und

Fragen zu beantworten.

Webcast 10:00 MEZ (English)

Sie finden den Webcast unter folgendem Link:

https://www.webcast-eqs.com/meyerburger-2024-01

(Audio und Präsentation im Web Browser)

Bitte nutzen Sie folgenden Link zur Registrierung, um Fragen während des

Webcasts zu stellen:

https://webcast.meetyoo.de/reg/LYQkSFT6K6So

Webcast 15:00 MEZ (English)

Sie finden den Webcast unter folgendem Link:

https://www.webcast-eqs.com/meyerburger-2024-02

(Audio und Präsentation im Web Browser)

Bitte nutzen Sie folgenden Link zur Registrierung, um Fragen während des

Webcasts zu stellen:

https://webcast.meetyoo.de/reg/FIE5RQuJAhey

Medienkontakte

Meyer Burger Technology AG

Anne Schneider

Head Corporate Communications

M. +49 174 349 17 90

anne.schneider@meyerburger.com

Alexandre Müller

Investor Relations

M. +41 43 268 3231

alexandre.mueller@meyerburger.com

Diese Veröffentlichung kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen

enthalten, z. B. Aussagen, die Begriffe wie "glauben", "annehmen",

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gerichteten Aussagen unterliegen bekannten und unbekannten Risiken,

Ungewissheiten und anderen Faktoren, die dazu führen können, dass die

tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die

Performance der Meyer Burger Technology AG wesentlich von denjenigen

abweichen, die in diesen Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen

werden. Vor dem Hintergrund dieser Ungewissheiten sollten Leser nicht auf

zukunftsgerichteten Aussagen vertrauen. Meyer Burger Technology AG übernimmt

keine Verantwortung, zukunftsgerichtete Aussagen fortzuschreiben und an

zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

Ende der Adhoc-Mitteilung

Sprache: Deutsch

Unternehmen: Meyer Burger Technology AG

Schorenstrasse 39

3645 Gwatt

Schweiz

Telefon: +41 033 221 28 00

E-Mail: mbtinfo@meyerburger.com

Internet: www.meyerburger.com

ISIN: CH0108503795

Valorennummer: A0YJZX

Börsen: SIX Swiss Exchange

EQS News ID: 1816373

Ende der Mitteilung EQS News-Service

1816373 17.01.2024 CET/CEST

 ISIN  CH0108503795

AXC0046 2024-01-17/06:45

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