ROUNDUP/Aktien New York: Dow knickt ein - Zinsoptimismus schrumpft
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem feiertagsbedingt verlängerten
Wochenende sind die US-Aktienmärkte mit einem Dämpfer in die
verkürzte Börsenwoche gestartet. Der Dow Jones Industrial
schloss am Dienstag 0,62 Prozent tiefer bei 37 361,12
Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,37 Prozent auf
4765,98 Zähler nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100
büßte 0,01 Prozent auf 16 830,71 Punkte ein.
Händler verwiesen auf Äußerungen von Fed-Gouverneur Christopher
Waller, wonach die US-Notenbank die Leitzinsen wahrscheinlich nicht
so bald und nicht so aggressiv senken wird, wie bislang erwartet
wurde. Da der Arbeitsmarkt in einer guten Verfassung sei und die
Inflation graduell zurückgehe, sehe er keinen Grund, die Zinsen so
stark zu senken wie in der Vergangenheit. Er wolle ein vorsichtiges
und methodisches Vorgehen, sagte Waller.
Ansonsten richteten sich die Blicke auf die Quartalszahlen weiterer
US-Banken, nachdem erste Finanzinstitute die Berichtssaison für das
Schlussviertel 2023 am Freitag mit durchwachsenen Kennziffern und
Ausblicken eingeläutet hatten. Goldman Sachs übertraf
mit Erträgen und Ergebnissen die Markterwartungen, Morgan Stanley
enttäuschte dagegen. Für die Goldman-Aktien ging es
um 0,7 Prozent nach oben, während die Papiere von Morgan Stanley 4,2
Prozent einbüßten.
Die Aktien von Apple verloren 1,2 Prozent. Der
Oberste Gerichtshof der USA lehnte einen Antrag des
Technologiekonzerns ab, eine Berufung in einem kartellrechtlichen
Verfahren zu prüfen, das den lukrativen App Store des Unternehmens
angreift. Mit der Entscheidung tritt ein Urteil des
Berufungsgerichts in Kraft, das es Entwicklern ermöglicht,
iPhone-Nutzer zu günstigeren Kaufoptionen außerhalb des
Apple-Systems zu leiten. Zudem schaltet Apple nach einem verlorenen
Patentverfahren in neuen Computer-Uhren in den USA das Pulsoximeter
ab. Dies ist eine Funktion zur Messung des Blutsauerstoffgehalts.
Die Medizintechnik-Firma Masimo hatte einen
US-Importstopp der Apple Watch erwirkt. Deren Aktien gewannen 1,5
Prozent.
Die Aktien von Spirit Airlines büßten fast die Hälfte
ihres Wertes ein. Grund war eine Gerichtsentscheidung, mit der die
Übernahme der Fluggesellschaft durch den Branchenkollegen Jetblue
blockiert wird. Die Papiere von Spirit sackten
zeitweise um mehr als 60 Prozent auf ein Rekordtief ab und endeten
47 Prozent im Minus. Die Jetblue-Titel stiegen dagegen um 4,9
Prozent.
Unter den kleineren Werten brachen die Titel von Applied Digital
um mehr als 26 Prozent ein. Der Anbieter von
Rechenzentrumsdienstleistungen verfehlte mit seinen Zahlen zum
zweiten Geschäftsquartal die Markterwartungen.
Der Euro blieb im US-Handel unter 1,09 US-Dollar,
nachdem er im europäischen Geschäft unter diese Marke gerutscht war.
Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0874 Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0882 (Montag:
1,0945) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9189 (0,9136)
Euro gekostet.
US-Staatsanleihen gaben nach. Der Terminkontrakt für zehnjährige
Anleihen (T-Note-Future) fiel zuletzt um 0,65 Prozent auf 111,86
Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg im Gegenzug
auf 4,07 Prozent./edh/he