ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax gibt nach - Ohne Wall Street keine Impluse
FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem deutschen Aktienmarkt haben zum Auftakt in
die neue Woche positive Treiber gefehlt. Der Leitindex
Dax gab am Montag um 0,49 Prozent auf 16 622,22 Punkte
nach. Das Börsenbarometer steht damit wieder unter der
21-Tage-Durchschnittslinie als Orientierungshilfe für den
kurzfristigen Trend, die es bislang nicht nachhaltig hinter sich
lassen konnte. Gleichzeitig bleibt der Dax aber in der Handelsspanne
zwischen 16 450 und 16 850 Punkten, in der er sich die meiste Zeit
seit Jahresbeginn bewegt hat.
Auch die Spekulationen um die deutsche Bankenbranche reichten beim
Dax nicht aus, eine wegen des Martin Luther King Day geschlossene
Wall Street zu ersetzen und für Bewegung zu sorgen, schrieb
Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. Der
MDax der mittelgroßen Werte verlor in dem zu
Wochenbeginn insgesamt trüben Umfeld 1,18 Prozent auf 25 987,69
Punkte.
Angesichts der vagen Übernahmespekulationen in der Branche stiegen
Commerzbank im Dax um 0,8 Prozent. Die Aktien von
Deutsche Bank fielen um 0,9 Prozent und die von ABN
Amro legten um 1,1 Prozent zu. Wie die
Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag nach Börsenschluss unter
Berufung auf mit der Sache vertraute Personen geschrieben hatte, hat
die Deutsche Bank jüngst verstärkt mögliche Übernahmen diskutiert,
darunter seien auch Namen europäischer Banken wie Commerzbank und
ABN Amro gewesen. Dass Unternehmen beständig Zukäufe prüfen, ist
allerdings Standard und kein Signal, dass es auch dazu kommen muss.
Die Aktien von Continental legten nach einer
Empfehlung der Bank JPMorgan an der Dax-Spitze um gut ein Prozent
zu. Analyst Jose Asumendi sieht durch Sparmaßnahmen Potenzial für
die Profitabilität. Er hält die Papiere des Autozulieferers und
Reifenherstellers daher trotz des Kursanstiegs in den vergangenen
Monaten für weiter günstig bewertet.
Papiere europäischer Essenslieferanten hingegen standen deutlich
unter Druck. Analyst Andrew Gwynn von Exane BNP Paribas hatte mit
einer negativen Studie Öl ins Feuer der ohnehin schwachen
Branchenstimmung gegossen. Hellofresh fielen um gut
vier Prozent und Delivery Hero sackten am MDax-Ende
um fast sieben Prozent ab.
Die Anteilscheine von Compugroup schnellten nach
einer Kaufempfehlung der Berenberg Bank um fast sieben Prozent in
die Höhe und zählten damit zu den größten Gewinnern im
Nebenwerteindex SDax . Die Kurskorrektur der Aktien
des Softwareherstellers im vergangenen Jahr sei übertrieben gewesen,
hieß es.
Der Technologiekonzern Kontron erwartet für das
laufende Jahr weiteres Umsatz- und Gewinnwachstum. Vorläufige Zahlen
für 2023 ließen auf ein starkes viertes Quartal schließen, teilte
Kontron mit. Die Aktien gewannen knapp drei Prozent.
Am SDax-Ende rutschten die Papiere von Verbio um mehr
als acht Prozent ab. Der Biokraftstoff-Hersteller hatte seine
Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr reduziert. Die
Quotenpreise für Ethanol und Treibhausgasminderung blieben unter
Druck, hieß es.
Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 0,57
Prozent auf 4454,68 Punkte. Der Cac 40 in Paris und
der FTSE 100 in London gaben in ähnlichem Umfang
nach.
Der Euro stieg: Die Europäische Zentralbank setzte
den Referenzkurs auf 1,0945 (Freitag: 1,0942) US-Dollar fest. Der
Dollar kostete damit 0,9136 (0,9139) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,18 Prozent am Freitag
auf 2,19 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,03
Prozent auf 126,24 Punkte nach. Der Bund-Future sank
um 0,36 Prozent auf 135,21 Zähler./la/he