Aktien Europa: Moderate Verluste - Atos brechen ein
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die meisten Aktienmärkte Europas haben am
Montag moderat nachgegeben. Der Handel dürfte zum Wochenauftakt
impulsarm bleiben, da in den USA der "Martin-Luther-King-Day"
gefeiert wird. Die US-Börsen werden daher erst am Dienstag öffnen
und mit weiteren Quartalsbilanzen großer Banken in den Blick rücken.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank gegen
Mittag um 0,25 Prozent auf 4468,99 Punkte. Der französischen Cac 40
verlor 0,27 Prozent auf 7445,29 Punkte, während der
britische FTSE 100 um 0,24 Prozent auf 7606,63 Punkte
nachgab.
Schwächste Branche war die der Autowerte mit minus
0,6 Prozent, gefolgt von der Rohstoff- und Bergbaubranche. Die
Reise- und Freizeitbranche indes war Favorit mit plus
0,8 Prozent.
Unter den Einzelwerten ragten in Paris die Anteile des
angeschlagenen Technologieunternehmens Atos heraus.
Sie büßten weitere 12,6 Prozent ein und sind damit seit Jahresbeginn
bereits um 40 Prozent abgesackt, nachdem sie 2023 bereits 22 Prozent
eingebüßt hatten. Atos ernannte den derzeitigen Finanzchef Paul
Saleh zum neuen Vorstandschef und warnte zugleich, dass der freie
Barmittelzufluss in der zweiten Geschäftsjahreshälfte etwas unter
dem bisherigen Ziel liegen dürfte. Das französische Unternehmen
befindet sich seit geraumer Zeit in finanziellen Schwierigkeiten,
strukturiert daher um und will Geschäftsteile wie vor allem die
verlustbringende Sparte Tech Foundation verkaufen. Anfang Januar war
zudem eine Offerte des Flugzeugbauers Airbus für die
Cybersicherheits- und Datensparte BDS publik geworden.
In der Schweiz sackten die Aktien des IT-Dienstleisters SoftwareOne
nach einer abgelehnten Übernahmeofferte der
Beteiligungsgesellschaft Bain um 10,5 Prozent ab. Sie notieren damit
nun wieder in etwa auf dem Niveau von Mitte Juni, unmittelbar bevor
die US-amerikanische Private-Equity-Gesellschaft gemeinsam mit den
Gründungsmitgliedern ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot
gemacht hatte. Der vorgeschlagene Preis hatte damals bei 18,50
Franken gelegen. Ein im Juli aufgebessertes Angebot im Bereich von
19,50 bis 20,50 Franken war von den Schweizern ebenfalls als
ungenügend abgelehnt worden. Der von Bain Capital zuletzt angebotene
Preis lag lediglich noch bei 18,80 Franken, basierend auf einer
vertieften Prüfung der Bücher.
Ebenfalls unter den kleineren Werten in der Schweiz sprangen Swiss
Steel zugleich um 10,5 Prozent hoch. Der Luzerner
Stahlkocher Swiss Steel steckt erneut in finanziellen
Schwierigkeiten, doch Hilfe könnte nahen. Großaktionär Martin
Haefner ließ über die Medien verlauten, Swiss Steel weiterhin den
Rücken stärken zu wollen und auch die Luzerner Regierung prüft, wie
sie der Firma helfen kann. Auch die Luzerner Regierung prüft laut
der "Luzerner Zeitung", wie sie die Firma unterstützen kann.
Ansonsten bewegten Studien: So stufte die französische
Investmentbank Exane BNP Paribas Just Eat Takeaway
von "Neutral" auf "Underperform" ab. Die Aussichten für 2024 seien
im Essensliefersektor nicht gerade vielversprechend, schrieb Analyst
Andrew Gwynn. Es reiche nicht aus, dass die Branche möglicherweise
ihre Verluste schmälere und die Positivschwelle beim
Finanzmittelfluss näher rücke. Für Just Eat Takeaway sieht er vor
allem Risiken, die die Markterwartungen betreffen. Die Aktie verlor
in London 5,2 Prozent. Delivery Hero wurden in
Mitleidenschaft gezogen und fielen am deutschen Markt um 5,7
Prozent, während Deliveroo in London um 0,2 Prozent
zulegten.
Die Papiere der Bank Lloyds , von der Bank of America
auf "Neutral" abgestuft, büßten 1,8 Prozent ein./ck/jha/