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Experte: RBI will russische Kunden mit Nullzinspolitik los werden / Schwede Aslund sieht für Bank "enormes Problem in Moskau"

Die Raiffeisen Bank International (RBI) betreibt derzeit mit einer "Nullzinspolitik" aktiv Kundenvertreibung bei ihrer russischen Tochter. Dies berichtete der schwedische Russland-Experte Anders Aslund am Donnerstag bei einem Vortrag in Wien. Aslund berief sich dabei auf Kreise aus dem Umfeld der Bank, die seiner Einschätzung nach "ein enormes Problem in Moskau" hat. "Sie können ihr Geld nicht rausbekommen."

"Früher hatten sie (in Russland) vier Millionen Kunden, und nun hat man aufgehört, ihnen Zinsen zu zahlen. Aber das hat die Zahl der Kunden nur um eine Million verringert, weil die Leute ihr Geld immer noch lieber Raiffeisen geben als den Banken von Putin", sagte der frühere schwedische Botschafter in Moskau, der als einer der besten Kenner des russischen Finanzsystems gilt. Er beriet unter anderem den früheren russischen Präsidenten Boris Jelzin und war später auch führend in ukrainischen Unternehmen tätig.

Auf Nachfrage der APA wollte sich ein RBI-Sprecher nicht direkt zu den Aussagen Aslunds äußern, teilte jedoch mit, dass der Einlagenzinssatz der Raiffeisenbank Russland für Privatpersonen derzeit bei 2 Prozent liege. Für Sparkonten liege der Zinssatz bei 6 Prozent. Der russische Leitzinssatz liegt aktuell bei 16 Prozent.

Aslund berichtete bei seinem Vortrag am Austria Institut für Europa- und Sicherheitspolitik (AIES) außerdem, dass ein erheblicher Teil der Profite der RBI auf die russische Tochter entfällt. Die RBI könne dieses Geld aber "nicht rausbekommen". Dass sich daran etwas ändert, glaubt der Experte nicht. Russland dürfte auch die RBI-Tochter "konfiszieren, so wie sie das schon mit einem Unternehmen nach dem anderen getan haben".

vos/bel/sag

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