AKTIEN IM FOKUS 2: Airbus bleibt Höhenflieger - Boeing fällt zurück
(neu: Kursentwicklung mit Charttechnik, Marktkapitalisierung, Analystenstimme)
FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Auslieferungszahlen von Airbus
Die seit Ende Oktober laufende Kursrally, die nur von Mitte Dezember bis Anfang Januar eine Pause eingelegt hatte, bescherte den Anlegern für diesen Zeitraum einen Gewinn von rund 23 Prozent.
Bei Konkurrent Boeing
Die Kursentwicklung der beiden Flugzeughersteller hat Gründe. Während die Anleger sich bei Airbus über positive Nachrichten freuen dürfen, stehen bei Boeing negative Schlagzeilen im Fokus.
Airbus lieferte im vergangenen Jahr trotz angespannter Lieferketten 735 Verkehrsflugzeuge aus und damit über 200 mehr als der kriselnde US-Konkurrent. Airbus übertraf damit auch das eigene Ziel von 720 Auslieferungen. Zugleich bestellten Kunden mehr als 2000 neue Airbus-Jets - ein Branchenrekord. Gerade das Übertreffen der eigenen Auslieferungsprognose sollte positiv wirken auf den Aktienkurs, hatte ein Händler bereits vor dem Börsenstart am Freitag gesagt.
Boeing indes belastet ein Zwischenfall mit einer Maschine des Typs 737-9 Max. Bei dem Jet war während eines Fluges ein Rumpfteil herausgebrochen. Daraufhin ordnete die US-Luftfahrtbehörde FAA am Wochenende an, Flugzeuge dieses Typs am Boden zu lassen. Die FAA leitete Ermittlungen ein, die weit über das Problem mit dem konkreten Bauteil hinausgehen könnten.
Die Aktienkurse der beiden Flugzeugbauer spiegeln also die Nachrichten wider - und sie entkoppeln sich zunehmend voneinander. So lassen die Papiere von Airbus jene von Boeing seit Jahresbeginn weit hinter sich. Im noch jungen Börsenjahr 2024 haben Airbus-Anleger ein Plus von 5,3 Prozent auf dem Konto, bei Boeing beläuft sich das Minus auf 14,6 Prozent.
Airbus hat Boeing aber nicht nur in diesem Jahr am Aktienmarkt deutlich abgehängt. Inzwischen haben sich auch beide Konzerne beim Börsenwert angenähert. Hier hat Boeing mit umgerechnet rund 123 Milliarden Euro noch die Nase vorne. Airbus kommt auf gut 116 Milliarden Euro. Viel fehlt Airbus also nicht mehr, um hier zu Boeing aufzuschließen.
Angesichts einer mittlerweile hohen Bewertung der Airbus-Aktie rät
Berenberg-Analyst Philip Buller allerdings zu deren Verkauf und
bevorzugt im Sektor die Papiere von MTU
ISIN DE000A0D9PT0 NL0000235190 US0970231058 FR0000073272 CH1110425654
AXC0120 2024-01-12/11:53
Relevante Links: Montana Aerospace, MTU Aero Engines AG, Safran SA, Airbus SE, Boeing Company