Aktien Frankfurt: Dax wie erstarrt - Anleger warten auf US-Verbraucherpreise
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Mittwoch
nur wenig bewegt. Vor den wichtigen Inflationsdaten aus den USA am
Donnerstag zögern die Anleger mit weiteren Käufen. Von den
US-Börsen, die dem deutschen Aktienmarkt häufig die Richtung
diktieren, kommen aktuell ebenfalls nur verhaltene Impulse. Jenseits
des Atlantiks kündigt sich zur Wochenmitte ebenfalls ein recht
träger Handel, nahe an den Schlussständen vom Vortag, an.
Um die Mittagszeit gewann der deutsche Leitindex 0,05 Prozent auf 16
695,95 Punkte. Im MDax der mittelgroßen Werte hielt
sich die Veränderung mit minus 0,13 Prozent auf 26 288,87 Punkte
ebenfalls in Grenzen. Europaweit ergibt sich ein ähnliches Bild.
Seit seinem Rekordhoch bei knapp über 17 000 Punkten Mitte Dezember
schwankt der Dax - abgesehen von einem kurzen Anlauf auf die
Bestmarke Anfang Januar - überwiegend zwischen rund 16 500 und 16
800 Punkten. Der Weg zum Rekord wurde durch Erwartungen an schon
baldige Leitzinssenkungen in den USA und schließlich auch in der
Eurozone geebnet. Inzwischen wurden die hochfliegenden Erwartungen
an die 2024 anstehenden Zinsschritte in den USA angepasst und es
wird nur noch mit fünf Zinsschritten um jeweils 0,25 Prozentpunkte
statt mit sechs gerechnet.
Die Geldpolitik der Fed rückt gleichwohl mit den am Donnerstag
anstehenden US-Verbraucherpreisdaten zurück in den Fokus. Die
Teuerung im Dezember dürfte laut Analyst Christoph Balz von der
Commerzbank zwar bestätigen, dass der Inflationsdruck tendenziell
abnimmt, aber wohl dennoch kein klares Signal senden, dass dies
besonders schnell passiert. Entsprechend hoch ist die Unsicherheit.
Unter den Einzelwerten war die Aktie von Heidelberg Materials
mit plus 2,1 Prozent auf 85,1 Euro Dax-Spitzenwert
und erreichte zeitweise auch ein Hoch seit Februar 2018. Eine
Empfehlung der Bank of America gab Auftrieb. Analyst Arnaud Lehmann
sieht auch nach der jüngsten Rally weiteres Kurspotenzial für die
Aktie des Baustoffherstellers, hob das Kursziel auf 105 Euro an und
bewertet sie nun mit "Buy".
Die Vorzugsaktien von Sartorius indes scheiterten
trotz einer Kaufempfehlung der britischen Bank HSBC an diesem Morgen
an der gleitenden 21-Tage-Linie bei etwa 329,40 Euro, die den
kurzfristigen Trend signalisiert. Der Trend ist zwar aufwärts
gerichtet, doch die Linie markiert offensichtlich einen starken
Widerstand. Die Aktie sank um 1,7 Prozent, nachdem sie tags zuvor
allerdings Dax-Spitzenwert gewesen war mit plus 2,8 Prozent. Analyst
Rajesh Kumar blickt positiv auf das Wachstumspotenzial des Pharma-
und Laborzulieferers. Nach einem schwierigen Jahr 2023 ist er auch
insgesamt zuversichtlicher für die Biotech-Branche allgemein.
Im MDax sackten die Aktien von Redcare Pharmacy um
5,2 Prozent ab und waren Schlusslicht unter den mittelgroßen Werten.
Ungeachtet besser als erwartet ausgefallener Zahlen zum
Schlussquartal 2023 gerieten sie unter Druck. Auslöser war eine
Abstufung durch Warburg Research. Die starken vorläufigen Umsätze im
Gesamtgeschäftsjahr untermauerten zwar das Anlageargument, dass
Redcare die am besten positionierte Online-Apotheke in Europa sei
und Marktanteile gewinne, schrieb Analyst Michael Heider. Gleichwohl
sei es mit Blick auf den starken Kursanstieg Zeit für eine
Atempause.
Puma als einer der gefragtesten Werte im MDax
gewannen unterdessen 1,9 Prozent. Hier senkte zwar Warburg-Analyst
Jörg Frey das Kursziel leicht, bekräftigte aber seine
Kaufempfehlung. Die zuletzt schlechten Nachrichten aus der Branche
in puncto Geschäftsentwicklung träfen Puma weniger als andere
Sportwarenhersteller, schrieb er und sieht die Aktien aktuell als
Schnäppchen./ck/mis