Boeing liefert trotz 737-Max-Problemen mehr Jets aus
ARLINGTON (dpa-AFX) - Der US-Flugzeughersteller Boeing
hat trotz anhaltender Probleme mit seinen
Mittelstreckenjets im vergangenen Jahr mehr Flugzeuge ausgeliefert
als 2022. Insgesamt fanden 528 Passagier- und Frachtjets den Weg zu
ihren Käufern und damit zehn Prozent mehr als im Vorjahr, wie der
Konkurrent des weltgrößten Flugzeugbauers Airbus am
Dienstag in Arlington (Virginia) mitteilte. Von den
Mittelstreckenjets der 737-Reihe - vor allem der Neuauflage Max -
lieferte Boeing dank eines Schlussspurts 396 Exemplare aus. Damit
erreichte der Konzern fast das obere Ende seiner im Oktober auf 375
bis 400 Maschinen gesenkten Zielspanne.
Boeings Zulieferer Spirit Aerosystems hatte
unsachgemäß Löcher in das hintere Druckschott vieler Maschinen
gebohrt, das für die Aufrechterhaltung des Luftdrucks in der Kabine
wichtig ist. Mitarbeiter mussten daraufhin an jeder Maschine
Hunderte Bohrlöcher überprüfen und instand setzen. Dies warf Boeing
bei den Auslieferungen merklich zurück. Im April hatte der
Hersteller die Auslieferung des Typs wegen anderer Mängel zeitweise
sogar ganz ausgesetzt. Nach einem Zwischenfall mit einer 737 Max von
Alaska Airlines müssen seit vergangenem Wochenende
zudem weltweit gut 170 Maschinen der Reihe vorerst am Boden bleiben.
An Aufträgen mangelt es Boeing dennoch nicht. Im vergangenen Jahr
holte der Hersteller Bestellungen über 1456 Passagier- und
Frachtjets herein. Nach Abzug von Stornierungen blieben netto
Aufträge über 1314 neue Jets. Konkurrent Airbus will seine Absatz-
und Auftragszahlen an diesem Donnerstag (11. Januar)
veröffentlichen./stw/he