AKTIE IM FOKUS: Zalando fällt weiter Richtung Rekordtief
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die schwache Kursentwicklung der Zalando
-Aktien geht auch 2024 weiter. Am Freitag näherte sich
der Kurs mit minus 2,89 Prozent auf 18,82 Euro weiter dem Rekordtief
von gut 17 Euro, auf das er kurz nach dem Börsengang im Herbst 2014
gefallen war. Der Ausgabepreis hatte bei 21,50 Euro gelegen.
Im noch jungen Börsenjahr 2024 summieren sich die
Zalando-Kursverluste auf gut 12 Prozent, was den letzten Platz im
Dax bedeutet. Bereits 2023 waren die Papiere mit
einem Jahresminus von gut 35 Prozent Schlusslicht im deutschen
Leitindex; 2022 waren sie mit einem Verlust von mehr als der Hälfte
Vorletzter gewesen.
Die schwache Entwicklung geht einher mit einer generellen wieder
vorsichtigeren Haltung von Anlegern gegenüber Online- und
Technologiewerten, die sich 2024 an den US-Börsen zeigt. Dort waren
große Branchenwerte wie Amazon , Netflix
, Alphabet oder Meta in
diesem Jahr an der Nasdaq-Börse auch schwach gestartet, nachdem die
Nasdaq 2023 stark gelaufen war. Ein Grund für deren jüngsten
Rücksetzer sind geschmälerte Hoffnungen, dass die US-Notenbank Fed
den Leitzins schon bald und deutlich senken wird.
Im vergangenen Jahr bekam Zalando, wie viele Unternehmen der
Modebranche, eine Kaufzurückhaltung der Kunden zu spüren. Die hohe
Inflation, wirtschaftliche Unsicherheiten, hohe Lagerbestände und
Verkäufe mit hohen Rabatten hinterließen Spuren. Dass Zalando
gleichzeitig Fortschritte bei der Eindämmung der Kosten machte, half
den Aktien nicht. Zum Vergleich: Mitte 2021 hatte Zalando noch eine
Bestmarke von fast 106 Euro erreicht. Damals - mitten in der
Corona-Pandemie - brummte der Online-Handel.
Am Donnerstag trübte eine Gewinnwarnung von JD Sports Fashion
die Stimmung zusätzlich. Der britische Sporthändler
senkte seine Gewinnprognose für das Geschäftsjahr nach einem
enttäuschenden Verlauf des wichtigen Weihnachtsgeschäfts. Das
Unternehmen machte ungewöhnliches Wetter und zurückhaltende
Konsumausgaben für schwache Umsätze in der Zeit vor den Feiertagen
verantwortlich. Wie es weiter hieß, werden die Margen im Gesamtjahr
wohl geringer ausfallen als im Vorjahr. Begründet wurde dies mit
Sonderangeboten und Werbeaktionen, mit denen in der Weihnachtszeit
Käufer angezogen wurden.
Die Äußerungen hatten auch die Aktien von Sportmodeherstellern wie
Adidas und Puma belastet. Während
Adidas auch am Donnerstag etwas unter Druck standen, startet Puma
mit plus 0,7 Prozent einen Erholungsversuch. Im Gegensatz zu Puma
war Adidas 2023 allerdings stark gelaufen. Hier setzten Anleger auf
eine Erholung unter dem neuen Chef Bjørn Gulden, der von Rivalen
Puma gekommen war./mis/tih/jha/