Aktien New York: Abwartende Haltung - Techwerte hinken erneut etwas hinterher
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem missglückten Jahresstart sind am
US-Aktienmarkt am Donnerstag die Technologiewerte den
Standardpapieren erneut hinterhergelaufen. Die Kursausschläge fielen
dabei moderat aus.
Während der Leitindex Dow Jones Industrial gut zwei
Stunden vor dem Börsenschluss um 0,31 Prozent auf 37 545,51 Punkte
zulegte, notierte der technologielastige Nasdaq 100
mit minus 0,07 Prozent auf 16 357,26 Punkten. Der marktbreite S&P
500 stand 0,09 Prozent höher mit 4709,27 Zählern.
Im noch jungen Börsenjahr 2024 haben die im Vorjahr besonders stark
gelaufenen Tech-Werte bisher einen schweren Stand. Dies hat auch
damit zu tun, dass immer mehr Marktteilnehmer inzwischen Zweifel
hegen, ob die US-Notenbank Fed die Zinsen tatsächlich schon bald
senken wird.
Daten vom US-Arbeitsmarkt fielen am Donnerstag robust aus. Die
Privatwirtschaft in den Vereinigten Staaten hatte im Dezember mehr
Stellen geschaffen als erwartet. Die Zahl der Erstanträge auf
Arbeitslosenhilfe fiel in der vergangenen Woche zudem stärker als
angenommen.
Ein robuster Arbeitsmarkt erschwert der US-Notenbank Fed den Kampf
gegen die Inflation. Er stützt die Lohnentwicklung und so auch die
Preise. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf den offiziellen
US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Dezember am Freitag. Bis dahin
scheuen die Anleger etwas das Risiko. Für die Zinsentscheidungen der
Notenbank ist die Entwicklung am Arbeitsmarkt ein zentraler Punkt.
Bei den Einzelwerten blicken die Anleger am Donnerstag auf Walgreens
Boots Alliance . Die Drogerie- und Apothekenkette
spürt Gegenwind durch ein schwieriges Einzelhandelsumfeld in den
USA. Den Aktionären kürzte das Unternehmen die Quartalsdividende,
bestätigte aber die Jahresprognose. Die Aktien sackten um mehr als
sieben Prozent ab. Sie waren bereits im Jahr 2023 mit minus 30
Prozent die schwächsten im Dow und liegen nach den ersten drei Tagen
im Jahr 2024 mit minus 8,9 Prozent abermals hinten.
Dagegen setzten die Pharma-Titel von Merck & Co ihren
Rallykurs mit einem Plus von gut zwei Prozent unbeirrt fort. Viel
fehlt nicht mehr bis zum Rekordhoch vom Mai 2023. Seit Jahresanfang
führen sie auch die Gewinnerliste im Dow mit einem Zuwachs von 7,5
Prozent an. Am Donnerstag gab eine Hochstufung durch die
Investmentbank Cowen Auftrieb. Die Analysten trauen Merck im Jahr
2024 eine überdurchschnittliche Entwicklung zu.
Mobileye ernüchterte die Anleger mit einem laut
Händlern tristen Umsatzausblick. Der Kursabschlag belief sich auf
fast 27 Prozent. Die Tochter des Chipkonzerns Intel ,
dessen Aktienkurs moderat nachgab, stattet Fahrzeuge verschiedener
Hersteller mit Assistenzsystemen aus und arbeitet auch an
Technologien für selbstfahrende Autos. Laut Mobileye haben die
Kunden noch reichlich Hardware-Vorräte für Fahrassistenzsysteme, die
sie zunächst aufbrauchen dürften. Daher rechnet der Konzern für das
erste Quartal mit einem Umsatz deutlich unter dem des entsprechenden
Vorjahreszeitraums./ajx/he