Aktien Frankfurt: Dax droht misslungener Jahresauftakt - Verluste an der Nasdaq
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem verhaltenen Auftakt hat der
deutsche Leitindex am Mittwoch den Rückwärtsgang eingelegt. Am
frühen Nachmittag verlor der Dax 0,8 Prozent auf 16
635 Punkte. Der Index fiel vorübergehend auf den niedrigsten Stand
seit Anfang Dezember. Der Auftakt des Börsenjahres 2024 wäre damit
wohl misslungen. Gleichwohl handelt es sich aktuell erst einmal
weiter nur um eine gesunde Konsolidierung nach einer imposanten
Kursrally.
Am Vortag hatte der Dax ein Rekordhoch noch knapp verpasst. Der MDax
der 50 mittelgroßen Börsentitel gab am Mittwoch um
1,7 Prozent auf 26 383 Zähler nach und damit stärker als der Dax.
Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 büßte ein Prozent
ein.
Als bremsend erwiesen sich Verluste von US-Technologietiteln, die
sich am Mittwoch noch ausweiten dürften. Der Nasdaq 100
war am Vorabend auf ein Tief seit Mitte Dezember
gerutscht. Nach Weihnachten hatte der Index noch ein Rekordhoch
erreicht. "In den USA startete das neue Börsenjahr mit
Gewinnmitnahmen bei US-Technologieaktien", konstatierte Analyst
Andreas Hürkamp von der Commerzbank. Der Nasdaq 100 hatte 2023 stark
zugelegt.
Nach dem Börsenschluss hierzulande könnte am Abend das Protokoll der
jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank Fed einen Blick wert sein.
Mitte Dezember hatte die Fed Zinssenkungen in Aussicht gestellt.
Etliche Beobachter rechnen bereits für die Sitzung im März mit
niedrigeren Leitzinsen. An den Märkten wird man daher den Wortlaut
des Protokolls auf Hinweise zur künftigen Geldpolitik analysieren.
Im Sog der Tech-Verluste an der Nasdaq büßten im Dax die Aktien des
Chip-Produzenten Infineon 3 Prozent ein. Gesucht
waren dagegen Deutsche Telekom an der Dax-Spitze mit
plus 1,6 Prozent. Hier sorgte der Beginn des angekündigten
Aktienrückkaufprogramms für Auftrieb.
Negativ reagierten die Anleger auf einen möglichen Zukauf von Airbus
, der Kurs verlor 2 Prozent. Der Flugzeugbauer will
sich mit einem Milliardenbetrag die Cybersicherheits- und
Datensparte des kriselnden französischen IT-Dienstleisters Atos
sichern. Die Gespräche seien aber noch in einem
frühen Stadium.
Im MDax profitierten die Aktien von Nordex nur
vorübergehend von einem Großauftrag aus Schweden für den Hersteller
von Windkraftanlagen. Nach in der Spitze plus drei Prozent drehten
die Aktien mit dem schwachen Marktumfeld ins Minus.
In der dritten Reihe im SDax büßten Auto1
gut 6 Prozent ein. Die Bank Morgan Stanley riet, die
Anteile des Gebrauchtwagenhändlers im Portfolio unterzugewichten.
Am Devisenmarkt weitete der Euro die jüngsten Verluste aus, zuletzt
wechselte die Gemeinschaftswährung mit 1,0912 US-Dollar die
Besitzer. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am
Dienstag auf 1,0956 Dollar festgesetzt.
Am Anleihemarkt erholten sich die Notierungen etwas. Der Rentenindex
Rex stieg um 0,10 Prozent auf 127,08 Punkte. Die
Umlaufrendite gab von 2,11 Prozent am Vortag auf 2,08 Prozent. Der
Bund-Future stieg zuletzt um 0,19 Prozent auf 137,00
Punkte./bek/jha/