Aktien Frankfurt: Dax gibt leicht nach - bleibt aber nah am Rekordhoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Donnerstag nach
einem zunächst freundlichen Verlauf seine moderaten Gewinne
eingebüßt. Taktgeber bleiben die US-Börsen samt der Hoffnung auf
Zinssenkungen und eine "milde Landung" der Wirtschaft im neuen Jahr.
Nachdem sich Dow und Nasdaq 100 tags
zuvor zu weiteren Rekorden aufgeschwungen hatten, zeichnet sich
jenseits des Atlantiks nun ein etwas schwächerer bis bestenfalls
stabiler Handelsstart ab.
Wichtige Konjunkturdaten stehen am vorletzten Handelstag des Jahres
nicht auf der Agenda. Am Nachmittag werden lediglich wöchentliche
US-Arbeitsmarktdaten sowie Daten vom US-Immobilienmarkt
veröffentlicht.
Zur Mittagszeit verlor der Dax 0,16 Prozent auf 16 715,22 Punkte.
Sein Rekordhoch hatte der Leitindex Mitte Dezember bei etwas über 17
000 Punkten erreicht. Der MDax der mittelgroßen
Unternehmen gab zuletzt um 0,29 Prozent auf 27 080,18 Zähler nach.
Mit einem Gewinn von bislang rund 20 Prozent für den Dax, knapp 8
Prozent für den MDax und knapp 17 Prozent für den SDax
war das Jahr 2023 allerdings ein gutes für Börsianer
hierzulande.
Inzwischen ist der Handel im Dax stark ausgedünnt. "Die Investoren
haben ihre Bücher weitgehend geschlossen und gehen kaum noch neue
Risiken ein", sagte Marktbeobachter Andreas Lipkow. Der Grundton
bleibe zugleich optimistisch. "Das Handelsjahr 2023 war zwar kein
einfaches, dafür aber ein überdurchschnittlich gutes Börsenjahr.
Somit gilt es jetzt nur noch, die erzielte Kursperformance zu
erhalten."
Mit Blick auf die Unternehmensseite ist die Nachrichtenlage dünn.
Während am Morgen noch sichtbar Aktien gekauft wurden, die in diesem
Jahr besonders schlecht liefen, gab es gegen Mittag kein klares
Bild. Das Papier des Online-Modehändlers Zalando
legte wie auch das von Bayer im Dax um 0,2 Prozent
zu. Siemens Energy zeigten sich nahezu unverändert.
Alle drei sind 2023 besonders schlecht gelaufen - mit Verlusten von
mehr als 30 Prozent. Größter Verlierer unter ihnen ist Zalando mit
einem Minus von etwas mehr als 36 Prozent.
Dagegen liefen die Aktien von Heidelberg Materials
und Rheinmetall besonders gut 2023, denn ihr Gewinn
seit Jahresanfang liegt bei über 50 Prozent. Aktuell tut sich
allerdings nicht viel. Das Papier des Baustoffunternehmens gab um
0,2 Prozent nach, während das des Rüstungsunternehmens und
Autozulieferers um 0,2 Prozent zulegte. SAP , mit
einem Plus von 45 Prozent an dritter Stelle unter den Dax-Favoriten
dieses Jahres, zeigten sich zuletzt unverändert.
Vitesco gewannen an der MDax-Spitze an diesem Tag 2,7
Prozent, haben allerdings seit Mitte Dezember auch kräftig an Wert
eingebüßt. In der Spitze fiel die Aktie seither um 21 Prozent. Für
das Gesamtjahr steht aber immer noch ein Plus von gut 41 Prozent zu
Buche. Der Antriebsspezialist befindet sich inmitten der Übernahme
durch den fränkischen Autozulieferer Schaeffler . Der
hat sich nach Ablauf der offiziellen Übernahmefristen 79,8 Prozent
an Vitesco gesichert. Im nächsten Schritt dürften 2024 die
verbliebenen Vitesco-Aktien in Anteile von Schaeffler getauscht
werden und Vitesco wäre Börsengeschichte. Das Umtauschverhältnis
muss allerdings noch ermittelt werden./ck/mis