ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax stabil in nachweihnachtlicher Ruhe
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Weihnachtsfest ist es am deutschen
Aktienmarkt sehr ruhig zugegangen. Der Dax ging am
Mittwoch mit einem Plus von 0,21 Prozent aus dem Handel und schloss
bei 16 742,07 Punkten. Damit blieb der Leitindex in Tuchfühlung mit
dem Rekordhoch von vor knapp zwei Wochen bei gut 17 000 Zählern.
Wie so oft kurz vor dem Jahresende blieben die meisten Marktakteure
dem Geschehen fern. Das manifestierte sich auch in sehr dünnen
Handelsumsätzen: Mit den 40 Dax-Titeln wurden auf dem Handelssystem
Xetra insgesamt rund 1,7 Milliarden Euro umgesetzt - an normalen
Börsentagen sind es mehr als doppelt so viel.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg zur
Wochenmitte um 0,79 Prozent auf 27 157,63 Zähler und schlug sich
damit besser als der Dax.
Nach einem schwachen Börsenjahr 2022 ist das nun zu Ende gehende für
Anleger wieder ein Erfolg. Um beachtliche gut 20 Prozent ist der Dax
2023 bislang gestiegen. Den Großteil dieses Jahresgewinns fuhr der
Index - angetrieben von einer sinkenden Inflation und der Hoffnung
auf bald fallende Leitzinsen - Ende Oktober bis Mitte Dezember ein.
Im Vorjahr hatten die Anleger dagegen einen Verlust von mehr als
zwölf Prozent verkraften müssen.
Kursbewegende Impulse waren am Mittwoch rar. Im Dax legten die
Aktien von Bayer um 2,3 Prozent zu. Nach einer Reihe
von Niederlagen gewann der Agrarchemie- und Pharmakonzern einen
Glyphosat-Rechtsstreit in den USA. Das sei, so sagte ein Händler,
zwar ein "kleiner Lichtblick, aber die Geschichte ist längst nicht
vorbei".
Siemens Energy legten als Spitzenreiter im Leitindex
um 5,4 Prozent zu. Der Jahresverlust beläuft sich damit aber immer
noch auf fast ein Drittel. Die Papiere profitierten wie andere
Aktien aus dem Umfeld der Alternativen Energien von Großaufträgen
für Vestas . Der dänische Hersteller von
Windkraftanlagen erhielt aus den USA und Australien Orders im
Volumen von zusammen rund 1,2 Gigawatt Leistung. Das hellte die
Stimmung für die Branche etwas auf. So gewannen die Anteile des
Vestas-Konkurrenten Nordex im MDax 4 Prozent.
Hapag-Lloyd büßten gut 8 Prozent ein, nachdem sich
der Aktienkurs seit Mitte Dezember um rund 40 Prozent erholt hatte.
Steigende Frachtraten wegen der Angriffe von Huthi-Rebellen im Roten
Meer hatten für Kursgewinne gesorgt, nun aber strichen Anleger
Gewinne ein. Der Wettbewerber A.P. Moller-Maersk gab
bekannt, bald wieder Schiffe durchs Rote Meer fahren zu lassen.
Der europäische Leitindex EuroStoxx schloss 0,15
Prozent höher auf 4528,38 Punkten. Der französische Cac 40
trat quasi auf der Stelle, während der britische FTSE
100 etwas fester schloss. In New York lag der
Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen
Handelsschluss moderat höher.
Der Euro setzte die Rally zum US-Dollar fort und
stieg auf den höchsten Stand seit Ende Juli. Zuletzt wurde er bei
1,1117 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den
Referenzkurs zuvor auf 1,1065 (Freitag: 1,1023) US-Dollar fest. Der
Dollar kostete damit 0,9037 (0,9071) Euro.
Am Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite von 1,99 Prozent am Freitag
auf 1,96 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03
Prozent auf 128,71 Punkte. Der Bund-Future gewann am
Abend 0,60 Prozent auf 138,61 Punkte, er erreichte ein weiteres
Kontrakthoch./bek/he