Aktien Frankfurt: Dax steigt - Ruhiges Geschäft nahe am Rekordhoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch leicht
zugelegt. Unterstützung kam nicht zuletzt auch von der Wall Street,
denn tags zuvor hatten die US-Börsen im Plus geschlossen. Zur
Mittagszeit gewann der deutsche Leitindex 0,23 Prozent auf 16 744,96
Punkte und blieb damit dicht unter seinem Rekordhoch, das er Mitte
Dezember bei etwas über 17 000 Punkten erreicht hatte. Der MDax
der mittelgroßen Unternehmen stieg zugleich um 0,78
Prozent auf 27 154,05 Zähler.
Dass das deutsche Börsenbarometer seine bisherige Bestmarke toppen
könnte, hält Portfoliomanager Thomas Altmann angesichts der dünnen
Handelsumsätze für gut möglich. Die meisten großen Investoren haben
ihre Bücher für 2023 nämlich bereits geschlossen, sodass daher
selbst kleinere Käufe größere Auswirkungen für Einzelwerte, aber
auch den Dax selbst haben können.
Nach einem börsenmäßig 2022 ist das zu Ende gehende Jahr für Anleger
wieder ein Erfolg. Das Plus des Dax summiert sich aktuell auf rund
20 Prozent. Den Großteil seiner bisherigen Jahresgewinne fuhr der
Leitindex - angetrieben von einer sinkenden Inflation und der
Hoffnung auf bald fallende Leitzinsen - Ende Oktober bis Mitte
Dezember ein. Im Vorjahr hatten die Anleger dagegen einen Verlust
von etwas mehr als zwölf Prozent verkraften müssen.
Im nachrichtlich dünnen Geschehen legten die Aktien von Bayer
unter den Dax-Spitzenwerten um 2,3 Prozent zu. Nach
einer Reihe von Niederlagen gewann der Agarchemie- und Pharmakonzern
einen Glyphosat-Rechtsstreit in den USA. Das sei, so sagte ein
Händler, zwar ein "kleiner Lichtblick, aber die Geschichte ist
längst nicht vorbei".
Wie schwer die Glyphosat-Prozesse sowie ein Rückschlag bei der
Entwicklung eines wichtigen Medikamentenkandiaten und auch eine
Eintrübung des Agrar-Geschäftsumfeldes die Bayer-Papiere in diesem
Jahr belastet haben, lässt sich am Kurs der Aktie im bisherigen
Jahresverlauf ablesen: Hier steht aktuell ein Verlust von fast 31
Prozent zu Buche, womit Bayer nach dem Energietechnik-Unternehmen
Siemens Energy und dem Online-Modehändler Zalando
von den Dax-Werten am schlechtesten gelaufen ist.
Zalando zeigten sich unverändert, was auf einen aktuellen
Jahresverlust von knapp 36 Prozent hinausläuft.
Siemens Energy als Favorit im Leitindex an diesem
Mittwoch legten um 5,6 Prozent zu. Der Jahresverlust beläuft sich
damit immer noch auf rund 32 Prozent. Die Papiere profitieren
aktuell - wie andere Aktien aus dem Umfeld der Erneuerbaren Energien
- von Großaufträgen für Vestas . Der dänische
Hersteller von Windkraftanlagen erhielt aus den USA und Australien
Großaufträge im Volumen von zusammen rund 1,2 Gigawatt Leistung. Das
hellte die Branchenstimmung auf.
So gewannen die Anteile des Vestas-Konkurrenten Nordex
an der MDax-Spitze 3,8 Prozent. Allerdings haben auch
sie im Jahresverlauf bisher knapp 23 Prozent eingebüßt und gehören
somit zu den Schlusslichtern am deutschen Aktienmarkt.
Hapag-Lloyd büßten außerhalb der Dax-Familie 5,1
Prozent ein. Allerdings hatte der Kurs sich seit Mitte Dezember auch
um bis zu fast 43 Prozent erholt. Der Wettbewerber A.P.
Moller-Maersk gab derweil bekannt, nach einer Pause
wegen vermehrter Angriffe bald wieder Schiffe durchs Rote Meer
fahren zu lassen./ck/mis