Aktien Asien/Pazifik: Überwiegend Gewinne - Börse in Hongkong sackt ab
TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Mit Ausnahme des
Hongkonger Aktienmarktes haben die meisten Börsen im
asiatisch-pazifischen Raum am Freitag zugelegt. Sie orientierten
sich an der wieder positiven Stimmung für Aktien in den USA, denn
dort hatten Konjunkturdaten am Donnerstag die Erwartung hinsichtlich
baldige Zinssenkungen im neuen Jahr gestützt. In Hongkong dagegen
belasteten Pläne Chinas, die Online-Spielebranche zu regulieren.
Der Nikkei 225 beendete den Handel
nach deutlichen Vortagesverlusten leicht im Plus mit 0,09 Prozent
auf 33 169,05 Punkte. Sein Wochengewinn beläuft sich damit auf 0,6
Prozent. Am Mittwoch noch hatte der japanische Leitindex zeitweise
die Marke von 33 700 Punkten übersprungen. Da waren die Anleger
weiterhin gut gestimmt gewesen, nachdem die Bank of Japan ihre
lockere Geldpolitik am Dienstag unverändert beibehalten und den
Leitzins nicht angehoben hatte. Das hatte den Yen belastet und der
stark auf den Export ausgerichteten Börse in Japan Auftrieb gegeben.
Eine vergleichsweise schwächere heimische Währung trägt dazu bei,
dass sich Waren im Ausland besser absetzen lassen. Inzwischen ist
nun aber wieder Vorsicht eingekehrt.
In China legte der CSI 300 mit den wichtigsten Werten
der Handelsplätze in Shanghai und Shenzhen um 0,19 Prozent auf
3337,23 Punkte zu. Der Hang-Seng-Index in Hongkong
dagegen büßte 1,80 Prozent auf 16 322,00 Zähler ein. Im Fokus dort
stand, dass die chinesische Regierung in ihrem Kampf gegen
Spielsucht plant, strenger gegen Online-Spiele vorzugehen. Die
entsprechende Behörde veröffentlichte einen Entwurf von Regeln gegen
Praktiken, die Spieler dazu ermutigen, mehr Geld und Zeit mit
Spielen im Internet zu verbringen. Dazu gehören etwa ein Verbot von
Belohnungen für häufiges Einloggen oder auch erzwungene
Spielerduelle.
Die Aktien der beiden großen Spieleanbieter, Tencent
und NetEase , brachen daraufhin um rund 14 Prozent
beziehungsweise 27 Prozent ein und belasteten den Hang-Seng-Index so
am stärksten. Unter Analysten herrscht zum aktuellen Zeitpunkt
Unsicherheit über die finanziellen Auswirkungen. Sie seien schwer zu
beziffern, da unklar sei, ob die Verordnung nur für neue Spiele oder
auch für bereits existierende gelten solle. Auf jeden Fall, so hieß
es, dürften strengere staatliche Regulierungen auch der
Werbeindustrie mit ihrem erheblichen Werbeanteil in der
Spielebranche schaden.
Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets warnte mit Blick auf
Unternehmen wie Tencent oder NetEase: Damit ist auch für Investoren
erst einmal offen, ob die Planungen für Gewinn und Umsatz im Jahr
2024 überhaupt noch aufrechterhalten werden können
In Australien zeigte sich der S&P/ASX 200 nahezu
unverändert mit minus 0,03 Prozent. Der Kospi in
Südkorea gab ebenfalls nur minimale 0,02 Prozent ab./ck/mis