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BPI-Pharma-Daten 2023 zeigen: Trotz multipler Krisen entlastet die
Pharmabranche die GKV finanziell (FOTO)
Berlin (ots) - Die Pharmadaten 2023 des Bundesverbandes der Pharmazeutischen
Industrie e.V. (BPI) zeigen: Über verschiedene Herstellerabschläge leistete die
pharmazeutische Industrie in Deutschland bis zum Jahresende 2023 voraussichtlich
fast 9,7 Milliarden Euro zur Stabilisierung der Gesetzlichen
Krankenversicherung. Dies entspricht einem Anstieg von rund 28 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Parallel nehmen die Herausforderungen zu Lasten der
pharmazeutischen Industrie kontinuierlich zu.
Während die Industrie von multiplen Krisen - einer schwächelnden Weltwirtschaft,
Inflation, Rohstoffpreissprüngen, Lieferengpässen sowie den Auswirkungen des
Russland-Ukrainekriegs, der Energiekrise und des Fachkräftemangels - betroffen
ist, steigt die Regulierungsdichte in der Branche. Für Unternehmen am Standort
Deutschland wird es immer schwieriger, die jährlich wachsende Zahl an Aufgaben
und Ausgaben zu refinanzieren.
Im Jahr 2022 stiegen die Erzeugerpreise um 32,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
an - ein Negativ-Rekordwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1949. Die
Prognosen des ifo-Instituts lassen jedoch auf eine nachlassende Inflation für
das kommende Jahr 2024 hoffen. Die gestiegenen Kosten für die
Arzneimittelproduktion kann die Industrie allerdings aufgrund einer Vielzahl an
neuen und politisch regulierten Preismechanismen nicht kompensieren. Weite Teile
des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes (GKV-FinStG) und des
Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetzes
(ALBVVG) belasten die Branche zusätzlich - insbesondere die vielen kleinen und
mittelständisch geprägten Unternehmen.
Viele Diskussionen sind daher nicht neu - und leider auch immer noch nicht
einfach aufzulösen. Es fehlen klare, einheitliche und auskömmliche
Preisregelungen zur Bewältigung dieser und zukünftiger Ausnahmesituationen. Dies
verdeutlicht auch die Abbildung zu dem Anteil der Arzneimittel an den
Gesamtausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zwischen 1969 und
2022. Der Ausgabenanteil für Arzneimittel seitens der GKV ist seit Jahren
relativ konstant.
(siehe Grafik 1: Verteilung der GKV-Ausgaben im Vergleich 1969 - 2022)
Allein im Jahr 2022 sparten die gesetzlichen Krankenkassen fast sechs Milliarden
Euro durch Rabattverträge ein. Darüber hinaus belaufen sich die Einsparungen der
Krankenkassen durch die Verhandlung von Erstattungsbeträgen in diesem Jahr auf
voraussichtlich rund 6,5 Milliarden Euro bis zum Jahresende. Zum Vergleich: 2013
lag dieser Wert noch bei 144 Millionen Euro. Seit fast zwei Jahrzehnten belasten
die Zwangsabschläge - Hochrechnungen für 2023 gehen von rund 2,8 Milliarden Euro
aus - sowie die seit über 30 Jahren etablierten Festbeträge mit einem jährlichen
Einsparvolumen von rund acht Milliarden Euro die pharmazeutische Industrie. Das
zeigt: In den letzten Jahren gab es keine echten Entlastungen für die Industrie
- ganz im Gegenteil.
(siehe Grafik 2: Herstellerabschläge in der GKV 2015 - 2023 in Mio. Euro)
Die nationale Pharmastrategie der Bundesregierung lässt nun erste politische
Bemühungen erkennen, den Pharmastandort Deutschland stärken zu wollen. Es bleibt
abzuwarten, welche der angedachten Handlungskonzepte die Bundesregierung
tatsächlich umsetzt werden. Fest steht: Die pharmazeutische Industrie in
Deutschland hat eine enorme Innovationskraft. Auch in diesem Jahr investierte
kein Industriezweig mehr in Forschung und Entwicklung (F&E-Intensität: 15,6
Prozent).
Die nunmehr 53. Auflage der Pharma-Daten stellt die Leistungsfähigkeit der
pharmazeutischen Industrie dar und widmet sich sachlich den Themenbereichen wie
GKV-Ausgaben, Arzneimittelpreise, Forschung und Produktion.
Die Pharma-Daten können über die BPI-Homepage
(https://www.bpi.de/de/bibliothek/pharma-daten) heruntergeladen oder als
Printversion vorbestellt werden. Zusätzlich ist die Publikation im BPI-Kiosk
(https://www.bpi.de/de/newsroom/bpi-kiosk) abrufbar. In Kürze veröffentlicht der
BPI auch eine englische Version.
Pressekontakt:
Andreas Aumann (Pressesprecher), Tel. 030 27909-123, mailto:aaumann@bpi.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/21085/5675856
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