, dpa-AFX

ROUNDUP: Mobilfunkbetreiber Iliad will Italien-Netz mit Vodafone zusammenlegen

LONDON/PARIS (dpa-AFX) - Der französische Mobilfunkbetreiber Iliad würde sein italienisches Netz gern mit dem des britischen Konkurrenten Vodafone zusammenlegen. An dem neuen Gemeinschaftsunternehmen sollten beide Seiten je die Hälfte der Anteile halten, teilte Iliad am Montag in Paris mit. Zudem will sich Iliad das Recht sichern, seine Beteiligung jährlich um zehn Prozentpunkte aufzustocken. Einen entsprechenden Vorschlag haben die Franzosen den Briten nach eigenen Angaben unterbreitet. Im vergangenen Jahr war Iliad mit einer Übernahmeofferte für Vodafones Italien-Geschäft abgeblitzt.

Vodafone nahm den Vorschlag von Iliard laut einer eigenen Mitteilung zur Kenntnis. Das Unternehmen bleibe offen für eine Konsolidierung in Märkten, in denen keine angemessenen Renditen erwirtschaftet würden, hieß es weiter. Mit Blick auf Italien würden daher verschiedene Optionen geprüft, auch ein Zusammenschluss und ein Verkauf. An der Börse wurden die Nachrichten positiv aufgenommen: Die Vodafone-Aktien legten in London bis zum späten Vormittag um 6,7 Prozent zu.

Nach Iliads Vorstellung würde Vodafone Italia bei der Zusammenlegung mit 10,45 Milliarden Euro bewertet - und Iliad Italia mit 4,45 Milliarden Euro. Zum Ausgleich solle Vodafone 6,5 Milliarden Euro in bar erhalten und Iliad 500 Millionen. Zudem soll der Deal zwei Gesellschafterdarlehen in Höhe von jeweils 2 Milliarden Euro umfassen.

Im vergangenen Jahr war Iliad zusammen mit Partnern mit dem Angebot gescheitert, Vodafones Italien-Geschäft für 11,25 Milliarden Euro zu übernehmen. Der britische Konzern lehnte die Offerte mit der Begründung ab, sie liege nicht im Interesse seiner Aktionäre. Iliad war 2018 als Billiganbieter in Italien angetreten. Mit einem Preiskampf um die Kunden macht er dem früheren Monopolisten Telecom Italia (Tim) zu schaffen./stw/mis/jha/

 ISIN  GB00BH4HKS39

AXC0150 2023-12-18/11:51

Relevante Links: Vodafone Group plc, Telecom Italia S.P.A.

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.