Aktien New York: Dow klettert auf das nächste Rekordhoch - Nasdaq schwächelt
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aussicht auf eine Zinswende im neuen Jahr
hat den Dow Jones Industrial am Donnerstag zu einem
weiteren Rekordhoch verholfen. Er kletterte zeitweise knapp unter
die Marke von 37 300 Punkten. Dem Nasdaq 100 und dem S&P 500 fehlen
zu einer Bestmarke inzwischen auch nicht mehr viele Punkte.
Allerdings kamen sie zuletzt nicht mehr richtig vom Fleck.
Rund zwei Stunden vor dem Börsenschluss stieg der bekannteste
Wall-Street-Index Dow um 0,15 Prozent auf 37 146,02 Zähler. Der
marktbreite S&P 500 gewann 0,06 Prozent auf 4709,92
Punkte. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100
drehte nach einem freundlichen Start in die
Verlustzone und gab zuletzt um 0,45 Prozent auf 16 487,50 Zähler
nach.
Am Vortag hatte die US-Notenbank Fed die Märkte befeuert, indem sie
deutliche Signale für Zinssenkungen 2024 gab. Jerome Powell habe an
der Wall Street "die stärkste Kaufwelle des gesamten Jahres
ausgelöst", kommentierte Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC
Markets die Euphorie der Anleger am Mittwoch nach den Aussagen des
Fed-Präsidenten.
Nachdem Powell noch vor knapp zwei Wochen das Wort Zinssenkung nicht
in den Mund genommen habe, seien nun drei Schritte nach unten um
jeweils 0,25 Prozentpunkte für 2024 angedeutet worden. "Reflexartig
schalten daraufhin die Märkte um: Sie erwarten nun sechs
Zinssenkungen im kommenden Jahr", konstatierte Stanzl. Auslöser
dafür könnten mögliche rezessive Tendenzen sein, auch wenn die
aktuellen Daten aus dem Einzelhandel darauf noch nicht hindeuten.
Während Experten im November mit einem leichten Rückgang der
Einzelhandelsumsätze gerechnet hatten, stiegen sie im Vergleich zum
Oktober. Analyst Tobias Basse von der NordLB sprach von einer
"leicht positiven Überraschung" und sieht den US-Konsumenten als
"eine tragende Säule" an, der der heimischen Wirtschaft "große
Stabilität" gebe.
Unter den Einzelwerten im Dow stachen an der Index-Spitze die Aktien
von Goldman Sachs ohne Nachrichten heraus, Sie
gewannen 5,3 Prozent. Intel dagegen, die zeitweise um
mehr als 5 Prozent auf den höchsten Stand seit Frühjahr 2022
gestiegen waren, legten zuletzt nur noch um 1,1 Prozent zu. Der
größte Hersteller von PC-Prozessoren kündigte neue Chips für PC und
Rechenzentren an. Davon erhofft sich Intel, seinen Anteil am
boomenden Markt für KI-Hardware auszubauen.
Die Aktien des Software-Entwicklers Adobe sackten
dagegen im S&P 100 und Nasdaq 100 um 6,5 Prozent ab.
JPMorgan-Analyst Mark Murphy bezeichnete die Entwicklung im vierten
Geschäftsquartal zwar als robust, monierte aber, dass die ersten
Aussagen zum neuen Geschäftsjahr 2023/24 hinter den Erwartungen
zurückgeblieben seien.
Die Anteile von Moderna sprangen indes um 9,3 Prozent
hoch und zogen Biontech mit, die um 8,5 Prozent
zulegten. In Tests hatte sich eine Kombination eines
mRNA-Wirkstoffes von Moderna mit einem Krebsmittel des Pharmariesen
Merck & Co gut geschlagen. Bei Patienten, denen
schwarzer Hautkrebs entfernt wurde, sank das Risiko einer Wiederkehr
des Melanoms oder gar eines tödlichen Ausgangs der Erkrankung
deutlich.
Für Tesla -Konkurrent Rivian ging es um
12,6 Prozent hoch. Der Telekomriese AT&T wird für
seine Flotte im Rahmen eines Pilotprogramms zur Reduzierung der
Transportemissionen Elektro-Fahrzeuge von Rivian kaufen. Finanzielle
Details wurden nicht genannt.
Foot Locker gewannen 9,1 Prozent, nachdem das
Investmenthaus Piper Sandler die Aktien des Sportmodehändlers zum
Kauf empfohlen hat./ck/men