ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Rally geht in moderatem Tempo weiter
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die rund achtwöchige Börsenrally in Europa
hat sich am Donnerstag fortgesetzt. Auftrieb gab es vor allem
angesichts der Euphorie in den USA, wo am Vorabend für 2024 eine
Zinswende von der US-Notenbank Fed signalisiert wurde. Das treibt
den bekanntesten Wall-Street-Index Dow Jones Industrial
in Rekordhöhen. Die Europäische Zentralbank (EZB) und
die Bank of England (BoE) indes konterkarierten ebensolche
Erwartungen an diesem Nachmittag für Europa. Dadurch bröckelten die
Gewinne im Handelsverlauf vielerorten weitgehend ab.
Der EuroStoxx 50 , der am Vormittag bei knapp unter
4600 Punkten den höchsten Stand seit mehr als 20 Jahren erreicht
hatte, beendete den Tag mit einem kleinen Plus von 0,20 Prozent auf
4539,16 Zähler. Der französische Cac 40 , der auf
einen Höchststand geklettert war, schloss mit plus 0,59 Prozent auf
7575,85 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gewann 1,33
Prozent auf 7648,98 Punkte.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde und auch Andrew Bailey, Chef der
BoE, betonten an diesem Donnerstag, dass der Kampf gegen die hohe
Inflation noch nicht beendet sei. Die Währungshüter der Euroregion
hätten "überhaupt nicht über Zinssenkungen gesprochen", sagte
Lagarde. Die BoE änderte ihre Hinweise zur künftigen Geldpolitik
ebenfalls kaum. Das spricht zumindest in Europa gegen baldige
Zinssenkungen, wie sie derzeit an den Finanzmärkten erwartet werden.
Unter den Einzelwerten stachen Vivendi mit plus 10
Prozent heraus. Die französische Mediengruppe erwägt die
Aufspaltung. Analysten argumentieren, dass die einzelnen Teile für
sich jeweils höher bewertet werden dürften als innerhalb der
Konzerngruppe.
Air France-KLM verteuerten sich um 9 Prozent, denn
die französisch-niederländische Fluggesellschaft gab sich auf einem
Investorentreffen mit Blick auf die mittelfristige Profitabilität
optimistisch. Die Papiere der Bank Credit Agricole
gewannen 2,3 Prozent und profitierten von einer Kaufempfehlung der
Bank Societe Generale.
Zurich gaben unterdessen im Stoxx Europe 50
um 1,8 Prozent nach. Der Schweizer Versicherer
teilten einen Wechsel für den Finanzchef-Posten im neuen Jahr
mit./ck/mis