ROUNDUP/Aktien New York: Rally läuft weiter - Dow auf nächstem Rekordhoch
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aussicht auf eine Zinswende im neuen Jahr
hat den Dow Jones Industrial am Donnerstag zu einem
weiteren Rekordhoch verholfen. Er kletterte zeitweise über die Marke
von über 37 200 Punkten. Dem Nasdaq 100 und dem S&P 500 fehlen zu
einer Bestmarke inzwischen auch nicht mehr viele Punkte.
Im frühen Handel stieg der bekannteste Wall-Street-Index Dow zuletzt
um 0,23 Prozent auf 37 175,62 Zähler. Der marktbreite S&P 500
gewann 0,31 Prozent auf 4721,60 Punkte. Der
überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100
gab indes seine Gewinne großteils wieder ab und legte
nur noch um 0,02 Prozent auf 16 565,72 Zähler zu.
Am Vortag hatte die US-Notenbank Fed die Märkte befeuert, indem sie
deutliche Signale für Zinssenkungen 2024 gab. Jerome Powell habe an
der Wall Street "die stärkste Kaufwelle des gesamten Jahres
ausgelöst", kommentierte Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC
Markets die Euphorie der Anleger am Mittwoch nach den Aussagen des
Fed-Präsidenten.
Nachdem Powell noch vor knapp zwei Wochen das Wort Zinssenkung nicht
in den Mund genommen habe, seien nun drei Schritte nach unten um
jeweils 0,25 Prozentpunkte für 2024 angedeutet worden. "Reflexartig
schalten daraufhin die Märkte um: Sie erwarten nun sechs
Zinssenkungen im kommenden Jahr", konstatierte Stanzl. Auslöser
dafür könnten mögliche rezessive Tendenzen sein, auch wenn die
aktuellen Daten aus dem Einzelhandel darauf noch nicht hindeuten.
Während Experten im November mit einem leichten Rückgang der
Einzelhandelsumsätze gerechnet hatten, stiegen sie im Vergleich zum
Oktober. Analyst Tobias Basse von der NordLB sprach von einer
"leicht positiven Überraschung" und sieht den US-Konsumenten als
"eine tragende Säule" an, der der heimischen Wirtschaft "große
Stabilität" gebe.
Unter den Einzelwerten im Dow stachen an der Index-Spitze die Aktien
von Intel heraus mit plus 5,5 Prozent. Der größte
Hersteller von PC-Prozessoren kündigte neue Chips für PC und
Rechenzentren an. Davon erhofft sich Intel, seinen Anteil am
boomenden Markt für KI-Hardware auszubauen.
Die Aktien des Software-Entwicklers Adobe büßten
dagegen im S&P 100 und Nasdaq 100 als Schlusslicht
knapp 6 Prozent ein. JPMorgan-Analyst Mark Murphy bezeichnete die
Entwicklung im vierten Geschäftsquartal zwar als robust, monierte
aber, dass die ersten Aussagen zum neuen Geschäftsjahr 2023/24
hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien.
Die Anteile von Moderna sprangen indes um gut 13
Prozent hoch und zogen Biontech mit, die um knapp 4
Prozent stiegen. In Tests hatte sich eine Kombination eines
mRNA-Wirkstoffes von Moderna mit einem Krebsmittel des Pharmariesen
Merck & Co gut geschlagen. Bei Patienten, denen
schwarzer Hautkrebs entfernt wurde, sank das Risiko einer Wiederkehr
des Melanoms oder gar eines tödlichen Ausgangs der Erkrankung
deutlich.
Für Tesla -Konkurrent Rivian ging es um
knapp 7 Prozent hoch. Der Telekomriese AT&T wird für
seine Flotte im Rahmen eines Pilotprogramms zur Reduzierung der
Transportemissionen Elektro-Fahrzeuge von Rivian kaufen. Finanzielle
Details wurden nicht genannt.
Foot Locker gewannen 7,5 Prozent, nachdem das
Investmenthaus Piper Sandler die Aktien des Sportmodehändlers zum
Kauf empfohlen hat. Eine positive Einschätzung von Keefe, Bruyette &
Woods verhalf den Aktien des Immobiliendienstleisters Opendoor
zu einem Plus von etwas mehr als 15 Prozent./ck/men