INDEX-MONITOR: Börsenneuling Schott Pharma im SDax erwartet - Dax unverändert
(aktualisierte Fassung)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Dax wird im Dezember recht
sicher alles beim Alten bleiben. Änderungen dagegen werden im MDax
für mittelgroße Börsenwert erwartet sowie im
Nebenwerte-Index SDax . Hier klopft mit dem Hersteller
von Spritzen und Ampullen für die Arzneimittel- und
Biotech-Industrie Schott Pharma zudem ein
Börsenneuling an die Eintrittspforte.
Der nächste Termin für die Bekanntgabe der Ergebnisse der
außerordentlichen Überprüfung der Dax-Indexfamilie durch die
Deutsche-Börse-Tochter Stoxx Ltd. ist am Dienstag, 5. Dezember, nach
US-Handelsschluss. Etwaige Änderungen treten am Montag, 18.
Dezember, in Kraft.
Obwohl es im deutschen Leitindex Ende Oktober nach der Talfahrt der
Siemens-Energy-Aktie für manchen Anleger so aussah,
als wäre der Energietechnikkonzern stark vom Abstieg bedroht, war
dies selbst zu jenem Zeitpunkt noch nicht ernsthaft der Fall
gewesen. Denn Ende des Jahres wird der Leitindex nicht nach
regulären Kriterien wie im März und September überprüft, sondern nur
außerordentlich. Damit gelten für Dax-Mitglieder zur
Dezember-Überprüfung weniger strenge und für potenzielle Aufsteiger
strengere Kriterien. Mittlerweile hat sich der Aktienkurs von
Siemens Energy zudem spürbar erholt. Gemessen am frei handelbaren
Börsenwert, dem zentralen Kriterium für die Index-Zugehörigkeit, ist
außerdem Zalando der schwächste Wert.
In den MDax drängen dagegen noch vor Weihnachten zwei derzeitige
SDax-Unternehmen: Der Immobilienspezialist Aroundtown
und der Waferhersteller Siltronic dürften laut den
Index-Experten Luca Thorißen von der Investmentbank Stifel Europe
und Pankaj Gupta von der US-Bank JPMorgan in den Index der
mittelgroßen Werte aufgenommen werden. Dafür dürften ProSiebenSat.1
und der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr
in den SDax absteigen, erwarten beide.
Abgesehen davon stehen die Chancen auf eine Aufnahme in den SDax für
drei weitere Unternehmen sehr gut. Sowohl der Börsenneuling Schott
Pharma als auch die Beteiligungsgesellschaft Mutares
und der Pumpen- und Armaturenhersteller KSB erfüllen
die sogenannten "Fast Entry"-Kriterien. So werden die strengeren
Regeln während der außerordentlichen Index-Überprüfungen genannt.
Ihr jeweiliger Börsenwert reicht laut Thorißen aktuell für einen
Platz im SDax aus. Weichen müssten ihm zufolge wohl die Xing-Mutter
New Work , der IT-Sicherheitsdienstleister Secunet
und der Finanzdienstleister W&W .
Wichtig sind solche Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes real
nachbilden (physisch replizierende ETF). Dort muss dann entsprechend
umgeschichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben
kann./ck/mis