ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Moderate Gewinne - Warten auf Inflationsdaten
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Dienstag einen weiteren
lethargischen Handelstag mit moderaten Gewinnen beendet. Nachrichten
vom Immobilienmarkt sowie Daten zum Verbrauchervertrauen hatten
keinen erkennbaren Einfluss auf die Aktienkurse. Der Leitindex Dow
Jones Industrial schloss 0,24 Prozent höher mit 35
416,98 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es
um 0,10 Prozent auf 4554,89 Zähler nach oben. Der technologielastige
Nasdaq 100 stieg um 0,30 Prozent auf 16 010,43
Punkte.
Die Erwartung, dass die Zinssätze ihren Höhepunkt erreicht haben und
die US-Wirtschaft eine Rezession vermeiden wird, hat Aktien und
Staatsanleihen im laufenden Monat beflügelt. Nun gebe es Anzeichen
dafür, dass einer der besten November-Rallys für den S&P 500 seit
einem Jahrhundert die Puste ausgehe, bemerkten die Marktstrategen
der US-Bank Citigroup. Andere Beobachter konstatierten eine weiter
abwartende Haltung der Anleger vor dem von der US-Notenbank Fed
besonders beachteten Preisindex PCE an diesem Donnerstag.
Im Nasdaq 100 setzten sich die in New York gelisteten Anteilscheine
von PDD Holdings mit einem Kurssprung von 18 Prozent
an die Spitze. Sie waren damit zudem so teuer wie seit Mitte 2021
nicht mehr. Der chinesische Mutterkonzern der
Online-Modehandelsplattform Temu legte überraschend starke Zahlen
für das abgelaufene Quartal vor.
Beim Spezialisten für cloud-basierte Internetsicherheitsprodukte
Zscaler konnten sich die Anleger am Ende über ein
Kursplus von einem Prozent freuen. Die Experten von Evercore ISI
attestierten dem Unternehmen abermals gute Quartalszahlen und
verwiesen auch auf den angehobenen Ausblick.
Dagegen brachen Micron -Titel mit minus 1,8 Prozent
aus ihrer jüngsten Konsolidierungsspanne aus und waren einer der
größten Verlierer im Index. Der Halbleiterhersteller hatte den
Umsatzausblick moderat, die Planung für die operativen Aufwendungen
aber deutlich nach oben geschraubt. Zudem haben die Aktien seit
Jahresbeginn schon um mehr als die Hälfte zugelegt, was Anleger nun
offenbar für Gewinnmitnahmen nutzten.
Im Dow gehörte Boeing mit einem Kursplus von 1,4
Prozent auf 222,37 US-Dollar zu den größten Gewinnern. Die
kanadische Bank RBC hatte die Aktien von "Sector Perform" auf
"Outperform" hochgestuft und das Kursziel von 200 auf 275 US-Dollar
angehoben. Nach einem weiteren Jahr mit Lieferengpässen und
niedrigeren Erwartungen an den Flugzeugbauer sei die Ausgangslage
2024 nun wieder besser, schrieb Analyst Ken Herbert. Die starke
Nachfrage dürfte fortdauern, sowohl in der zivilen als auch in der
militärischen Luftfahrt.
Dagegen büßten die Anteilscheine von Walgreens Boots Alliance
0,7 Prozent ein und erreichten den tiefsten Stand
seit 1998. Seit Jahresbeginn steht für die US-Drogeriekette ein
Kursrückgang um knapp 47 Prozent zu Buche, womit sie für diesen
Zeitraum abgeschlagenes Dow-Schlusslicht ist. Zuletzt hatte das
Unternehmen im Oktober mit tiefroten Geschäftszahlen und einem
Führungswechsel Schlagzeilen gemacht.
Der Euro kletterte zeitweise erstmals seit rund
dreieinhalb Monaten über die Marke von 1,10 Dollar. Zuletzt notierte
die Gemeinschaftswährung im New Yorker Handel bei 1,0991 Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs davor auf
1,0949 Dollar festgesetzt.
Die Kurse von US-Staatsanleihen zogen nach einem wenig bewegten
Start an. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen
(T-Note-Future) stieg um 0,49 Prozent auf 109,53 Punkte. Die Rendite
für zehnjährige Staatspapiere sank im Gegenzug auf 4,33
Prozent./gl/he