ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax knapp im Plus - Warten auf Inflationsdaten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Dienstag nah an
der Marke von 16 000 Punkten geblieben. Vor den im Wochenverlauf
erwarteten Inflationssignalen aus der Eurozone und den USA herrschte
unter den Anlegern Zurückhaltung. Der deutsche Leitindex kam
letztlich auf ein Plus von 0,16 Prozent auf 15 992,67 Punkte. Der
MDax gab dagegen um 0,41 Prozent auf 26 007,22 Zähler
nach.
"Die 16 000er Marke erweist sich für den deutschen Aktienindex
weiterhin als eine harte Nuss", sagte der Kapitalmarktstratege
Jürgen Molnar von Robomarkets. Die psychologisch wichtige Marke
hatte der Dax zuletzt erstmals seit Ende August überschritten,
darüber aber den Schwung verloren. Solange der Dax bei um die 15 900
Punkte stabil bleibt, spricht der Experte aber nur von einer
Verschnaufpause vor den am Mittwoch und Donnerstag anstehenden
Teuerungszahlen.
Das erneute Überwinden der 16 000-Punkte-Hürde und ein Weiterlaufen
der Jahresendrally wird am Markt als "gut möglich" angesehen. Seit
dem Zwischentief im Oktober hat der Dax in der Spitze schon fast
zehn Prozent gewonnen. Sein Jahresplus hat er mittlerweile auf fast
15 Prozent ausgebaut.
Eine Stütze für den Dax waren die Papiere von RWE
, die an die Dax-Spitze um drei Prozent anzogen.
Erstmals seit August kratzten sie wieder am Kursniveau von 40 Euro.
Ein milliardenschwerer Investitionsschub und neue Mittelfristziele
haben die Anleger überzeugt, denn letztere lagen Experten zufolge
klar über den Markterwartungen. Gut an kam auch, dass die Dividende
jährlich um fünf bis zehn Prozent steigen soll.
Infineon stiegen als zweitstärkster Dax-Wert um zwei
Prozent. Zum Chiphersteller äußerte sich Jefferies-Analyst Janardan
Menon mit einer Kaufempfehlung optimistischer als bisher. Infineon
verfüge über das führende Portfolio im Automotive-Bereich und dürfte
seine Marktanteile ausbauen. Abseits des Autogeschäfts böten die
Bereiche Alternative Energien und Datenzentren reichlich
Wachstumspotenzial.
Am unteren Indexende standen die bislang drei größten Dax-Verlierer
in diesem Jahr: Zalando , Bayer und
Siemens Energy . Deren Aktien sackten um bis zu 5,4
Prozent ab. Im Falle von Bayer näherte sich der Kurs der
30-Euro-Marke, die letztmals 2005 unterschritten wurde. Die Aktie
findet nach einem Rückschlag mit dem Pharma-Hoffnungsträger
Asundexian weiter keinen Halt.
Im MDax gewannen Freenet gut ein
Prozent, während sich die Titel der O2-Mutter Telefonica Deutschland
unverändert zeigten. Das "Handelsblatt" berichtete
unter Berufung auf Insider von einer möglichen Partnerschaft.
Demnach könnte die Discountmarke von Freenet, Klarmobil, bald auch
Tarife auf Basis der O2-Infrastruktur verkaufen.
Auf europäischer Bühne schloss der Leitindex EuroStoxx
0,2 Prozent tiefer bei 4348,02 Punkten. Leichte
Verluste gab es dabei an den Länderbörsen in Paris und London. In
New York allerdings verbuchten die wichtigsten Indizes Gewinne. Laut
dem CMC-Markets-Experten Konstantin Oldenburger freuen sich die
Anleger an der Wall Street über die Shopping-Laune, die
US-Verbraucher derzeit im Weihnachtsgeschäft zeigten.
Der Euro stieg am Nachmittag erstmals seit August
über die Marke von 1,10 US-Dollar. Zuletzt wurden 1,1004 Dollar für
die Gemeinschaftswährung bezahlt. Die Europäische Zentralbank hatte
den Referenzkurs zuvor etwas niedriger auf 1,0949 (Montag: 1,0951)
US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9133 Euro gekostet.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,66 Prozent am Vortag auf
2,56 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,37
Prozent auf 124,35 Punkte. Der Bund-Future legte um
0,36 Prozent auf 131,86 Punkte zu./tih/he