Aktien Frankfurt: Dax kaum bewegt - Anleger warten auf Preisdaten ab Mittwoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Dienstag
kaum vom Fleck bewegt. Vor den im Wochenverlauf erwarteten
Inflationssignalen aus der Eurozone und den USA herrscht
Zurückhaltung. Am Nachmittag sank der deutsche Leitindex um 0,18
Prozent auf 15 937,06 Punkte. Der MDax der
mittelgroßen Unternehmen verlor 0,81 Prozent auf 25 903,45 Zähler.
Solange das deutsche Börsenbarometer bei um die 15 900 Punkte stabil
bleibe, könnte es bei einer Verschnaufpause bleiben, kommentierte
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Vor den am
Mittwoch und Donnerstag anstehenden Preisdaten dürfte es zudem ruhig
bleiben. "Sollten die Inflationsdaten in der Tendenz fallend
bleiben, könnte die Verschnaufpause aber auch ganz schnell wieder
vorbei sein." Das erneute Überwinden der 16 000-Punkte-Hürde und ein
Weiterlaufen der Jahresendrally wird dann am Markt als "gut möglich"
angesehen, zumal das charttechnische Bild laut der Landesbank Helaba
weiterhin freundlich ist, auch wenn die Dynamik nachlasse.
In der vergangenen Woche hatte der vierwöchige starke Lauf den
deutschen Leitindex dicht an das Zwischenhoch von Ende August bei
knapp unter 16 043 Punkten herangeführt. Seit seinem Zwischentief im
Oktober konnte sich der Dax somit um nahezu 10 Prozent erholen.
Unter den Einzelwerten zogen die Papiere von RWE an
die Dax-Spitze mit plus 2,9 Prozent. Wie von einigen Analysten
erwartet, steckte sich der Energiekonzern an seinem Kapitalmarkttag
höhere Ziele für das laufende Jahrzehnt. In den Jahren 2024 bis 2030
sollen weltweit 55 Milliarden Euro netto investiert und das grüne
Portfolio auf mehr als 65 Gigawatt ausgebaut werden. Von diesen
Ambitionen dürfen auch die Aktionäre profitieren. Die Dividende soll
jährlich um bis zu 10 Prozent steigen. Bereits für 2024 sind 1,10
Euro je Aktie geplant. Für 2023 plant das Management - wie bereits
bekannt - 1,00 Euro je Anteilsschein.
Infineon stiegen als zweitstärkster Wert um 1,5
Prozent. Zum Chiphersteller äußerte sich Jefferies-Analyst Janardan
Menon optimistischer als bisher. Er hob das Papier von "Hold" auf
"Buy" und das Kursziel von 40 auf 46 Euro. Infineon verfügte über
das führende Portfolio im Automotive-Bereich und dürfte seine
Marktanteile ausbauen. Der Münchener Konzern sei bestens aufgestellt
für steigenden Bedarf in Fahrzeugen. Abseits des Autogeschäfts böten
die Bereiche Erneuerbare Energien und Datenzentren reichlich
Wachstumspotenzial.
Von der DZ Bank von "Kaufen" auf "Halten" abgestuft, gaben derweil
die Anteile der Merck KGaA um 1,3 Prozent nach.
Im MDax gewannen Freenet 0,3 Prozent, während
Telefonica Deutschland (O2) sich kaum verändert
zeigten. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Insider
berichtet, bereitet O2 eine weitreichende Partnerschaft mit der
Konkurrentin Freenet vor. Die Unternehmensführung erwäge, den
Hamburgern mit attraktiveren Konditionen entgegenzukommen und den
Zugang zum schnellen 5G-Netz des Konzerns zu eröffnen, heißt es. Die
Discountmarke von Freenet, Klarmobil, könnte so womöglich ebenfalls
Tarife auf Basis der O2-Infrastruktur verkaufen. "Das wäre positiv
für beide Seiten", sagte ein Händler.
Der Euro wurde am Nachmittag mit 1,0960 US-Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs
zuletzt am Montagnachmittag auf 1,0951 Dollar festgesetzt. Am
Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,66 Prozent am Vortag auf
2,56 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,37
Prozent auf 124,35 Punkte. Der Bund-Future sank um
0,03 Prozent auf 131,35 Punkte./ck/jha/