ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Träger Handelsauftakt am US-Feiertag
FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch nach wichtigen Konjunkturdaten aus der
Eurozone hat sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag kaum
bewegt. Wegen des Thanksgiving-Feiertags in den USA dürfte es auch
im weiteren Handelsverlauf ruhig bleiben, weil Impulse aus New York
fehlen werden. Die Einkaufsmanagerindizes in Deutschland fielen
etwas besser als erwartet aus, jene in Frankreich hingegen etwas
schlechter. Die Indizes gelten als früher Indikator für die
Nachfrage der Unternehmen.
Der Dax notierte zuletzt 0,11 Prozent höher bei 15
975,13 Punkten, nachdem er tags zuvor haarscharf an der runden Marke
von 16 000 Zählern gescheitert war. Analyst Konstantin Oldenburger
vom Broker CMC Markets sieht für das Börsenbarometer dennoch
weiterhin grünes Licht. Der MDax der mittelgroßen
Unternehmen sank am Donnerstag um 0,07 Prozent auf 26 118,93 Zähler.
Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 legte um rund 0,1
Prozent zu.
Die Debatte über das Karlsruher Haushaltsurteil ließ die Aktien von
Rheinmetall und Hensoldt um 1,0
beziehungsweise 1,9 Prozent fallen. Das Finanz- und das
Verteidigungsministerium haben allerdings einen Medienbericht
dementiert, nach dem auch das Sondervermögen für die Bundeswehr
infolge des Urteils gesperrt wurde.
Die Aktien von SAP reagierten mit plus 0,1 Prozent
zunächst kaum auf die Nachricht, dass die Deutsche Börse im Frühjahr
die sogenannte Kappungsgrenze für die Dax-Indizes von 10 auf 15
Prozent anheben will. SAP hat derzeit mit etwas mehr als 10 Prozent
die höchste Gewichtung im Leitindex. Eine Anhebung der
Kappungsgrenze würde der Aktie also mehr Spielraum geben.
Aktienfonds, die den Dax nachbilden, müssen dann SAP-Anteile
zukaufen, um das Unternehmen wieder verhältnismäßig zu spiegeln. Das
dürfte am Markt für zusätzliche Nachfrage nach den Papieren des
Software-Entwicklers sorgen.
Die Titel von Kion büßten als MDax-Schlusslicht 3,1
Prozent ein. Zuvor hatte die Investmentbank Stifel ihre
Kaufempfehlung für den Lagertechnik-Hersteller gestrichen. Der
Appetit der Kunden auf Investitionen in Sachen Online-Handel sei
unverändert gedämpft, schrieb Analyst Alexander Koller. Profiteure
der gegenwärtigen Entwicklung dürften die Anbieter von
industriebezogener Lagerlogistik sein, weniger die von
konsumbezogenen Services.
Die Aktien von Delivery Hero profitierten von einer
Kaufempfehlung der UBS und stiegen als MDax-Spitzenreiter um 2,9
Prozent. Der Gegenwind für die Aktie des Essenslieferdienstes dürfte
nun eingepreist sein, glaubt Analyst Jo Barnet-Lamb. Darin seien das
gesenkte Umsatzziel und zunehmende Bilanz-Sorgen bereits
einberechnet./edh/tih