Aktien Frankfurt Ausblick: Wenig veränderter Auftakt erwartet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte zur
Wochenmitte auf etwas höherem Niveau weiter konsolidieren. Das
Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank Fed hatte am Vorabend
den US-Börsen keine entscheidenden Impulse geben können. Die
Vorgaben von dort für das europäische Börsengeschäft sind weitgehend
neutral. Möglicherweise setzen am Nachmittag Konjunkturdaten aus den
USA neue Akzente. Veröffentlicht werden Daten vom Arbeitsmarkt, zur
Stimmung unter den Verbrauchern sowie zur Auftragslage der
Unternehmen.
Eine Stunde vor der Xetra-Eröffnung signalisierte der X-Dax
für den deutschen Leitindex einen Gewinn von 0,14
Prozent bei 15 920 Punkten. Die Hängepartie des Dax
unterhalb der Marke von 16 000 Zählern dürfte sich also fortsetzen.
Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 wird am
Mittwochmorgen rund 0,1 Prozent im Plus erwartet.
Der Dialyseanbieter Fresenius Medical Care (FMC)
blickt nur wenige Wochen nach seiner jüngsten Prognoseanhebung noch
optimistischer auf das laufende Geschäftsjahr. Aus einem Vergleich
mit der US-Regierung werde ein positiver Nettoeinfluss auf das
operative Ergebnis in Höhe von rund 175 Millionen Euro erwartet,
teilte die Fresenius-Tochter überraschend am
Dienstagabend in Bad Homburg mit. Die FMC-Aktien stiegen vorbörslich
auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum
Xetra-Schlusskurs vom Vortag zuletzt um 1,1 Prozent.
Milliardenschwere Abschreibungen auf das Stahlgeschäft drückten den
Industriekonzern Thyssenkrupp im Geschäftsjahr
2022/23 tief in die roten Zahlen. Unter dem Strich stand ein
Nettoverlust von rund zwei Milliarden Euro zu Buche. Aktionäre
sollen dank eines deutlich verbesserten Mittelzuflusses (Free
Cashflow) dennoch eine unveränderte Dividende von 0,15 Euro je Aktie
erhalten. Der starke Free Cashflow sei positiv und hinterlasse einen
insgesamt guten ersten Eindruck, kommentierte ein Händler in einer
ersten Reaktion. Bei der geplanten Verselbstständigung der
Stahlsparte führt das Unternehmen nach eigenen Angaben "konstruktive
und ergebnisoffene Gespräche mit dem Energieunternehmen EPH". In der
Summe aller Nachrichten bewegten sich die Papiere von Thyssenkrupp
auf Tradegate zuletzt moderat im Plus.
Der Elektrolyse-Spezialist Thyssenkrupp Nucera ist
zum Ende seines Geschäftsjahres noch einmal gewachsen. Der Umsatz
der Monate Juli bis September habe infolge der Abwicklung des großen
Auftragsbestands "stark" zugelegt, teilte das Unternehmen am
Dienstagabend mit. Der Auftragseingang des vierten Geschäftsquartals
liege aber unter dem Vorjahresniveau. Das Ergebnis vor Zinsen und
Steuern (Ebit) sei leicht positiv. Die sei eine solide
Berichterstattung und zumindest stimmungsfördernd, kommentierte ein
Händler am Morgen. Die Nucera-Titel legten auf Tradegate um 1,2
Prozent zu.
Die Anteilsscheine von Kion fielen auf Tradegate um
2,4 Prozent, nachdem die Privatbank Berenberg sie von "Buy" auf
"Hold" abgestuft hatte. Analyst Lasse Stüben hält beim
Gabelstapler-Produzenten die 2024er Profitabilitätserwartungen des
Marktes für zu hoch. Die Titel von Hugo Boss dagegen
zogen vorbörslich an nach einer Kaufempfehlung der Deutschen
Bank./edh/tih