Aktien New York Ausblick: Leicht im Plus nach Vortagesverlusten
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen werden nach ihren
Vortagesverlusten am Freitag wieder freundlicher erwartet. Die
Aussagen des US-Notenbankpräsidenten vom Donnerstag sorgen aber
weiterhin für Zurückhaltung. Jerome Powell hatte gesagt, die Fed sei
nicht völlig davon überzeugt, die Geldpolitik ausreichend gestrafft
zu haben.
Der Dow Jones Industrial wurde eine Dreiviertelstunde
vor Handelsbeginn am Freitag vom Broker IG um 0,3 Prozent höher auf
33 983 Punkte taxiert, nachdem er tags zuvor 0,7 Prozent verloren
hatte. Im Wochenverlauf steuert der Wall-Street-Index aktuell auf
einen moderaten Verlust zu.
Seit Ende Oktober war es allerdings für den Dow deutlich nach oben
gegangen. Denn: Nach der jüngsten Leitzinsentscheidung sowie
Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten und Aussagen von Fed-Offiziellen
waren die Finanzmärkte davon ausgegangen, dass der Zinsgipfel in den
USA erreicht sein dürfte.
Der Nasdaq 100 wird am Freitag von IG 0,2 Prozent
höher bei 15 215 Punkten erwartet, was im Wochenverlauf ein Plus von
etwas weniger als einem Prozent bedeuten würde.
Laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege RoboMarkets, weichen die
neuen Aussagen von Power jedoch "nicht signifikant von denen vor
einer Woche nach der Fed-Sitzung ab". Aber Investoren müsse man wohl
"wie Kindern Dinge zweimal sagen", bis sie deren Inhalt und die
Konsequenzen verstünden.
Bevor kurz nach dem Handelsstart das von der Universität Michigan
veröffentlichte Verbrauchervertrauen für November Aufmerksamkeit auf
sich ziehen dürfte, stehen einige Unternehmen im Fokus.
So sackten die Aktien von Plug Power nach der Vorlage
Zahlen zum dritten Quartal vorbörslich um 38 Prozent ab. Der
Unternehmen aus der Wasserstoffbranche leidet unter massiven
Lieferproblemen im Bereich der Fertigung von Brennstoffzellen sowie
unter Liquiditätsabflüssen. Analyst Chris Dendrinos von der
kanadischen Bank RBC senkte sein Anlageurteil für die Aktie prompt
auf "Sector Perform" und kappte das Kursziel um satte 60 Prozent auf
5 US-Dollar. Der weitere Geschäftsverlauf sei kaum berechenbar,
kommentierte er.
Steil auf Talfahrt ging es zudem für die Papiere von The Trade Desk
. Sie sackten vor dem Handelsstart um 24 Prozent ab.
Im Verlauf des Jahres 2023 sind sie allerdings bisher um rund 70
Prozent gestiegen. Das IT-Unternehmen für die Personalisierung von
Werbeanzeigen in Echtzeit, das etwa mit Google DoubleClick und
Facebook Ads konkurriert, enttäuschte zur Zahlenvorlage vor allem
mit seinem Umsatzausblick für das vierte Quartal. Analyst James
Heaney befürchtet nun weitere Budgetkürzungen im Bereich
Onlinewerbung.
In den Blick könnten auch die Abstufungen rücken, die die
französische Bank Exane BNP unter den Fluggesellschaften vornahm.
Unter anderem senkte sie die Aktien von Jetblue Airways
und Southwest Airlines auf
"Underperform" und das Papier von American Airlines
auf "Neutral". Das löste vorbörslich Kursverluste zwischen 0,5 und
3,7 Prozent aus./ck/mis