ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Verluste - Powell-Aussagen belasten
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Zinsangst ist an die Wall Street
zurückgekehrt und hat am Donnerstag für Verluste gesorgt. Der Dow
Jones Industrial fiel im späten Handel stärker ab und
schloss mit einem Minus von 0,65 Prozent auf 33 891,94 Punkten. Für
den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,81 Prozent auf
4347,35 Zähler nach unten. Der Nasdaq 100 fiel um
0,82 Prozent auf 15 187,90 Punkte.
Auslöser der neuen Zinsbefürchtungen waren Aussagen von
US-Notenbankpräsident Jerome Powell, wonach die Federal Reserve
nicht völlig davon überzeugt ist, die Geldpolitik ausreichend
gestrafft zu haben. Er versicherte, die Fed werde nicht zögern, die
Zinsen nochmal anzuheben, wenn es sich als angemessen erweisen
sollte, dies zu tun. Nach den jüngsten US-Arbeitsmarkt- und
Inflationsdaten und Aussagen von Fed-Offiziellen waren die
Finanzmärkte eigentlich davon ausgegangen, dass der Zinsgipfel in
den USA erreicht worden ist.
Unter den Einzelwerten sorgten die Aktien von Walt Disney
mit einem Kursplus von 6,9 Prozent als Spitzenreiter
im Dow für Furore. Der Medienkonzern verringerte seine Verluste im
Streaming-Geschäft weiter. Analysten lobten die Finanzkennziffern
zum vierten Geschäftsquartal und das Wachstum der Abonnentenzahlen.
Der britische Chipdesigner Arm , dessen Technologie in
praktisch allen Smartphones steckt, enttäuschte zur Vorlage des
ersten Quartalsberichts seit seiner Rückkehr an die Börse mit
Aussagen zum laufenden Geschäftsquartal. Der Kurs des an der Nasdaq
notierten Papiers sank um 5,2 Prozent.
Unter Verkaufsdruck standen die Anteilscheine der Elektroautobauer.
So verloren Rivian und Lucid 9,8
beziehungsweise 5,1 Prozent. Tesla sackten um 5,5
Prozent auf 210 Dollar ab. Zuvor hatte die britische Großbank HSBC
die Aktie mit "Reduce" und einem Kursziel von 146 Dollar in die
Bewertung neu aufgenommen. Analyst Michael Tyndall macht sich vor
allem Sorgen um den Zeitplan für die Auslieferungen von
Elektroautos.
Der Euro sank im US-Handel wieder unter 1,07
US-Dollar. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0666 Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
auf 1,0691 (Mittwoch: 1,0671) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte
damit 0,9353 (0,9371) Euro gekostet.
Die Kurse von US-Staatsanleihen fielen deutlich. Der Terminkontrakt
für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) verlor 0,79 Prozent auf
107,47 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg auf
4,63 Prozent./edh/he