Aktien Frankfurt: Dax legt weiter zu - Strompreispaket und Quartalszahlen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax setzt am Donnerstag
seine Aufwärtsbewegung fort. An einem weiteren Höhepunkt der
Berichtssaison bewegte sich der Leitindex mit einem Anstieg um
zuletzt 0,65 Prozent auf 15 329,25 Punkte weiter auf dem höchsten
Niveau seit Mitte Oktober. Während Quartalsberichte Licht und
Schatten boten, konnte der Dax einen zunächst verhaltenen Start
abhaken. Dabei half auch die Einigung der Bundesregierung auf
Strompreisvergünstigungen für die Industrie.
In der zweiten und dritten deutschen Börsenliga hoben sich die
Indizes positiv ab. Die Reaktionen auf Quartalsberichte oder
absehbare Vorteile aus dem Strompreispaket machten es möglich, dass
der MDax mit zuletzt 25 814,44 Zählern auf ein Plus
von 1,67 Prozent kam. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50
bewegte sich zeitgleich mit einem Prozent im Plus.
Für den US-Leitindex Dow Jones Industrial zeichnete
sich ein solider Start ab.
Laut den Charttechnikern der UBS verhält sich der Dax im November
weiter "sehr konstruktiv". Erstmals seit Mitte September testete der
Leitindex die 50-Tage-Linie, die bei knapp 15 316 Zählern verläuft
und ein beliebter Trendindikator ist. Im Bereich von 15 500 bis 15
600 Punkten warte dann aber ein noch größerer Widerstand. Dort seien
in den vergangenen Monaten immer wieder markante Hoch- und
Tiefpunkte ausgebildet worden.
Positiv machte es sich in vielen Branchen bemerkbar, dass man sich
in der Bundesregierung auf zusätzliche Entlastungen für Unternehmen
für die nächsten fünf Jahre verständigte. Zunächst soll eine
geplante Senkung der Stromsteuer für die Jahre 2024 und 2025
gesetzlich geregelt werden. Profiteure davon waren vor allem
energieintensive Firmen aus der Chemie- und Metallbranche: BASF
zum Beispiel mischten sich im Dax mit plus vier
Prozent in die Spitzengruppe.
Ganz vorne lagen im Dax aber die 5,7 Prozent höheren Aktien der
Merck KGaA , die neben der Strompreisfantasie auch von
der eigenen Zahlenvorlage profitieren. Die Rede war von "soliden
Resultaten" des Chemie- und Pharmakonzerns, die bereits ausreichten
als Argument für eine robuste Kursentwicklung.
Sehr gefragt waren auch die Henkel -Aktien mit einem
Anstieg um 3,3 Prozent. Der Konsumgüterhersteller wird dank
Preiserhöhungen und wieder steigenden Absatzmengen optimistischer
für das laufende Jahr. Das Management hob das untere Ende der
angepeilten Spannen für das organische Wachstum und die operative
Marge an.
Rheinmetall dagegen drehten nach finalen Zahlen und
einer Annäherung an das Rekordhoch mit 1,4 Prozent ins Minus. Noch
größer waren aber die Kursverluste beim Flugzeugbauer Airbus
mit minus 2,3 Prozent und dem Rückversicherer
Hannover Rück mit einem Kursrutsch um drei Prozent.
Bei den beiden Dax-Konzernen kamen die Resultate von Beginn an nicht
gut an.
Unterhalb der ersten Börsenliga war bei einigen Werten viel Bewegung
drin: Im MDax zogen die Aktien von Ströer um fast
zehn Prozent an. Nach einem erneut überraschend starken Quartal
rechnet der Außenwerbespezialist mit anhaltender Dynamik.
Im SDax verbuchte Verbio mit einem
Anstieg um 11,6 Prozent die größten Gewinne. Als einer der bislang
deutlichsten SDax-Verlierer in diesem Jahr begaben sich die Titel
des Biosprit-Herstellers auf Erholungskurs. Jene des
IT-Dienstleisters Cancom sind schon ein paar Tage auf
dem Erholungsweg. Dank des Geschäftsrückenwinds durch eine Übernahme
legten die Papiere nun ein Plus von 9,3 Prozent nach.
Auf der anderen SDax-Seite gab es einen Kursrutsch um neun Prozent
bei Energiekontor , der mit einer gestrichenen
Kaufempfehlung des Analysehauses Stifel begründet wurde.
Der Euro wurde zuletzt zu 1,0702 Dollar gehandelt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch
auf 1,0671 Dollar festgelegt.
Am deutschen Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,65 Prozent
am Vortag auf 2,66 Prozent. Der Rentenindex Rex gab
um 0,05 Prozent auf 124,67 Punkte nach. Der Bund-Future
verlor 0,27 Prozent auf 130,45 Zähler./tih/jha/