Aktien New York Ausblick: Weiter stabil nach der jüngsten Börsenrally
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Rally fehlt den US-Börsen
weiter die Kraft für größere Sprünge. Im Blick stehen wöchentliche
Daten vom Arbeitsmarkt und Quartalsberichte von größeren
US-Konzernen.
Eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den
Dow Jones Industrial 0,2 Prozent höher auf 34 193
Punkte. Der bekannteste Wall-Street-Index hatte tags zuvor nach
sieben freundlichen Handelstagen minimal schwächer geschlossen. Seit
Beginn seiner Erholung hat er inzwischen etwas mehr als fünf Prozent
hinzugewonnen.
Der Nasdaq 100 wird 0,1 Prozent höher bei 15 322
Punkten erwartet. Der überwiegend mit Technologieaktien bestückte
Index war am Mittwoch den neunten Handelstag in Folge gestiegen.
Sein Plus beträgt inzwischen 8,5 Prozent.
Die Anfang November positiv aufgenommenen Zinssignale der
US-Notenbank Fed nach deren Leitzinsentscheidung hatten die Stimmung
für Aktien wieder angeheizt. Weiter befeuert wurde sie, da sich
zudem der starke Arbeitsmarkt im Oktober etwas abschwächte. Zugleich
waren am US-Anleihemarkt die langfristigen Renditen unter Druck
geraten.
Vor diesem Hintergrund werden die wöchentlichen Erstanträge auf
Arbeitslosenhilfe genauer betrachtet, die im Vergleich zur Vorwoche
allerdings anders als erwartet überraschend sanken. "Erst ein
sprunghafter Anstieg der Erstanträge würde von einer deutlicheren
Abschwächung des Beschäftigungsaufbaus zeugen und hätte Einfluss auf
die Zinserwartungen", konstatierten die Experten der Landesbank
Helaba.
Unter den Einzelwerten richtet sich der Blick der Anleger im Dow
Jones vor allem auf Walt Disney . Die Aktie zog
vorbörslich um etwas mehr als vier Prozent nach oben, denn der
Medienkonzern verringerte seine Verluste im Streaming-Geschäft
weiter. Analysten lobten das "solide vierte Geschäftsquartal" und
auch das Wachstum der Abonnentenzahlen.
Eine Kurserholung könnte beim Unterhaltungsriesen Warner Bros
Discovery anstehen. Die Aktie hatte am Vortag im
Verlauf nach der Vorlage von Quartalszahlen den größten Kurseinbruch
seit mehr als einem Jahr erlebt. Mit minus 19 Prozent war sie aus
dem Handel gegangen, nun stieg sie vorbörslich um knapp drei
Prozent. Warner hatte am Vortag deutlich rückläufige Einnahmen im
Bereich Netzwerkwerbung gemeldet. Zudem wird befürchtet, dass der
Markt auch im nächsten Jahr herausfordernd bleiben dürfte.
Der britische Chipdesigner Arm , dessen Technologie in
praktisch allen Smartphones steckt, enttäuschte zur Vorlage seines
ersten Quartalsberichts seit seiner Rückkehr an die Börse mit
Aussagen zum laufenden Geschäftsquartal. Der Kurs des an der Nasdaq
notierten Papiers sank vor dem Börsenstart um knapp sechs Prozent.
Arm verfehlte mit seiner Prognose über die Lizenzeinnahmen die
Analystenerwartungen.
Die Aktie von Tesla , von der britischen Großbank HSBC
mit "Reduce" und einem Kursziel von 146 US-Dollar gestartet, gab
vorbörslich etwas mehr als ein Prozent nach. Analyst Michael Tyndall
macht sich vor allem Sorgen um den Zeitplan über die Auslieferungen
von Elektroautos. Die Ambitionen des E-Autobauers für 2030 seien
hervorragend, doch gebe es viel Unsicherheit rund um das Timing und
die Kommerzialisierung der "verschiedenen Ideen". Vorstandschef Elon
Musk sei zudem zwar einerseits ein "Vermögenswert", andererseits
aber auch ein Risiko./ck/mis