ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Luft bleibt raus nach Vorwochenrally
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Dienstag an
seinen verhaltenen Wochenauftakt angeknüpft. An einem Tag mit vielen
Unternehmensberichten sahen Börsianer die Aktienmärkte nach ihrer
Vorwochenrally weiter im Konsolidierungsmodus. Der deutsche
Leitindex lag am Ende der ersten Handelsstunde mit 0,08 Prozent im
Minus bei 15 123,57 Punkten. Etwas darunter bei 15 045 Punkten
verläuft die 21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend.
Der MDax schaffte es nach schwachem Start ins Plus.
Er legte zuletzt um 0,41 Prozent auf 25 010,11 Punkte zu. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 lag derweil auf
Vortagsniveau.
Bremsend waren Vorgaben aus Fernost, wo Außenhandelsdaten aus China
schwach ausfielen, während Australiens Notenbank den Leitzins anhob.
Insgesamt werden damit die jüngsten Hoffnungen auf weniger
Belastungen durch höhere Zinsen nicht weiter genährt.
"Dem deutschen Leitindex ist die Puste ausgegangen, auch mangels
fundamentaler Impulse und der Tatsache, dass die
Zinssenkungsfantasie nicht noch größer wurde", schrieben am Morgen
die Experten der Landesbank Helaba. "Das Hauptthema über Nacht
lautet Konsolidierung", hieß es von der Commerzbank.
US-Anleiherenditen seien zuletzt wieder gestiegen nach ihrem
Rücksetzer in der Vorwoche, der genauso wie die Aktien-Rally von der
Hoffnung auf nicht mehr weiter steigende Zinsen getrieben worden
sei.
Nachdem die Berichtssaison zu Wochenbeginn eine Pause eingelegt
hatte, ging es nun wieder heißer her. Auch von Telefonica
Deutschland gab es Zahlen, Tagesthema aber war die
Übernahmeofferte des spanischen Mutterkonzerns Telefonica. Die
Aktien von Telefonica Deutschland sprangen um bis zu 40 Prozent
hoch. Der Kurs überschritt leicht die gebotenen 2,35 Euro je Aktie.
Im Dax sackten die Papiere von Daimler Truck nach
Zahlen um 3,1 Prozent ab auf das niedrigste Niveau seit Juni. Der
Nutzfahrzeughersteller steigerte seine Geschäfte weniger stark als
von Analysten gedacht. Angesichts eines enttäuschenden operativen
Ergebnisses verwies der Citigroup-Experte Klas Bergelind in einem
ersten Kommentar auf Lieferkettenprobleme. Zum Thema wurde auch ein
schwacher Auftragseingang.
Mit minus 7,1 Prozent waren die Kursverluste beim SDax-Werte Adtran
Holdings noch deutlicher. Der US-Telekomausrüster
rechnet mit anhaltend schwachen Geschäften und setzt deshalb seine
Dividende aus. Die Tochter Adtran Networks , die als
Adva-Nachfolger ebenso im SDax notiert ist,
präsentierte laut Händlern "erwartungsgemäß schwache Zahlen".
Es gab aber auch positive Überraschungen: Fraport
überzeugte die Anleger mit seinem Quartalsbericht, der einen
Kursanstieg um 2,7 Prozent zur Folge hatte. Die Rückkehr der
Reiselust nach der Corona-Krise bescherte Fraport im Sommer das
lukrativste Quartal seiner Geschichte. Börsianer sprachen von
"ausgezeichneten Gewinnkennziffern".
Die im MDax notierten Aktien von Evonik , Hella
und Rational bewegten sich nach den
Quartalsberichten mit bis zu zwei Prozent im Plus. Norma Group aus
dem SDax dagegen rutschten um mehr als drei Prozent ab auf das
niedrigste Niveau seit mehr als einem Jahr.
Mit Manz gab es außerhalb der Dax-Familie noch eine
auffällige Aktie. Angesichts eines Kurssprungs um mehr als elf
Prozent kamen die Resultate zum dritten Quartal gut an. Zuletzt war
der Kurs erstmals unter 10 Euro gefallen, diese Marke wurde nun
wieder übertroffen./tih/mis