Aktien Frankfurt: US-Jobdaten nach dem Geschmack der Anleger - Dax steigt
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag nach dem
US-Arbeitsmarktbericht weiter zugelegt und bleibt damit im November
im Aufwind. Der deutsche Leitindex gewann zuletzt 0,60 Prozent auf
15 234,38 Punkte. Auf Wochensicht zeichnet sich aktuell ein Zuwachs
von 3,7 Prozent ab.
Die Daten vom US-Arbeitsmarkt im Oktober blieben etwas hinter den
Erwartungen von Analysten zurück. Damit dürften die Anleger weiter
darauf hoffen, dass der US-Zinsgipfel nach der Leitzinsentscheidung
der Fed am Mittwoch erreicht sein könnte. Aktien-Anlagen gewinnen
also im Vergleich zu festverzinslichen Papieren wieder an
Attraktivität.
"Die Minderheit, die an die Zinserhöhungen der US-Notenbanken bisher
noch keinen Haken gemacht hat, wird das wohl heute tun",
kommentierte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC
Partners die Jobdaten. Die Dynamik am US-Arbeitsmarkt lasse nach.
Gleichzeitig sei der Jobmarkt aber nicht so schwach, dass man sich
unmittelbar Sorgen um den Zustand der US-Wirtschaft machen müsste,
so Altmann.
Der tags zuvor schon besonders starke MDax der
mittelgroßen Unternehmen legte auch am Freitag nochmals deutlicher
zu als der Dax, er stand zuletzt 1,97 Prozent höher auf 25 216,19
Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann
0,5 Prozent.
Aus dem Dax standen am Freitag der Immobilienkonzern Vonovia
und der Autobauer BMW mit
Quartalszahlen im Blick. BMW erzielte im dritten Quartal mehr Umsatz
und Gewinn im Tagesgeschäft als gedacht. Die Papiere verteuerten
sich um 3,2 Prozent. Die Bayern hätten ein starkes Quartal hinter
sich, lobten die Analysten der Bank JPMorgan.
Vonovia legten um 6,7 Prozent zu und setzten ihren positiven Trend
der vergangenen Tage, getragen von der Hoffnung auf nachlassende
Zinsbelastungen, fort. Das dritte Quartal habe den Erwartungen
entsprochen, hieß es aus dem Handel. Bei dem geplanten Verkauf von
Wohnungen kommt Vonovia voran.
Im SDax der kleineren Werte standen der
Getränkeabfüllanlagen-Hersteller Krones und der
Technologie-Konzern Kontron im Blick. Bei Krones
lobten Händler wie Analysten die Auftragslage, die Aktien gewannen
vier Prozent. Kontron kletterten nach einer Anhebung der
Gewinnprognose auf Rekordhoch und gewannen zuletzt noch 4,9 Prozent.
Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers
überprüft Kreisen zufolge sein Diagnostik-Geschäft. Dies könne zu
einem Verkauf oder einer Abspaltung des In-Vitro-Bereichs führen,
berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit
der Angelegenheit vertraute Personen. Die Aktien reagierten mit
einem Plus von 2,7 Prozent.
Siemens Energy beschleunigten ihre Erholung nochmals,
indem sie mehr als neun Prozent gewannen. Seit ihrem in der
vergangenen Woche markierten Rekordtief haben sie inzwischen schon
wieder um rund die Hälfte zugelegt.
Im europaweit nach Quartalszahlen von Swiss Re und
Axa schwachen Versicherungssektor
verzeichneten auch Munich Re , Hannover Rück
und Allianz kräftige Kursverluste. Mit Abschlägen von
bis zu zweieinhalb Prozent lagen sie im Dax auf den hinteren
Plätzen.
Der Euro legte nach dem US-Jobbericht zu, die
Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,0707 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag
auf 1,0661 (Mittwoch: 1,0537) Dollar festgelegt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,70 Prozent am Vortag
auf 2,72 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,09
Prozent auf 124,17 Punkte nach. Der Bund-Future
gewann 0,29 Prozent auf 130,37 Punkte./ajx/mis