dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 02.11.2023 - 15.15 Uhr
ROUNDUP: Lufthansa schafft bestes Quartal seit Air-Berlin-Pleite -
MDax-Spitze
FRANKFURT - Die Rückkehr der Reiselust und teure Tickets haben der
Lufthansa im Sommer das zweitbeste Quartal ihrer
Geschichte beschert. In den Monaten Juli bis September erzielte sie
einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) von knapp 1,5 Milliarden
Euro, fast ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Nur rund um die
Pleite von Air Berlin vor sechs Jahren hatte der Konzern im
Tagesgeschäft noch mehr verdient. Vorstandschef Carsten Spohr sieht
die Lufthansa nun weiter auf Kurs zu einem operativen Jahresgewinn
von mindestens 2,6 Milliarden Euro - obwohl die Kerosinrechnung
höher ausfallen dürfte als bisher gedacht.
ROUNDUP: Novo Nordisk verdient deutlich mehr - Mittel zum Abnehmen
stark gefragt
BAGSVAERD - Ein florierendes Geschäft mit Medikamenten bei Diabetes
und gegen Fettleibigkeit hat dem Pharmahersteller Novo Nordisk
im dritten Quartal deutlich mehr Gewinn beschert.
Unter dem Strich legte der Überschuss im Jahresvergleich um 56
Prozent auf 22,5 Milliarden dänische Kronen (rund drei Milliarden
Euro) zu, wie das Unternehmen am Donnerstag in Bagsvaerd mitteilte.
Das war mehr als Analysten erwartet hatten. Die Aktie legte am
späten Vormittag noch um 1,6 Prozent zu, nachdem sie zuvor um mehr
drei Prozent gestiegen war. Das Unternehmen hatte bereits Mitte
Oktober erste Eckwerte für das dritte Quartal bekannt gegeben und
seine Prognose für das Gesamtjahr erhöht.
ROUNDUP: Pharmakonzern Eli Lilly floriert - Übernahmetour kostet
aber Gewinn
INDIANAPOLIS - Der Pharmakonzern Eli Lilly and Company
wächst weiter rasant. Auch im vergangenen Quartal
konnte sich der Hersteller auf seine wichtigsten Treiber verlassen,
zu denen auch das derzeit im Rampenlicht stehende
Diabetes-Medikament Mounjaro gehört. Dagegen schlugen hohe
Belastungen im Zusammenhang mit den jüngsten Übernahmen auf das
Konzernergebnis durch. Der Konzern schlug sich damit besser als
gedacht. Die Aktien legte im frühen Handel um fast sieben Prozent
zu. Dass das Management sein Gewinnziel dämpfte und zugleich die
Zulassung des Alzheimer-Wirkstoffs Donanemab länger auf sich warten
lässt, fiel für die Investoren erst einmal weniger ins Gewicht.
ROUNDUP 2: Fresenius kommt bei Umbau voran - Entscheidung zu
Dividende offen
BAD HOMBURG - Der Fresenius-Konzern kommt bei seinem
Umbau voran. Umsatz und Betriebsergebnis stiegen im dritten Quartal,
wie das angeschlagene Dax -Unternehmen am Donnerstag
in Bad Homburg berichtete. Dabei verdienten Deutschlands größte
Klinikgesellschaft Helios und die auf Nachahmermedikamente
spezialisierte Tochter Kabi mehr als vor einem Jahr. Das Management
hob seinen Ergebnisausblick an. Eine Entscheidung, ob Fresenius
wegen staatlicher Energiehilfen auf Dividenden verzichten muss,
steht unterdessen aus. An der Börse ging es für die Aktie kräftig
nach oben, obwohl der Konzern wegen eines Bewertungseffekts unter
dem Strich in die roten Zahlen rutschte.
ROUNDUP: Zalando kappt zum Teil Jahresziele - Aktie verliert
BERLIN - Der Online-Modehändler Zalando hat mit einer
anhaltend schwachen Nachfrage infolge der hohen Inflation zu
kämpfen. Die Verbraucher geben weiter weniger Geld für Kleidung aus,
dazu war der September zu warm, sodass das Interesse an Herbst- und
Winterkleidung bisher eher mau war. Deshalb passten die Berliner am
Mittwochabend überraschend ihre Jahresziele an. Bei Umsatz und
Bruttowarenvolumen wird das Management pessimistischer. Die Prognose
für das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) soll allerdings gleich
bleiben.
Deutsche Telekom will deutlich mehr Dividende zahlen - kündigt
Aktienrückkauf an
BONN - Die Deutsche Telekom hat einen
milliardenschweren Aktienrückkauf und eine deutlich höhere Dividende
angekündigt. So sollen im kommenden Jahr eigene Papiere für bis zu
zwei Milliarden Euro zurückgekauft werden, teilte das im Dax
notierte Unternehmen am Donnerstag in Bonn mit. Nach
70 Cent Dividende je Aktie für 2022 plant der Vorstand zudem, den
Telekom-Aktionären 77 Cent je Papier auszuschütten. Das ist so viel,
wie Analysten es im Mittel erwartet hatten.
ROUNDUP: Scout24 legt dank Sprengnetter-Übernahme Gewinnsprung hin -
Aktie höher
MÜNCHEN - Eine strikte Kostenkontrolle und die Übernahme der
Sprengnetter-Gruppe zahlt sich für den Internetportalbetreiber
Scout24 aus. Im dritten Quartal steigerte das MDax
-Unternehmen Umsatz und bereinigtes operatives
Ergebnis deutlich, wie es am Donnerstag in München mitteilte. "Die
organisatorischen Anpassungen, die wir zu Beginn des Jahres
umgesetzt haben, zeigen Wirkung", sagte Konzernchef Tobias Hartmann
laut Mitteilung. Bereits am Vorabend hatte der Vorstand die
Jahresziele angepasst. Bei den Aktionären sorgten die
Prognoseanpassung und die überraschend guten Ergebnisse für Freude:
Im Handel am Vormittag gewann die Scout24-Aktie gut 6,2 Prozent.
ROUNDUP: Shell verdient mehr und kündigt weitere Aktienrückkäufe an
- Kursplus
LONDON - Der Öl- und Gasmulti Shell hat im dritten
Quartal von höheren Raffineriemargen und hohen Ölpreisen profitiert.
Der Überschuss habe sich im Vergleich zum zweiten Quartal mit gut
sieben Milliarden US-Dollar (6,6 Mrd Euro) mehr als verdoppelt,
teilte der Konzern am Donnerstag in London mit. Ein Jahr zuvor hatte
der Konzern 6,7 Milliarden Dollar verdient. Das Unternehmen kündigte
zudem weitere Aktienrückkäufe an. Anleger zeigten sich erfreut.
ROUNDUP: Großbank ING dämpft nach Gewinnsprung die Euphorie - Aktie
verliert
AMSTERDAM - Die stark gestiegenen Zinsen haben der niederländischen
Großbank ING im Sommer einen kräftigen Gewinnsprung
eingebracht. Mit knapp zwei Milliarden Euro lag der Überschuss im
dritten Quartal mehr als doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor, wie der
Mutterkonzern der gleichnamigen deutschen Direktbank am Donnerstag
in Amsterdam mitteilte. Doch Konzernchef Steven van Rijswijk warnt,
dass es mit den fetten Zinsgewinnen nicht ganz so weitergeht.
Angesichts ihres dicken Finanzpolsters kauft die ING jedoch noch
mehr eigene Aktien vom Markt zurück. Anleger tröstete dies wenig.
Ferrari blickt noch optimistischer auf den Jahresgewinn - Aktie
zieht an
MARANELLO - Der Luxussportwagenbauer Ferrari hat
seinen Gewinnausblick nach dem dritten Quartal erneut angehoben. Die
Italiener erwarten nun ein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von mindestens 2,25
Milliarden Euro, wie sie am Donnerstag in Maranello mitteilten.
Zuletzt war Ferrari-Chef Benedetto Vigna von 2,19 bis 2,22
Milliarden Euro ausgegangen. Analysten hatten im Schnitt den nun
anvisierten Mindestwert auf dem Zettel. Auch beim Umsatz kalkuliert
das Management mit etwas mehr, nämlich jetzt mit 5,9 statt 5,8
Milliarden Euro. Die in Mailand notierte Aktie zog nach der
Mitteilung um 2,3 Prozent an. In diesem Jahr hat das Papier damit
bereits fast die Hälfte an Wert zugelegt.
Adesso senkt Jahresziel für operativen Gewinn
DORTMUND - Der IT-Dienstleister Adesso wird nach
einer überraschend trägen operativen Entwicklung im dritten Quartal
vorsichtiger für 2023. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (Ebitda) werde nun in Höhe von 70 bis 90 Millionen
Euro erwartet, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Dortmund bei
Vorlage vorläufiger Zahlen mit. Zuvor hatte das Management 100 bis
110 Millionen Euro im Visier. "Trotz der positiven Entwicklung im
Kerngeschäft mit IT-Services hat das dritte Quartal weniger
Ergebnisbeitrag geliefert als ursprünglich erwartet, zumal im Rahmen
von zwei größeren Festpreisprojekten Mehraufwand verbucht wurde und
die Lizenzerlöse hinter den Erwartungen blieben", hieß es. Die Aktie
gaben am Nachmittag einen Teil ihrer Gewinne ab.