ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Verluste - Alphabet belastet Nasdaq deutlich
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach leichten Erholungsgewinnen am Vortag haben
die US-Börsen zur Wochenmitte nachgegeben. Vor allem die
technologielastigen Nasdaq-Indizes
zeigten sich sehr schwach. Sie litten unter dem enttäuschend
verlaufenen Cloud-Geschäft der Google -Mutter Alphabet
im abgelaufenen Unternehmensquartal. An der dadurch
eingetrübten Stimmung für Techwerte konnten auch die erfreulichen
Zahlen des Software-Giganten Microsoft wenig ändern.
Der Dow Jones Industrial , der am Mittwoch zeitweise
zwischen moderaten Gewinnen und Verlusten pendelte, verlor letztlich
0,32 Prozent auf 33 035,93 Punkte. Der marktbreite S&P 500
büßte 1,43 Prozent auf 4186,77 Punkte ein. Der
überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100
sackte um 2,47 Prozent auf 14381,64 Zähler ab.
"Die Quartalsberichte von Microsoft und Alphabet hätten der
Katalysator für einen positiven Stimmungsumschwung in dieser Woche
sein können", kommentierte Senior Marktanalyst Craig Erlam vom
Broker Oanda. Die gegensätzlichen Ergebnisse der beiden Konzerne
verunsicherten stattdessen nun. "Was den klaren Unterschied gemacht
hat, war die Künstliche Intelligenz", so Erlam. Microsoft habe dies
einen Vorsprung und starken Start in den Handelstag beschert.
Alphabet hinke indes hinterher, und dies habe das Cloud-Geschäft zu
spüren bekommen, das im Gegensatz zu Microsoft langsamer gewachsen
sei.
Während die Aktien des Software-Riesen Microsoft unter den
Spitzenwerten in Dow und Nasdaq 100 um 3,1 Prozent hochsprangen,
büßten die A- und C-Aktien von Alphabet am Ende des
Nasdaq-Auswahlindex jeweils etwa neuneinhalb Prozent ein. Damit
erlitten sie den größten Tagesverlust seit März 2020. Microsoft
hatte Milliarden an US-Dollar in einen Pakt mit der
ChatGPT-Entwicklerfirma Open AI gesteckt und integriert deren
Technologien nun quer durch die eigene Produktpalette.
Aktien von zahlreichen Chipherstellern gerieten unter Druck: Intel
etwa sackten um 5,1 Prozent ab, Microchip
um 6,1 Prozent und Nvidia um 4,4
Prozent. Texas Instruments verloren 3,5 Prozent,
nachdem dieser Halbleiterkonzern mit seinen Zahlen und dem Ausblick
enttäuscht hatte.
Für die Anteilscheine von Visa ging es im Dow dagegen
um 0,9 Prozent nach oben. Der Kreditkartenanbieter setzte im
vergangenen Geschäftsjahr 2022/23 dank seiner konsum- und
reisefreudigen Kundschaft deutlich mehr um, was sich auch positiv
auf die Ergebnisse auswirkte. Der gesamte Sektor dies- und jenseits
des Atlantiks litt zugleich allerdings unter Aussagen von Worldline
, deren Aktie fast 60 Prozent einbüßte. Der
französischen Online-Zahlungsdienstleister hatte am Morgen mit
seinem gekappten Jahresumsatzziel und der Warnung vor
wirtschaftlichen Herausforderungen eine Schockwelle durch Europas
Fintech-Sektor geschickt, die nun auch in den USA auf die Stimmung
drückte.
Boeing gaben nach dem vorgelegten Quartalsbericht um
2,5 Prozent nach. Die Produktionsfehler beim Mittelstreckenjet 737
Max werfen den Flugzeugbauer in diesem Jahr zwar noch stärker zurück
als gedacht, dennoch wurde die Jahresprognosespanne für den
bereinigten freien Barmittelzufluss bestätigt.
Der Euro blieb im US-Handel weiter unter 1,06 Dollar
und wurde zuletzt mit 1,0569 Dollar gehandelt. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs in Frankfurt am Nachmittag auf
1,0576 (Dienstag: 1,0632) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete
damit 0,9455 (0,9405) Euro.
Die Kurse von US-Staatsanleihen gerieten wieder unter Druck: Der
Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Futures) fiel
zuletzt um 0,62 Prozent auf 105,70 Punkte. Die Rendite stieg im
Gegenzug auf 4,95 Prozent./ck/he