Aktien Frankfurt Ausblick: 15 000 Punkte in Gefahr - Dax droht Tief seit März
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax droht am Freitag
endgültig unter die viel beachtete 15 000-Punkte-Marke zu fallen.
Knapp eine Stunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax als
außerbörslicher Indikator ein Minus von 0,8 Prozent auf 14 927
Punkte. Damit würde der Dax den schwachen Vorgaben aus Übersee
folgen - auf Wochensicht zeichnet sich ein Verlust von 1,7 Prozent
ab.
Am Vortag war der deutsche Leitindex im Handelsverlauf erstmals seit
Anfang Oktober unter 15 000 Punkte gerutscht, hatte sich aber wieder
etwas berappelt. Nun droht ein Test des damals erreichten
Monatstiefs bei 14 948 Punkten. Dies war gleichzeitig der tiefste
Stand seit Ende März. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
wird am Freitagmorgen ein Prozent tiefer erwartet.
Die Aktienmärkte weltweit leiden unter den Sorgen vor einer
Eskalation des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen
Palästinenserorganisation Hamas. Dazu hielten die steigenden
Anleiherenditen den Druck auf die Kurse aufrecht, schrieb Analyst
Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets UK. Die Anleger, die vor
diesem Hintergrund von der Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell
am Donnerstagabend Signale für eine geldpolitische Lockerung
erwartet hätten, seien enttäuscht worden.
Am deutschen Aktienmarkt blieb die laufende Berichtssaison im Fokus.
Die Aktien des Konsumgüterherstellers Beiersdorf
könnten Händlern zufolge darunter leiden, dass Umsatzzahlen des
französischen Branchenkollegen LOreal am Vortag nachbörslich
negativ aufgenommen worden waren.
Der Maschinenbauer Dürr senkte derweil wegen
schwacher Geschäfte mit der Holzbearbeitung seine Ziele für das
kommende Jahr. Die Gewinnwarnung an sich sei zwar keine
Überraschung, wohl aber deren Ausmaß, kommentierte ein Börsianer. Er
rechne mit einer negativen Kursreaktion. Angesichts der zuletzt
schon schwachen Entwicklung könnten die Aktien später aber einen
Erholungsversuch starten.
Dem Großhändler Metro brockten die Schwäche des
russischen Rubels und der türkischen Lira im Sommer einen
Umsatzrückgang ein. Für das gesamte abgelaufene Geschäftsjahr
rechnet der Vorstand nun mit einem um Sonderposten bereinigten
operativen Gewinn (bereinigtes Ebitda) in der unteren Hälfte der
bisherigen Zielspanne./gl/jha/