ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax rutscht ab - Kriegssorgen belasten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kriegssituation im Nahen Osten bereitet
den Anlegern am deutschen Aktienmarkt zunehmend Sorgen. Anders als
an den beiden Tagen zuvor holte der Dax am Mittwoch
seine Verluste nicht mehr auf, sondern weitete sie am Nachmittag
aus. Aus dem Handel ging der deutsche Leitindex mit einem Abschlag
von 1,03 Prozent auf 15 094,91 Punkte. Der MDax der
mittelgroßen Unternehmen sank um 1,10 Prozent auf 24 702,33 Zähler.
Im Nahen Osten bleibt die Lage nach dem Raketeneinschlag in ein
Krankenhaus im Gaza-Streifen sehr angespannt. Händler fürchten eine
weitere Eskalation des Krieges zwischen der islamistischen Hamas und
Israel. Frieden im Nahen Osten sei in weiter Ferne, die
Verunsicherung am Aktienmarkt greifbar, schrieb Analyst Christian
Henke vom Broker IG. Auf der Suche nach Sicherheit griffen die
Anleger zur Wochenmitte nach Gold. Der Preis für das Edelmetall
stieg auf den höchsten Stand seit Anfang August.
Für Lichtblicke am deutschen Aktienmarkt sorgten Geschäftszahlen von
Adidas . Der Sportartikelhersteller hob außerdem seine
Jahresziele an. Im Dax führten die Papiere mit einem Kursplus von
3,2 Prozent die recht kurze Gewinnerliste an. Von den positiven
Nachrichten profitierten im MDax auch die Titel des Konkurrenten
Puma mit plus 1,5 Prozent. Hinten im Leitindex lagen
die Aktien des Immobilienkonzerns Vonovia mit minus
3,8 Prozent und die seit Tagen schwachen Titel des Laborausrüsters
Sartorius mit minus 3,5 Prozent.
Die Lufthansa-Anteile bekamen gleich von mehreren
Seiten Druck. So hatte die US-Fluggesellschaft United Airlines
mit ihrer Gewinnprognose für das laufende Quartal
enttäuscht. Die US-Bank Citigroup strich ihre Kaufempfehlung für die
Lufthansa-Aktien. Bombendrohungen an mehreren Flughäfen in
Frankreich waren ebenfalls keine Hilfe für den Sektor. Zum
Handelsschluss verloren Lufthansa 3,5 Prozent.
Im Nutzfahrzeugbereich war die Stimmung europaweit besser. Dies lag
zum einen an einem robust ausgefallenen Quartalsbericht des
schwedischen Lkw-Herstellers Volvo , zum anderen an
einer Anhebung der Unternehmensziele durch den Lkw-Zulieferer SAF
Holland . Dessen Aktien zogen im Nebenwerte-Index SDax
um 5,9 Prozent an.
Flatexdegiro legte nach einem Geschäftseinbruch im
zurückliegenden Jahr im vergangenen Quartal wieder deutlich zu, dies
bescherte den Aktien des Online-Brokers einen Kurssprung von 13
Prozent an der SDax-Spitze.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit
minus 1,12 Prozent auf 4105,86 Punkten. Ähnlich schwach
präsentierten sich die Leitindizes in Paris und London. In New York
stand das Leitbarometer Dow Jones Industrial zum
europäischen Handelsende ein halbes Prozent tiefer, der
technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,7 Prozent.
Der Euro gab nach. Nach dem Xetra-Börsenschluss
kostete die Gemeinschaftswährung 1,0531 US-Dollar. Die Europäische
Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0565
(Dienstag: 1,0569) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9465
(0,9461) Euro gekostet.
Am deutschen Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,81 Prozent
am Vortag auf 2,91 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel
um 0,28 Prozent auf 122,77 Punkte. Der Bund-Future
verlor 0,23 Prozent auf 127,77 Zähler./ajx/he