Studie: BMW und Mercedes hängen chinesische Konkurrenten ab
BERGISCH GLADBACH (dpa-AFX) - Die Autobauer BMW und
Mercedes-Benz behaupten sich nach Einschätzung des
Branchenexperten Stephan Bratzel gut gegenüber ihrer chinesischen
Konkurrenz. Beide haben den Absatz von E-Autos von Januar bis
September im Vorjahresvergleich fast verdoppelt: BMW verkaufte 247
000 E-Autos, Mercedes-Benz 175 000. "Damit lassen sie chinesische
Wettbewerber, die ebenfalls das Premium-Segment avisieren, hinter
sich", teilte der Leiter des Center of Automotive Management (CAM)
in Bergisch Gladbach am Dienstag mit.
Angesichts des Preiskampfs in China hätten Newcomer wie Nio oder
Xpeng allmählich Schwierigkeiten bei den Verkäufen. Der für sein
Batteriewechsel-Konzept bekannte Hersteller Nio steigerte seine
Verkäufe demnach nur um ein Drittel auf 110 000, die Verkäufe von
Xpeng schrumpften um 18 Prozent auf 81 000 Fahrzeuge.
Tesla sei mit 46 Prozent Zuwachs auf 1,324 Millionen
ausgelieferte Batterieautos (BEV) weiterhin weltweit Spitzenreiter -
stehe jedoch zunehmend unter Druck, weil der chinensische Autobauer
BYD seine BEV-Verkäufe um 80 Prozent auf 1,048 Millionen steigerte.
BYD profitiert laut Bratzel von der hohen Nachfrage auf seinem
Heimatmarkt: Dort stiegen die BEV-Verkäufe bis September um ein
Viertel auf 4,2 Millionen. Die E-Autos haben in China bereits einen
Marktanteil von 23 Prozent.
Der Volkswagen -Konzern steigerte seine BEV-Verkäufe
um 45 Prozent auf 530 000. Damit habe VW den Abstand
zu Tesla und BYD aber nicht verkürzen können und liege "abgeschlagen
hinter den Marktführern der Elektromobilität" auf Platz 3. Der
VW-Konzern habe bisherige BEV-Bestellungen abarbeiten können, heißt
es in der CAM-Studie.
Die Autobauer müssten für den Markthochlauf zunehmend auch günstige
BEVs anbieten. Damit steige der Druck, da die Gewinnmargen "bei
vielen etablierten Volumenherstellern gering oder negativ sind",
sagte Bratzel.
Die BEV-Verkäufe des chinesische SAIC-Konzerns dürften um 4 Prozent
auf rund 500 000 gesunken sein, GAC und Geely dürften stark zugelegt
haben auf jeweils gut 350 000 E-Autos. Der südkoreanische Hyundai
-Konzern hat nach Berechnungen des CAM in den ersten
neun Monaten 370 000 BEVs verkauft, der französisch-italienische
Stellantis -Konzern etwa 280 000./rol/DP/jha