ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Anleger hoffen auf Entschärfung im Nahen Osten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf eine diplomatische
Entschärfung der Krise im Nahen Osten hat am Montag den Dax
etwas gestützt. Nach seinem schwachen Ausklang der
Vorwoche gewann der deutsche Leitindex zum Handelsschluss am ersten
Tag der neuen Woche 0,34 Prozent auf 15 237,99 Punkte. Beim MDax
der mittelgroßen Unternehmen stand ein Plus von 0,25
Prozent auf 25 019,40 Punkte zu Buche.
US-Außenminister Antony Blinken kam am Montag zum zweiten Mal binnen
weniger Tage mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin
Netanjahu und Israels Präsident Izchak Herzog zusammen. In den
nächsten Tagen wollen offenbar auch US-Präsident Joe Biden sowie
Bundeskanzler Olaf Scholz nach Israel reisen.
"Im Gleichklang mit den diplomatischen Bemühungen von allen Seiten,
einen Flächenbrand im Nahen Osten zu verhindern, entspannt sich die
Lage an der Börse", sagte Analyst Konstantin Oldenburger, vom Broker
CMC Markets. Anleger setzten auf die Diplomatie.
Kursbewegende deutsche Unternehmensnachrichten waren am Montag
Mangelware. Commerzbank und Deutsche Bank
zählten mit Kursaufschlägen von 4,8 beziehungsweise
1,7 Prozent zu den größten Gewinnern im Dax. Am Freitag hatten beide
Titel trotz erfreulicher Quartalsberichte von US-Konkurrenten noch
zu den Verlierern gehört.
Für Thyssenkrupp als einen der besten MDax-Werte ging
es um 2,9 Prozent hoch - hier kam eine positiv aufgenommene
Analysten-Studie zum Stahlkonkurrenten Salzgitter als
Kurstreiber in Frage. Dessen Titel gewannen weit vorne im
Nebenwerte-Index SDax 4,7 Prozent, nachdem die
US-Bank JPMorgan sie hochgestuft hatte und nun zu einer neutralen
Gewichtung rät.
Der Logistikdienstleister Kion hatte vor dem
Wochenende trotz guter Zahlen und mehrheitlich angehobener
Jahresziele letztlich ebenfalls Kursverluste erlitten. Nun erholten
sich die Anteile an der MDax-Spitze um 3,1 Prozent.
Titel aus der Gesundheitsbranche standen überwiegend unter Druck.
Nach der Gewinnwarnung des Pharma- und Laborausrüsters Sartorius
am Freitag ging es für dessen Papiere nach einer
Verkaufsempfehlung der französischen Bank Societe Generale um
weitere 3,2 Prozent bergab, womit sie das Dax-Schlusslicht waren.
Die europäischen Börsen präsentierten sich ebenfalls leicht erholt:
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,33
Prozent höher auf 4149,86 Punkten. In ähnlicher Höhe legten die
Leitbörsen in Paris und London zu. In den USA gewann der Dow Jones
Industrial zum europäischen Handelsende mehr als ein
Prozent.
Am deutschen Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,75 Prozent
am Freitag auf 2,78 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel
um 0,12 Prozent auf 123,33 Punkte. Der Bund-Future
sank um 0,46 Prozent auf 129,15 Zähler.
Der Euro erholte sich etwas von den Kursverlusten der
vergangenen Handelstage. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung
1,0550 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen. Die Europäische
Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0538
(Freitag: 1,0524) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9489
(0,9502) Euro gekostet./ajx/he