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News aus dem Börse Express PDF vom 11.10.2023 (Auch Osteuropa stottert - News von Amag, Lenzing, voestalpine, Wienerberger - Blick auf die Märkte von Dieter Aigner - fixierte OeNB-Gremien - Birkenstock nimmt die Mitte, dafür gibt's zur Inflation die Butte

Osteuropas Motor stottert

Der traditionelle Wachstumsvorsprung der Ostmitteleuropäer gegenüber Westeuropa dürfte zumindest für den Moment dahin sein, so das Fazit von Branimir Jovanović, Ökonom am wiiw und Hauptautor der aktuellen Herbstprognose für Osteuropa. Für das Gesamtjahr 2023 prognostiziert das wiiw den EU-Mitgliedern in der Region ein Wachstum von durchschnittlich 0,6% und damit ähnlich wenig wie der Eurozone (0,5%). Gegenüber dem Sommer ist das eine Halbierung der Prognose.

 

Game Changer

Das mittlerweile massiv erhöhte Zinsniveau zur Eindämmung der Inflationsdynamik bringt unweigerlich stark veränderte Finanzierungskonditionen mit sich und schafft dadurch in vielfacher Hinsicht neue Rahmenbedingungen. Infolge der extremen fiskalischen Unterstützungsmaßnahmen aus der Zeit der Pandemie, aber auch infolge der zuvor langjährigen Niedrig- bzw. Nullzinsphase scheinen sich diese neuen Rahmenbedingungen noch nicht in jeder Hinsicht und deutlich zeitverzögerter als in vergleichbaren Phasen zu manifestieren. Das nunmehr sukzessive Auslaufen der Fiskalmaßnahmen, in Kombination mit der einsetzenden dämpfenden Wirkung der straffen Geldpolitik, dürfte aber immer mehr in der Realwirtschaft ankommen. Sowohl die wesentlichen Makro-Frühindikatoren wie auch die stark inverse Zinsstruktur signalisieren bereits seit geraumer Zeit einen deutlichen Wirtschaftsabschwung. In der Euro-Zone befinden sich bereits weite Teile der Industrie, insbesondere in der größten Volkswirtschaft Deutschland, in einer Rezession. Überraschend stark zeigte sich bislang der Arbeitsmarkt – für die Notenbanken einerseits der wichtigste (wenn auch nachlaufende) Indikator für den Zustand der Gesamtwirtschaft und andererseits eine wesentliche Inflationsquelle über steigende Löhne/Gehälter. Zuletzt wurde die Devise „higher for longer“ ausgegeben, zumal die Inflationsraten noch deutlich über dem unveränderten 2%-Ziel liegen. Am Rentenmarkt wurde die verlängerte Zinshochphase über weiter ansteigende Renditen – insbesondere bei lang laufenden Staatsanleihen – auch entsprechend eingepreist. Des Weiteren verstärken die erhöhten Haushaltsdefizite und der Abbau der Bilanzsummen der Zentralbanken den Druck auf die Anleiherenditen. Der Aktienmarkt hingegen zeigte sich bis vor Kurzem recht unbeeindruckt und weist seit Jahresbeginn immer noch deutliche Kursgewinne auf. Wir gehen jedoch davon aus, dass diese wohl nicht haltbar sein werden.

 

Zur Inflation gibt’s noch die Butter aufs Brot

Zertifikat des Monats Nominierung VII: Raiffeisen Zertifikate (ehemals RCB) emittiert ein Bonus-Zertifikat mit Zinskupon und 49%-Barriere auf den EuroStoxx50. Der Kupon deckt die Inflationsrate ab plus zahlt zusätzliche 2,25% p.a. Bonus-Zertifikat Europa Inflations Bonus&Sicherheit 27 ISIN: AT0000A36XE3

 

MIX

»Analysen zu österreichischen Aktien. LBBW bestätigt für Amag die Empfehlung Halten - und reduziert das Kursziel von 35,0 auf 30,0 Euro. Letzter Schlusskurs: 29,4 Euro - durchschnittliches Kursziel: 32,45 Euro. Stifel erhöht für Lenzing die Empfehlung von Verkaufen auf Halten - und das Kursziel von 34,1 auf 39,0 Euro. Nun nicht mehr das tiefste aller Kursziele. Letzter Schlusskurs: 38,15 Euro - durchschnittliches Kursziel: 45,25 Euro. Barclays bestätigt für voestalpine die Empfehlung Übergewichten - und reduziert das Kursziel von 37,0 auf 35,0 Euro. Letzter Schlusskurs: 25,74 Euro - durchschnittliches Kursziel: 31,31 Euro. Stifel bestätigt für Wienerberger die Empfehlung Kaufen - und reduziert das Kursziel von 37,5 auf 36,0 Euro. Nun nicht mehr das höchste aller Kursziele. Letzter Schlusskurs: 23,82 Euro - durchschnittliches Kursziel: 32,68 Euro.< »OeNB. Die Bundesregierung hat sich nach längerem Tauziehen auf die Besetzung offener Posten im Generalrat der Österreichischen Nationalbank geeinigt. Präsident ist weiterhin WKÖ-Chef Harald Mahrer, Vize ist nun Ingrid Reischl. Als weitere Mitglieder ernannte der Finanzminister Stefan Pichler, Silvia Angelo, Stephan Koren und Leonhard Dobusch. Sie wurden für eine Dauer von fünf Jahren ernannt. Ausgelaufen waren zuvor die Funktionsperioden des nun wiederbestellten Präsidenten Harald Mahrer, Vize Barbara Kolm sowie von Christoph Traunig und Stephan Koren sowie Brigitte Unger. Gestern hat sich die Regierung auf eine neue Leitung der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) geeinigt: Natalie Harsdorf-Borsch, welche die Behörde seit Dezember 2021 interimistisch geleitet hat, soll die Generaldirektion übernehmen.< »Internationale Unternehmensnews. Der Sandalen-Hersteller Birkenstock hält sich beim Preis seiner Aktie zum Börsengang in New York zurück. Birkenstock setzte den Aktienpreis auf 46 Dollar fest - im Mittelfeld der Spanne von 44 bis 49 Dollar. Die Aktienplatzierung bringt damit knapp 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,4 Mrd Euro) ein. Etwa zwei Drittel davon gehen an den Haupteigentümer L Catterton, mit dem Luxuskonzern LVMH und dessen milliardenschwerem Chef Bernard Arnault verbandelt ist. Birkenstock mit Hauptsitz in Linz am Rhein in Rheinland-Pfalz ist damit zum Börsendebüt rund 8,1 Mrd Euro wert. Im Ende März abgeschlossenen ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres steigerte Birkenstock den Umsatz um 18,7 Prozent auf rund 644,2 Millionen Euro. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 40,2 Millionen Euro, nach rund 73,5 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der Rückgang ging vor allem auf ungünstige Wechselkurse zurück. Das vergangene Geschäftsjahr beendete Birkenstock mit 1,24 Milliarden Euro Umsatz und 187 Millionen Euro Gewinn. Der Biosprithersteller Cropenergies konnte angesichts niedrigerer Absatzpreise und geringerer Produktionsmengen in den vergangenen Monaten nicht an sein Vorjahresergebnis anknüpfen. Der Umsatz ging im zweiten Geschäftsquartal (bis Ende August) um fast ein Drittel zurück auf gut 309 Millionen Euro. Von den Erlösen blieben als bereinigtes Ebitda mit knapp 31 Millionen Euro nur noch lediglich 30 Prozent des Vorjahresergebnisses. Nach dem Rekordjahr 2022 hat sich das Wachstum des Luxusgüter-Konzerns LVMH zuletzt stärker abgeschwächt als von Experten erwartet. Aus eigener Kraft - also ohne Wechselkurseffekte - legte der Umsatz im dritten Quartal um neun Prozent zu. In absoluten Zahlen und einschließlich Währungskurseffekten lag der Umsatz im dritten Quartal mit knapp 20 Milliarden Euro nur etwas höher als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn wuchsen die Erträge damit um rund zehn Prozent auf 62,2 Milliarden Euro. Vor allem die Nachfrage nach Mode und Lederwaren enttäuschte, und der Umsatz im Geschäft mit Spirituosen brach ein. Des einen Freud, des anderen Leid: Ein Forschungserfolg des Diabetesspezialisten Novo Nordisk hat den Papieren von Dialyseanbietern einen schweren Schlag versetzt (die Studie von Novo Nordisk mit seinem Antidiabetikum Ozempic bei chronischen Nierenpatienten wurde vorzeitig beendet - wegen erwiesener Wirksamkeit). Aktien der deutschen FMC brachen deutlich ein, nachdem die Anteilsscheine des US-Konkurrenten DaVita nachbörslich ähnlich schwach waren. Die Angebotsschwemme bei Speicherchips macht dem Branchenprimus Samsung nach wie vor schwer zu schaffen. Der operative Gewinn sackte im dritten Quartal 2023 im Jahresvergleich um fast 80 Prozent auf 2,4 Billionen Won (etwa 1,7 Milliarden Euro), wie der südkoreanische Konzern in einem Ergebnisausblick mitteilte. Beim Umsatz erwartet Samsung, das auch Marktführer bei Smartphones und Fernsehern ist, einen Rückgang um 12,7 Prozent auf 67 Billionen Won (47,2 Milliarden Euro).< »Internationale Analysenews. Jefferies hat Befesa mit "Buy" und einem Kursziel von 36 Euro in die Bewertung aufgenommen. RBC hat das Kursziel für Gea von 31 auf 30 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Underperform" belassen. UBS hat das Kursziel für LVMH von 837,0 auf 829,4 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. JPMorgan hat das Kursziel von 870 auf 835 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Overweight" belassen. Barclays hat Rheinmetall mit "Overweight" und einem Kursziel von 300 Euro in die Bewertung aufgenommen. Hauck Aufhäuser Investment Banking hat Vitesco aufgrund des Schaeffler-Übernahmeangebots von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel auf 105 Euro belassen.

(Nasdaq 100-Index, Schluss)

Lucid Group Inc 8,15%Lucid Group Inc 8,15%Enphase Energy Inc 5,01%JD.com Inc 3,56%Dollar Tree Inc 3,26%Airbnb Inc 2,99%Electronic Arts Inc 2,80%GLOBALFOUNDRIES 2,73%ON Semiconductor 2,63%Dexcom Inc 2,55%Moderna Inc 2,54%Netflix Inc -3,27%Fastenal Co -1,10%PACCAR Inc -0,77%Paychex Inc -0,61%Micron Technology -0,59%Cognizant -0,47%Microsoft Corp -0,43%PayPal Holdings Inc -0,41%ADP -0,41%Apple Inc -0,34%

(BE500-Index, heute)

Novo Nordisk A/S 3,43%Novo Nordisk A/S 3,43%Saipem SpA 2,92%Nordex SE 2,57%Rheinmetall AG 2,44%EDP 2,43%SCA 2,32%United Internet 2,32%ACCIONA Renovabl 2,31%Vonovia SE 2,26%AAK AB 2,15%FMC -19,08%Fresenius SE -11,41%LVMH -6,39%Howden Joinery -4,43%Kingspan Group PLC -4,08%Richemont SA -3,95%Ambu A/S -3,76%Burberry Group -3,49%Moncler SpA -3,40%Forvia SE -3,33%

(HDAX-Index, heute)

Siltronic AG 5,68%Siltronic AG 5,68%Rheinmetall AG 2,32%Nordex SE 2,19%TAG Immobilien AG 2,16%Vonovia SE 1,85%Eckert & Ziegler 1,85%United Internet AG 1,83%Befesa SA 1,58%Delivery Hero SE 1,56%RWE AG 1,49%FMC -19,08%Fresenius SE -11,41%HUGO BOSS AG -2,41%MorphoSys AG -1,66%Infineon -1,55%Zalando SE -1,50%Continental AG -1,42%Heidelberg Materials -1,34%Nemetschek SE -1,17%Carl Zeiss Meditec -1,11%

(ATXPrime-Index, heute)

Marinomed Biotech 2,56%Marinomed Biotech 2,56%DO & CO AG 2,12%S IMMO AG 1,96%PIERER Mobility AG 1,90%Erste Group Bank 1,26%Raiffeisen Bank 1,25%Lenzing AG 1,05%FACC AG 1,03%AT&S 1,00%Zumtobel Group AG 0,99%Flughafen Wien AG -2,33%Eurotelesites AG -2,13%Mayr Melnhof -1,13%AMAG Austria Metall -1,02%Wienerberger AG -0,76%Frequentis AG -0,74%voestalpine AG -0,70%UBM Development -0,49%Rosenbauer -0,36%Warimpex  0,00%

Relevante Links: AMAG Austria Metall AG, Lenzing AG, voestalpine AG, Wienerberger AG, CropEnergies AG, Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA, Fresenius SE & Co. KGaA, BEFESA SA, GEA Group AG, Rheinmetall AG, Vitesco Technologies Group AG