OMV oder Verbund ... and nothing else
Die Spanne aus Käufern und Verkäufern liegt bei exakt der Hälfte, so ganz klare Favoriten gibt es nicht, was auch für die andere Seite dieser Medaille gilt: Frequentis und Fanasoft haben noch das beste Verhältnis aus Kauf- zu Verkaufsvolumina, größere Abgaben gab es vor allem bei der Telekom Austria nach der Abspaltung EuroTeleSites.
Alle drei übrigens Werte, die im Wikifolio des Börse Express zu österreichischen Aktien „Top of Analysts Österreich” stark gewichtet sind. Dieses liegt seit der Auflage - Dezember 2014 - bei einer Performance von im Schnitt 3,5 Prozent pro Jahr - das mit einem Risikofaktor von 0,2. Investiert sind wir zu knapp 82 Prozent (auch wegen der Cash-Einspielung durch EuroTeleSites, was gleichzeitig die ausgewiesenen Performancezahlen nach unten drückte).
Wikifolianer kommentieren.
‘Special Situations long/short’ zu Telekom Austria: „Per 18. September stieg die Aktie der Telekom Austria in den ATX auf. Das Telekomunternehmen hat dies auch der zuletzt starken Kursentwicklung zu verdanken. Einer der Treiber ist die Abspaltung der Funktürme in eine eigene Gesellschaft. Die Aktie des Unternehmens mit dem Namen EuroTeleSites AG notiert seit 22. September an der Wiener Börse. Die Zuteilung erfolgte auf Basis der jeweiligen Depotstände in Telekom Austria-Aktien mit Ablauf des letzten Handelstages vor dem Zuteilungsstichtag. Aktionäre von Telekom Austria erhalten für je vier Papiere zusätzlich eine Aktie von EuroTeleSites. Obwohl die Telekom-Aktie zuletzt schon gut gelaufen ist, sollten Anleger kein Stück aus der Hand geben.“
‘Doppelanalyse (Chance) SL+’ zu Telekom Austria: „Nach dem SpinOff der Funkturmgesellschaft ETS habe ich die Telekom Austria verkauft. Auf dem Papier wird dabei ein Verlust von 4,2% dargestellt, tatsächlich aber war es ein ausgezeichnetes Geschäft. Grund dafür ist, dass der Spin-Off als Bausausgleich eingebucht worden ist und in der Performance-Berechnung nicht enthalten ist. Rund 1,24 Euro gab es so pro TKA-Aktie nochmal wie eine Dividende (allerdings natürlich quellensteuerfrei) oben drauf, so dass dem Ausstiegsskurs bei 6,51 noch die 1,24 zuaddiert werden können, um den Gesamterfolg zu berechnen. Die resultierenden 7,55 Euro liegen 19 Prozent oberhalb des reinen Verkaufskurses, so dass der dargestellte Verlust von 4 Prozent mehr als kompensiert wird. Für Mathe-Fans sei noch gesagt, dass wegen leicht unterschiedlicher Bezugsgrößen die 19 und 4 Prozent nicht einfach voneinander abgezogen werden können, um den Gewinn exakt zu berechnen. Deutlich wird aber bereits, dass sich das ganze gut gelohnt hat. Exakt gerechnet sind knapp 10% Gewinn dabei innerhalb von drei Monaten Haltedauer herausgekommen. Die freigewordenen Gelder habe ich teilweise zu günstigen Kursen in Evotec, SGT und Sixt reinvestiert, knapp 8% halte ich noch Cash für weitere Gelegenheitskäufe. Gute Nachrichten kamen heute von Procredit: Die Umwandlung der KGaA in eine AG wurde abgeschlossen. Dies könnte sich in den kommenden Monaten positiv im Kurs bemerkbar machen, zumal die laufenden Geschäftszahlen sehr gut sind. Die Börsenlage insgesamt ist dagegen gerade wenig überraschend deutlich von der aktuellen Rezession und schlechten Stimmung getrieben, die sich wiederum vor allem im Bau- und (insbesondere europäischem) Industriesektor abspielt. Daher habe ich frühzeitig auf den unabhängigeren Dienstleistungssektor gesetzt. Auf diese Weise - und durch den schönen TKA-Trade) konnte sich das Wikifolio dem jüngsten Abwärtstrend der Märkte ganz gut entgegenstemmen und entwickelte sich im laufenden Kalenderjahr bislang besser als die deutschen Indizes. Und vielleicht kommt ja auch noch eine kleine Jahresendrally, denn wie sagt man so schön..."Sell in May and go away - but always remember - come back in September" Statistisch ist das natürlich nicht signifkant. Aber vielleicht wird es ja dieses Jahr etwas mit der Endrally, wenn die schlechte makroökonomische Stimmung sich wieder verabschiedet. Bisher liegt das Wiki bei +8% im laufenden Kalenderjahr.“
‘Special Situations’ zu Lenzing: „Der Faserhersteller Lenzing senkt seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr. Grund ist die weiterhin schwach verlaufende Entwicklung der für Lenzing relevanten Märkte. Das Management geht nun für 2023 von einem operativen Ergebnis (Ebitda) in einer Bandbreite von 270 Mio. bis 330 Mio. statt 320 Mio. bis 420 Mio. Euro aus. „Wir haben bereits im November 2022 ein ambitioniertes Kostensenkungsprogramm gestartet, das früher als geplant die erwarteten Ergebnisse geliefert hat“, erläutert Lenzing-CEO Stephan Sielaff. Lenzing wird weitere Details zum neuen „Value Creation Programm“ mit der Veröffentlichung der Quartalsergebnisse am 3. November bekanntgeben. Ich warte ab.“
‘Österreich I’ zu OMV: Es erfolgte der Teilverkauf, da Ölpreis hoch, und Kurs der Aktie ebenfalls! Aufgrund der zu erwartenden Eintrübung des wirtschaftlichen Umfeldes, gehe ich davon aus dass der Ölpreis mittelfristig sinken wird, wodurch auch der Kurs der OMV-Aktie sinken sollte! Damit sollten sich dann auch wieder günstigere Einstiegskurse ergeben!“
‘Österreich I’ zu UBM: „Zukauf - im Moment sind die Immobilienaktien zwar am Boden, aber irgendwann hören die Zinsen auf zu steigen bzw. werden auch wieder sinken, und spätestens dann sollte es mit den Immobilienaktien wieder bergauf gehen! Auf Sicht von 12 Monaten erwarte ich eine Steigerung des Aktienkurses von ca. 10%“
‘Special Situations long/short’ zu Zumtobel: „Zumtobel hat enttäuscht. Während der Umsatz im Lighting Segment im ersten Quartal 2023/24 stabil geblieben ist, sind die Erlöse im Components Segments um 25,4 Prozent auf 77,0 Mio. Euro gesunken. Hauptgrund dafür waren die anhaltend hohen Lagerbestände auf Kundenseite. Der Gruppenumsatz verringerte sich dementsprechend um 9,0 Prozent auf 285,6 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand nunmehr einen Umsatzrückgang im einstelligen mittleren Prozentbereich (bisher: Umsatzwachstum zwischen ein und vier Prozent). Unter der Voraussetzung, dass es zu keiner weiteren wirtschaftlichen Verschlechterung kommt, soll die Ebit-Marge wie bislang kommuniziert bei drei bis sechs Prozent landen. Ich sehe die Aktie nur noch als Halteposition.“
‘Kissigs Nebenwerte Champions’ zu Kontron: „Kontron hat ein weiteres Aktienrückkaufprogramm beschlossen und will bis zu 70 Mio. Euro dafür aufwenden; maximaler Rückkaufspreis je Aktie liegt bei 23 Euro - da ist ja noch ein bisschen Luft...
Aus dem Börse Express PDF vom 06.10.2023
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Relevante Links: VERBUND AG, Frequentis AG, Kontron AG, Erste Group Bank AG, Mayr-Melnhof Karton AG, Fabasoft AG, AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG, Telekom Austria AG, OMV AG, ams-OSRAM AG, Lenzing AG, UBM Development AG, Zumtobel Group AG