ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow gibt weiter nach - Techwerte legen zu
NEW YORK (dpa-AFX) - Am US-Aktienmarkt hat der Leitindex Dow Jones
Industrial zum Monatsstart an seine jüngsten Verluste
angeknüpft und etwas weiter nachgegeben. Angesichts der anhaltenden
Unsicherheit über die künftige Geldpolitik lastete am Montag
weiterhin die Furcht vor steigenden Zinsen auf dem Aktienmarkt. Denn
die Stimmung in der Industrie hat sich im September überraschend
stark aufgehellt. Dies könnte die Notenbank dazu veranlassen, im
Kampf gegen die Inflation die Leitzinsen noch einmal nachzulegen.
Indes herrschte Erleichterung, dass im letzten Moment eine
Haushaltssperre abgewendet wurde.
Der Dow verlor 0,22 Prozent auf 33 433,35 Punkte. Der marktbreite
S&P 500 legte um 0,01 Prozent auf 4288,39 Punkte zu.
Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
ging es um 0,83 Prozent auf 14 837,57 Punkte nach oben. Er konnte
sich dank Gewinnen bei Schwergewichten wie Microsoft
und Apple gegen den schwachen Trend stemmen.
Der Kongress hatte am Samstag einen drohenden Stillstand der
Regierung verhindert. Nur wenige Stunden vor Ablauf der Frist
stimmte der Senat nach dem Repräsentantenhaus mit überparteilicher
Mehrheit für den Gesetzesentwurf und wendete damit einen sogenannten
Shutdown ab. Der Haushalt gewährt allerdings nur einen kurzen
Aufschub bis Mitte November - der Streit um einen neuen
Bundeshaushalt zwischen den Demokraten und den Republikanern ist
damit also nur verschoben.
Am Dow-Ende blieben die Aktien des Mischkonzerns 3M
unter Druck und fielen um 3,6 Prozent. An der Index-Spitze zogen die
Papiere des Krankenversicherers Unitedhealth um 2,1
Prozent an.
Die Anteilscheine von Tesla drehten nach anfänglichen
Verlusten ins Plus und schlossen 0,6 Prozent höher. Der
Elektroautobauer hatte im dritten Quartal weniger Autos ausgeliefert
als erwartet. Tesla verwies auf Produktionsunterbrechungen für den
Austausch von Maschinen in Fabriken. Der Analyst Colin Rusch vom
Analysehaus Oppenheimer ist gleichwohl der Ansicht, dass nun die
Sorgen über überhöhte Lagerbestände in den Vertriebskanälen
gemildert werden, da im dritten Quartal die Auslieferungen die
Produktion überstiegen.
Der Tesla-Wettbewerber Rivian hatte zwar mit seinen
Auslieferungen die Erwartungen übertroffen, aber mit dem Ausblick
enttäuscht. Die Anteilscheine verloren 2,6 Prozent.
Die Papiere einiger mit Kryptowährungen befasster Unternehmen
profitierten davon, dass der Bitcoin auf den höchsten Stand seit
rund sechs Wochen gestiegen ist. Titel von Riot Platforms
kletterten um 5,9 Prozent nach oben.
Unterstützung erhielten Kryptowährungen wie Bitcoin von der
Aussicht, dass viele größere Notenbanken auf das Ende ihrer
Zinsanhebungen zusteuern. Zwar sind weitere Erhöhungen etwa in den
USA nicht ausgeschlossen. Wenn überhaupt werden aber nur wenige
zusätzliche Schritte erwartet. Die Anleger hofften, dass der
geldpolitische Gegenwind dies- und jenseits des Atlantiks weiter
nachlassen könnte, sagte Kryptoexperte Timo Emden.
Der Euro sackte auf das Niveau von Dezember letzten
Jahres und notierte zuletzt bei 1,0481 US-Dollar. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0530 (Freitag: 1,0594)
Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9496 (0,9439) Euro.
Am US-Rentenmarkt sank der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen
(T-Note-Future) zuletzt um 0,72 Prozent auf 107,28 Punkte. Die
Rendite zehnjähriger Papiere stieg im Gegenzug auf 4,69
Prozent./la/he