Aktien New York: Mühsamer Stabilisierungsversuch zum Ende einer schwachen Woche
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach deutlichen Verlusten aufgrund
enttäuschender Notenbank-Aussagen haben die US-Börsen am Freitag
einen Stabilisierungsversuch unternommen. Dieser gestaltete sich
allerdings schwierig. Der Leitindex Dow Jones Industrial
konnte seine moderaten Erholungsgewinne nicht halten
und sank zuletzt um 0,20 Prozent auf 34 003,20 Punkte, womit er auf
ein Wochenminus von 1,8 Prozent zusteuert. Der marktbreite S&P 500
trat am Freitag bei 4330,14 Punkten auf der Stelle.
Einzig der Nasdaq 100 behauptete dank deutlicher
Kursgewinne einiger Schwergewichte wie der Facebook-Mutter Meta
und Nvidia ein Plus von 0,38 Prozent
auf 14 749,64 Punkte. Auf Wochensicht zeichnet sich für den
technologielastigen und deshalb besonders zinssensiblen Auswahlindex
indes ein Kursabschlag von drei Prozent ab.
Konjunkturdaten lieferten zumindest keine Argumente für die mögliche
weitere Zinserhöhung, welche die US-Notenbank Fed am Mittwoch in den
Raum gestellt hatte. Die Einkaufsmanagerindizes der Ratingagentur
Standard & Poors (S&P) für den September signalisierten für den
US-Dienstleistungssektor nur ein minimales Wachstum, während der
Industrie ein Rückgang droht.
Die Aktien des Videospiele-Konzerns Activision Blizzard
gewannen dank positiver Nachrichten zur geplanten
Übernahme durch Microsoft 1,7 Prozent. Die britische
Wettbewerbsaufsicht CMA teilte mit, dass ihre bisherigen Bedenken
von Microsofts Zugeständnissen nach vorläufiger Einschätzung
ausgeräumt werden. Sie will nun noch beraten, bevor sie eine
endgültige Entscheidung trifft.
Im Zuge wettbewerbsrechtlicher Vorbehalte versprach der
Softwareriese, Videospiele von Activision Blizzard zehn Jahre lang
auch für andere Konsolen wie Sonys Playstation oder Nintendos Switch
sowie Cloud-Plattformen anderer Anbieter verfügbar zu machen und
Cloud-Gamingrechte für 15 Jahre an den Spielekonzern Ubisoft
abzutreten. Während die Microsoft-Titel 0,5 Prozent
verloren, zogen die von Ubisoft in Paris um letztlich 4,5 Prozent
an.
Die in New York gelisteten Anteilsscheine des Amazon-Konkurrenten
Alibaba legten nach einer Kreise-Meldung, wonach die
Logistiksparte Cainiao bereits kommende Woche einen Börsengang in
Hongkong plant, um 4,8 Prozent zu. Alibaba strebe mit dem Schritt im
Rahmen der geplanten Konzernaufspaltung Einnahmen von mindestens
einer Milliarde US-Dollar an, hieß es weiter.
Im Autosektor verloren die Aktien von General Motors
(GM) nach der von der Branchengewerkschaft UAW angekündigten
Streikausweitung 0,4 Prozent. Der davon ebenfalls betroffene
Konkurrent Stellantis behauptete immerhin ein Plus
von 0,2 Prozent. Dagegen bleibt Ford von einer
Ausweitung des Arbeitskampfs verschont, was die Titel mit einem
Kurssprung um 2,7 Prozent honorierten. Bei Ford habe man
Fortschritte in den Verhandlungen gemacht, sagte UAW-Chef Shawn
Fain./gl/jha/