Aktien Europa: Verluste - Gewinnmitnahmen nach gutem Lauf
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach den Vortagesgewinnen ist die
Aufwärtsbewegung an Europas Börsen am Dienstag ins Stocken geraten.
Der EuroStoxx 50 verlor gegen Mittag 1,07 Prozent auf
4423,47 Punkte. Der französische Cac 40 sank um 1,05
Prozent auf 7418,88 Punkte. Der britische FTSE 100
hielt sich mit 0,4 Prozent Abschlag auf 7669,52 Punkte unterdessen
etwas besser. In der Schweiz fand wegen eines Feiertags kein Handel
statt.
Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades sprach von
Gewinnmitnahmen, nachdem mehrere Indizes zuletzt Rekordhochs
erreicht hatten. Auch erneut schwache Wirtschaftsdaten aus China
belasteten. Der Caixin-Einkaufsmangerindex für das Verarbeitende
Gewerbe des Landes hatte enttäuscht und damit einmal mehr von der
holperigen konjunkturellen Entwicklung gezeugt. "Chinas
Konjunkturmotor stottert vernehmlich", merkte Volkswirt Moritz
Krämer von der Landesbank Baden-Württemberg an.
Schwächster Sektor waren die Autowerte. Der Sektor litt unter den
Verlusten der deutschen Branchenvertreter, allen voran BMW
, die um über fünf Prozent sanken. Aussagen zum freien
Mittelzufluss hatten für Verstimmung gesorgt. Aston Martin
litten unter einer Aktienplatzierung und sanken um
3,5 Prozent.
Besser sah es im Ölsektor aus. Die Zahlen des Ölkonzerns BP
hatten zwar enttäuscht, aber eine Dividendenerhöhung
und die Ankündigung neuer Aktienrückkäufe versöhnten die Anleger.
Die Aktie gewann 1,5 Prozent. Auch der Ölsektor insgesamt legte
leicht zu.
Gute Zahlen von HSBC genügten dagegen nicht, den
Bankensektor in die Gewinnzone zu hieven. Die britische Großbank
hatte im zweiten Quartal dank der höheren Zinsen und gut laufender
Geschäfte an den Finanzmärkten den Gewinn deutlich gesteigert. Die
Erträge legten um 38 Prozent zu. Damit übertraf die Bank die
Erwartungen der Experten. Konzernchef Noel Quinn hatte zudem die
2023er-Prognose für den Zinsüberschuss erhöht. Die Aktie zog um ein
Prozent an.
Auf ein verhaltenes Echo stieß unterdessen der Bericht des
Spirituosenherstellers Diageo zum Geschäftsjahr
2022/23. Die Ergebnisse seien zwar befriedigend ausgefallen, schrieb
Analyst James Edwardes Jones von RBC. Der Ausblick auf das
Geschäftsjahr 2024 sei allerdings vage. Die Aktie verlor knapp ein
Prozent./mf/jha/