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Der Tag mit Bloomberg: Wall Street hängt asiatische und europäische Märkte ab, Euro gibt zum Dollar nach

AUF EINEN BLICK:

-BÖRSEN: Wall Street hängt asiatische und europäische Märkte ab

-DEVISENMARKT: Euro gibt zum Dollar nach

-ROHSTOFFE: Der Ölpreis fiel am Morgen 0,8 Prozent auf 40,84 Dollar je Barrel. Gold notierte im asiatischen Handel etwas höher bei 914,79 Dollar je Unze.

-BÖRSENBAROMETER:

5.2. 4.2.

Veränderung in % Dax + 0,4 + 2,7 DJ Euro Stoxx 50 - 0,2 + 2,4 Dow Jones + 1,3 - 1,5 S&P 500 + 1,6 - 0,8 Nasdaq Composite + 2,1 - 0,1

Der Nikkei 225 stieg am Freitag im späten Handel 1,6 Prozent. Am Donnerstag war der Leitindex der Börse Tokio 1,1 Prozent gefallen.

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WELTBÖRSEN:

Wall Street hängt asiatische und europäische Märkte ab

Nach anfänglichen Verlusten ist die Wall Street gestern ins Plus gedreht. In Europa und Asien hatten die Börsen zuvor noch grösstenteils schwächer geschlossen.

Besonders unter Druck standen im Raum Asien-Pazifik einige Fluggesellschaften. Um gleich 18 Prozent fiel der Kurs der australischen Qantas nach einer Kapitalerhöhung. Auch für Japan Airlines ging es abwärts.

Ebenfalls in schwacher Verfassung zeigten sich Europas Versicherer. Grund: enttäuschende Unternehmenszahlen, vor allem aus der Schweiz. Dort wies der Rückversicherer Swiss Re für 2008 einen Verlust in Milliardenhöhe aus.

Zu den Gewinnern in New York zählte American Express. Auch Visa und Mastercard verteuerten sich. Beiden Kreditkartenunternehmen war es gelungen, mit ihren jüngsten Quartalszahlen die Erwartungen des Marktes zu schlagen.

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USA NACH BÖRSENSCHLUSS:

News Corp. berichtet ersten Quartalsverlust in drei Jahren

Der von Rupert Murdoch kontrollierte Medienkonzern News Corp. hat für das abgelaufene Quartal einen Verlust von 6,42 Mrd. Dollar berichtet. Verglichen mit einem Gewinn von 832 Mill. Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz ging um 8,4 Prozent auf 7,87 Mrd. Dollar zurück. Analysten hatten im Schnitt mit 8,38 Mrd. Dollar Umsatz gerechnet. Aufgrund der weltweiten Rezession sackte der Werbeumsatz bei den TV-Sendern und Zeitungen wie dem kürzlich gekauften Wall Street Journal ab.

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USA wollen nächsten Montag neues Bankenrettungspaket vorstellen

Der neue US-Finanzminister Timothy Geithner will am kommenden Montag das Bankenrettungspaket der Regierung Obama vorstellen. Das erklärte am Donnerstagabend ein Regierungsvertreter. Ziel des Plans ist es, den Banken des Landes auf die Beine zu helfen und den Kreditmarkt wieder anzuschieben.

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Aktienkurs von AIG fällt unter einen Dollar - Delisting droht

Der Aktienkurs von American International Group Inc. (AIG), einst der grösste Versicherer der Welt, ist am Donnerstagabend unter die kritische Marke von einem Dollar gefallen. Sollte sich der Titel nicht bald wieder erholen, droht ihm an der New York Stock Exchange ein automatisches Delisting.

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AUSBLICK:

Märkte heute Freitag, 6. Februar 09

Konjunkturdaten:

-Deutschland: Industrieproduktion Dezember (12 Uhr)

-Frankreich: Handelsbilanz Dezember (8.45 Uhr)

-Schweiz: Arbeitslosigkeit Januar (8,15 Uhr)

-USA: Arbeitsmarkdaten Januar (14.30 Uhr), Verbraucherkredite Dezember (21 Uhr)

Unternehmenszahlen:

-Biogen Idec (BIIB US) Q4 -Epcos (EPC GY) Q1 -Infineon (IFX GY) Q1

-Julius Bär (BAER VX) Jahreszahlen 08: Der drittgrösste Schweizer Vermögensverwalter vermeldete für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Gewinnrückgang von 30 Prozent auf 661 Mill. Schweizer Franken (441 Mill. Euro). Der Rückgang an den Finanzmärkten schmälerte den Wert der verwalteten Portfolios und Kunden zogen Geld ab.

-Syngenta (SYNN VX) Jahreszahlen 08: Der weltgrösste Agrarchemie-Anbieter steigerte den Gewinn 2008 um 25 Prozent auf 1,39 Mrd. Dollar (1,09 Mrd. Euro). Dies liegt leicht über den Erwartungen der Analysten. Die Schweizer profitierten von höherer Nachfrage für ihre Produkte.

-Toyota (7203 JT) Q3: Die Nummer eins unter den Autokonzernen weltweit hat in den drei Monaten bis Dezember 165 Mrd. Yen (1,42 Mrd. Euro) verloren. Erwartet wurde ein Minus von 195 Mrd. Yen. Der Verlust für das Gesamtjahr bis März werde voraussichtlich bei 450 Mrd. Yen liegen. Damit verdreifacht Toyota angesichts des Einbrechenden Automobilmarkts und des stärkeren Yen seine bisherige Verlustprognose.

-Volvo (VOLVB SS) Q4 -British Airways (BAY LN) Verkehrszahlen und Auslastung Januar

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DEVISENMARKT:

Euro gibt zum Dollar nach

Der Euro ist gestern zunächst um den Vortageskurs zum Dollar gependelt, da bei der Leitzins-Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) Überraschungen ausblieben. EZB-Chef Jean-Claude Trichet beliess den Leitzins bei zwei Prozent. Zugleich liess er durchblicken, dass der Satz im März unter Umständen um 50 Basispunkte gesenkt wird. Die konjunkturelle Unsicherheit sei weiterhin "aussergewöhnlich hoch". Für die Notwendigkeit, die Geldpolitik weiter zu lockern, sprachen auch Konjunkturnachrichten. Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Dezember fast dreimal so stark zurückgegangen wie Ökonomen prognostiziert hatten. Am Abend notierte der Euro dann 0,4 Prozent leichter bei 1,2790 Dollar.

Das Pfund Sterling hat 1,4 Prozent zum Euro und knapp ein Prozent zum Dollar zugelegt, nachdem die Bank of England ihre Geldpolitik erneut gelockert hat. Die Währungshüter setzten ihren Leitzins wie erwartet um 50 Basispunkte auf ein Prozent herab. So niedrig war er in der mehr als 300jährigen Geschichte der Notenbank noch nie. "Das Pfund legt zu, da viele schlechte Nachrichten schon eingepreist sind", sagt Devisenstratege Henrik Gullberg von der Deutschen Bank. Das Pfund sei eine Zeitlang unterbewertet gewesen. Die derzeitigen Kursniveaus zu Dollar und Euro seien angemessen, zumindest auf kurze Sicht.

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ROHSTOFFE:

-Öl: Der Ölpreis fiel am Morgen 0,8 Prozent auf 40,84 Dollar je Barrel (159 Liter). Unter Abgabedruck brachte den Markt weiter die Sorge um die US-Konjunktur.

-Gold: Das Edelmetall notierte im asiatischen Handel etwas höher bei 914,79 Dollar je Unze. Auf Wochensicht steuerte Gold jedoch auf einen Verlust zu, da Investoren die vorangegangene Rally auf 927,85 Dollar für übertrieben einschätzten. Analysten zufolge könnte sich Gold bis Mitte des Jahres auf 750 Dollar je Unze verbilligen, da deutlicher wirtschaftlicher Druck in Schwellenländern die Nachfrage verringern könnte.

(in Kooperation mit Bloomberg)